Tagung in Rattelsdorf: 49 Damenmannschaften auf Kreisebene - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 19.07.2018 um 12:00 Uhr
Tagung in Rattelsdorf: 49 Damenmannschaften auf Kreisebene
Am Dienstag kamen im beschaulichen Sportheim der SpVgg Rattelsdorf rund fünfzig Vereinsvertreter zur jährlichen Spielkreistagung der Kreisligen und Kreisklassen der Damen zusammen. In der rund zweistündigen Sitzung ließ man das alte Spieljahr unter der Leitung der BFMA-Vorsitzenden Melanie Türk  Revue passieren, erläuterte einige Neuerungen und erklärte die künftige Ligaeinteilung.
Von Sebastian Pflaum
Nummer 88 verboten, Neun-gegen-Neun gestattet

Nach einer kurzen Begrüßung gingen die BFV-Verantwortlichen unter der Leitung der BFMA-Vorsitzenden Melanie Türk direkt zur Tagesordnung über. Zunächst wurden einige Regeländerungen erläutert, wie zum Beispiel ein künftiges Vergabeverbot für die Trikotnummer 88, die aus politischen Gründen nicht mehr akzeptiert werden kann. Eine viel bedeutendere Neuerung dürfte allerdings der sogenannte „flexible Spielbetrieb“ darstellen. Hierbei ist es Mannschaften aus den Kreisklassen gestattet, bei rechtzeitiger Ankündigung auf ein 9-vs-9-Duell zu bestehen. Wie man aus der Bezeichnung schon herauslesen kann, würden hierbei nicht mehr elf Spielerinnen pro Mannschaft auf dem Feld stehen, sondern nur noch jeweils neun. So soll verhindert werden, dass Begegnungen gänzlich abgesagt werden und sich Mannschaften aufgrund von Spielermangel während der laufenden Saison aus dem Ligabetrieb verabschieden.
Einen kleinen Haken hat diese Regel allerdings: Wer einmal mit nur neun Spielerinnen angetreten ist, verliert sein Aufstiegsrecht und verbleibt in der Kreisklasse, auch wenn zum Saisonende einer der Aufstiegsränge erreicht werden würde. Auch bezüglich Ersatzspielerinnen gibt es einen kleinen Nachteil gegenüber den Mannschaften, die mit Vollbesetzung antreten. Das Team, das auf eine 9-vs-9-Begegnung besteht, erhält zwei Wechseloptionen weniger, als die Mannschaft, die auch mit elf Akteuren gespielt hätte. So soll ein kleiner Ausgleich für die Teams geschaffen werden, die sich auf diese Änderung in Extremfällen relativ kurzfristig einlassen müssen.

Die anwesenden Vereinsvertreter der Meistermannschaften von 2017/2018 erhielten eine Urkunde.
Sebastian Pflaum

47 Spielausfälle, sechs Mannschaftsabmeldungen


Im weiteren Sitzungsverlauf legte Frauen- und Mädchenbeauftragte Monika Jüttner einige Statistiken aus der vergangenen Saison vor. Zunächst sprach sie allen anwesenden Vereinsvertretern Dank für die über die gesamte Spielzeit hinweg gelungene Zusammenarbeit aus. Trotz allem lief aber nicht alles perfekt: So fielen von Bezirksoberliga bis Kreisklasse insgesamt 47 Partien aufgrund einer verschuldeten Absage einer gegnerischen Mannschaft aus. Sechs Vereine meldeten ihre Damenmannschaft komplett vom Ligabetrieb ab, wie beispielsweise die SpVgg Stegaurach 2 oder der Kreisligist SC Prölsdorf, der in diesem Jahr einen Neustart in der Kreisklasse Süd begehen will.
Aber auch Positives gibt es im Vergleich zum Vorjahr zu vermelden, wie beispielsweise eine insgesamt geringe Anzahl an Platzverweisen oder die eine oder andere faire Geste zwischen den einzelnen Vereinen. Auch die Ehrung der Meistermannschaften durfte zum Abschluss dieses Programmpunktes nicht fehlen. So nahmen die anwesenden Vereinsvertreter des 1. FC Hochstadt (Meister Kreisklasse Nord) und des SV Frensdorf 2 (Meister Kreisklasse Süd) eine Urkunde entgegen, die die erbrachten Leistungen würdigt.

Pyramidensystem bis zur Bezirksoberliga

Nun folgte ein Blick nach vorne. Insgesamt 79 Frauenmannschaften werden sich in der Saison 2018/2019 im Bezirk Oberfranken duellieren. 49 davon spielen in den beiden untersten Klassen, der Kreisliga und der Kreisklasse. Diese sind in je drei Gruppen aufgeteilt, in denen sich - mit einer Ausnahme - stets acht Mannschaften wiederfinden. In der nächsthöheren Ebene, der Bezirksliga, kämpfen insgesamt 20 Teilnehmer um die vorderen Plätze, jeweils aufgeteilt in zwei Zehnergruppen. Zuguterletzt wäre da noch die Bezirksoberliga, in der die besten zehn Mannschaften des Bezirks Oberfranken angesiedelt sind. Für die diesjährigen Pokalwettbewerbe haben sich insgesamt 40 Mannschaften angemeldet. Das Finale des Kreispokals wird am Tag der Arbeit, 1. Mai 2019, stattfinden, das Endspiel um den Bezirkspokal einige Wochen später am 30. Mai 2019.

Das Pyramidensystem von Kreisklasse bis Bezirksoberliga
Sebastian Pflaum

BFV-Applikationen erreichen starke Zahlen

Nachdem die neuen Regeln sowie der neue Spielrahmen bekanntgegeben und besprochen wurden, übernahm der BFV-Onlinebeauftragte des Bezirks, Christian Diller, das Wort und berichtete über das vielfältige Onlineangebot des Bayerischen Fußballverbandes, der mit seiner Hauptapplikation bereits über 900000 Menschen im Raum Bayern erreichen konnte. Ein bisschen Werbung durfte im Anschluss natürlich auch nicht fehlen, wie zum Beispiel für den Live-Ticker, die Video-App, den Newsletter für Trainer und den eigenen YouTube-Kanal. Aber auch offline ist der BFV zurzeit wieder sehr aktiv. So laufen einige soziale Förderprojekte, wie die Führungsspielerschulung, das DFB-Mobil oder auch „Ballbina kickt“, bei der Vereine Unterstützung für den Aufbau eines Unterbaus für den Frauenfußball wahrnehmen können.

„Bayern feiert Fußball“

Unter dem Motto „Bayern feiert Fußball“ findet vom 20. bis 23. Juni 2019 zum zweiten Mal die sogenannte „Fußballiade“ in Landshut statt, die vor drei Jahren knapp 5000 Besucher begeistert hat. Hierbei handelt es sich um ein umfangreiches Fußballturnier, bei dem sich Amateurmannschaften aus ganz Bayern anmelden und um den Sieg kämpfen können. Mit zahlreichen Angeboten wie Blindenfußball, Schussgeschwindigkeitsmessungen und weiteren Minispielen ist zusätzlich zum normalen Fußball viel geboten. Auch für diese Veranstaltung machte die Sitzungsleitung noch einmal Werbung.

Kleine Diskussionsrunde zum Abschluss

Nun neigte sich die Sitzung dem Ende entgegen. Mehrere Vereinsvertreter kamen noch einmal zu Wort, um den BFV-Verantwortlichen Anregungen und Wünsche mit auf den Weg zu geben. Nach rund zwei Stunden war der durchaus informative offizielle Teil schließlich vorüber.

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