Nein, zu beneiden ist Thomas Raßbach um seinen Job als Kreisvorsitzender und Kreisspielleiter des BFV in Nürnberg-Frankenhöhe in der zurückliegenden Saison wahrlich nicht. Hatte man gedacht, die Saison 2017/18 sei mit der Relegation und der Causa "SG 83 II" nun nach allen Irrungen und Wirrungen abgehakt, so ergibt sich aufgrund weiterer Sportgerichtsurteile das nächste Nachspiel.
Einsatz von Kreisliga-Spielern wird zum Verhängnis
Denn das Kreissportgericht hat am Mittwoch nicht nur die Relegationspartie SG Lenkersheim/Bad Windsheim gegen SG Scheinfeld/Markt Taschendorf (4:2) mit 0:2 neu gewertet, sondern eben auch die Partie der vorherigen Runde der SG Lenkersheim/Bad Windsheim gegen die SG Rauenzell/Neuses (3:0). Beide Partien hatte die SG aus Lenkersheim und Bad Windsheim rein sportlich gewonnen, jedoch dabei drei bzw. zwei "Stammspieler" aus der Kreisliga-Mannschaft des FSV Bad Windsheim eingesetzt, die in der als SG laufenden 2. Mannschaft nicht mehr hätten spielen dürfen, weil diese eben in der Kreisklasse - und damit nicht in einer der beiden untersten Spielklassen - gespielt hatte.
Dass man dabei im Vorfeld eine Auskunft bei BFV-Gruppenspielleiter Wolfgang Stocker einholte, dieser jedoch auf die Spielordnung verwies, weil er sich selbst nicht sicher sei, machte den Fall im Vergleich zur Aussage von Ludwig Beer, auf die sich die SG 83 verlassen hatte, deutlicher. Im Ermessen geht das Kreissportgericht von einem "leichten Fall" aus.
Relegationsspiel kann nicht nachgeholt werden
Alles andere als leicht ist nun die Aufgabe, die Raßbach mit seinen Gruppenspielleitern aufgrund der Urteile zu bewältigen hat. Klar ist eigentlich nur der Abstieg der SG Lenkersheim/Bad Windsheim in die A-Klasse. Dass die SG Scheinfeld/Markt Taschendorf deswegen aufgestiegen ist, kann man so aber auch noch nicht sagen. Denn eigentlich hätte ja die 2. Runde der Relegation gegen die SG Rauenzell/Neuses gespielt werden müssen. Doch zu jenem Spiel kann es nun auch nicht mehr kommen, denn die Saison 2017/18 ist mit 30. Juni 2018 beendet.
"Das ist schlichtweg schon aufgrund der Wechselperiode nicht möglich, das nach dem 1. Juli noch zu spielen", so Raßbach. Der Kreisspielleiter wird sich nun mit den Vereinen und seinen Gruppenspielleitern beraten und will bis Sonntag eine Lösung finden. Auch die A- und B-Klassen sollen dann für die Saison 2018/19 eingeteilt sein.
Doch kein verschärfter Abstieg aus der Bezirksliga?
Mit der drohenden 15er-Liga, die es in einer Kreisklasse im kommenden Jahr geben könnte, dürfte auch das Interesse aus dem Kreis Nürnberg/Frankenhöhe an einem verschärften Abstieg aus der Bezirksliga hinsichtlich der Auswirkung auf die unteren Ligen sinken. Aber darüber debattieren in erster Linie die Bezirksligisten am Samstag bei ihrer Tagung in Schwabach. Raßbach betont dazu im Vorfeld: "Ich werde da keinem in den Rücken fallen!" Die Interessenslage der Vereine dürfte dabei ohnehin klar sein. Aber was ist in diesen Tagen schon klar...
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