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Artikel veröffentlicht am 05.07.2018 um 10:04 Uhr

Cagrispor präsentiert neuen Kader: Ein deutlicher Giftpfeil in Richtung Türkspor

Cagrispor Nürnberg hat am Mittwochabend via Facebook-Seite seine Veränderungen im Kader für die Saison 2018/19 bekannt gegeben. Ganz alltäglich war diese Meldung schon allein wegen der Vielzahl von Zu- und Abgängen nicht, besonders aber auch, weil man die Abgänge von Necati Güler und Mehmet Bilici zu Türkspor nicht unkommentiert ließ.

Von Marco Galuska

Trainer Turgay Karali (rechts) mit den Neuzgängen von Cagrispor Nürnberg.

Cagrispor

"Bei Cagrispor Nürnberg startet eine neue Ära. Mit Leidenschaft, Ehrgeiz und lernbereiten, jungen talentierten Kicker geht man in die neue Spielzeit", so startet der Text auf der vereinseigenen Facebook-Seite. Seit zweieinhalb Wochen wird wieder trainiert für die Bezirksliga-Saison, die für das Team von Turgay Karali mit dem Auswärtsspiel beim SVG Steinachgrund starten wird.

Turbulente Wechselperiode hinterlässt Spuren

Ahmet Aydin (in rot) übernimmt die Rolle als spielender Co-Trainer.

Uwe Kellner

Dass Ahmet Aydin nun als spielender Co-Trainer Karali assistieren wird, droht in der Meldung beinahe unterzugehen. Schließlich beherrschten in den vergangenen Wochen in einer "turbulenten Wechselperiode" die Abgänge der Leistungsträger Ismail Yüce, Burc Takmak, Mehmet Bilici und nicht zuletzt Necati Güler die Schlagzeilen. Dabei stellt Cagri ganz deutlich hervor, dass man für die Wechsel von Yüce (zum ATSV Erlangen) und Takmak (zum ASV Vach) in die Bayernliga nicht nur Verständnis, sondern sogar Stolz empfinde.

Umso deutlicher werden die Cagri-Verantwortlichen hingegen, was die Wechsel von Kapitän Güler und Bilici anbelangt: "Spieler, welche des Öfteren ihre Zusage für die kommende Spielzeit zugesichert hatten, konnten ihr Versprechen nicht halten. So schließen sich Necati Güler und Mehmet Bilici dem Ligakonkurrenten Türkspor Nürnberg an. Beide sind überragende Sportler - jedoch ist vor allem im Amateur-Sport auch das Verhalten außerhalb des Platzes prägend. Trotzdem wünschen wir ihnen in ihrer weiteren Sportlerlaufbahn viel Erfolg."

"Fehlverhalten und gebotene Unsummen"

Weiter heißt es: "Wir hoffen, dass der Fußballsport nicht unter dem Fehlverhalten solcher Spieler bzw. durch gebotene Unsummen von Vereinen leidet. Durch die Digitalisierung ist es schon schwierig genug talentierte Spieler zu finden, weil die Jugend lieber Blogs schreibt oder Playstation spielt. Bei Cagrispor Nürnberg hat sich das Konzept auch nach dem Abgang dieser Spieler nicht geändert. Wir berechnen leistungsorientiert 'kein Fleiß, kein Preis'. Vielleicht ein Grund dafür, weswegen es uns seit 1989 gibt und wir unsere Versprechen ausnahmslos halten konnten. Wir wünschen in der neuen Spielzeit den Vereinen viel Erfolg, die wie wir gegen diesen Trend kämpfen. Es ist die schönste Nebensache - die sollte auch weiterhin Spaß machen."

Großes Vertrauen in Karali, Rückkehr von Tekdemir

Nach jener öffentlichen Abrechnung blickt man bei Cagri nun wieder auf die eigene sportliche Zukunft und spricht von einem "frischen Wind", der nun "über die Deutschherrnwiese weht". Großes Vertrauen in die neue Aufgabe genießt dabei der Trainer: "Turgay Karali stellte sich schon vor Jahren solch einer Aufgabe und meisterte diese auch mit Erfolg."

Okcan Tekdemir kehrt vom SC 04 Schwabach zu Cagrispor zurück.

fussballn.de/Kastner

Man baue nun im Wesentlichen auf eher junge, talentierte Spieler, die sich der Herausforderung in der Bezirksliga stellen, und dabei die sportlichen Aspekte im Vordergrund sehen. Ein Spieler sticht dann aus der Liste der Neuzugänge aber doch hervor: Okcan Tekdemir kehrt nach zwei Jahren beim SC 04 Schwabach, von wo auch die früheren Germania-Kicker Dorin Prelipcean und Carmelo Schepis, zu Cagri zurück.