Trainer suchen neue Herausforderung: Faßbender und Fernando sagen in Zabo "Servus" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 16.05.2018 um 14:15 Uhr
Trainer suchen neue Herausforderung: Faßbender und Fernando sagen in Zabo "Servus"
Nach viereinhalb und dreieinhalb Jahren ist für Sebastian Faßbender und Colin Fernando Schluss bei der SpVgg Zabo Eintracht. Die beiden Trainer werden den Verein am Saisonende wehmütig verlassen und als Duo eine neue Herausforderung suchen.
Von Sebastian Kastner
Sebastian Faßbender und Colin Fernando, das Trainer-Duo bei der SpVgg Zabo Eintracht, tritt ab.
fussballn.de / Kastner
„Und dann stehst du da…“

Als Markus Buhr vor viereinhalb Jahren bei der SpVgg Zabo Eintracht in der Winterpause zurücktrat, erschien es logisch, dass der damalige Assistenztrainer Sebastian Faßbender übernehmen könnte. Weniger herausfordernd wurde es für den damals 23-Jährigen dafür nicht. Ablehnen schien allerdings nicht drin und so stand „Fassi“ ab diesem Zeitpunkt an der Seitenlinie und in der Verantwortung für einen Kader mit knapp über 30 Spielern. Ein Jahr später bekam er Unterstützung von Colin Fernando, der aus Hannover zugezogen war und über einen Arbeitskollegen nach Zabo kam.

„Eigentlich wollte ich nur ein wenig kicken und dachte, dass kannst du mit meiner Erfahrung hier locker machen und auch mal ein Training sausen lassen“, blickt Fernando zurück. Ging nicht lange gut, eine Verletzung setzte ihn fast ein Jahr außer Gefecht und als ihn sein Trainer fragte, ob er ihn nicht unterstützen möchte, wechselte er an die Seitenlinie. „Damals war es üblich, dass die Guardiolas dieser Welt Praktikanten im Team hatten, so hatte mich "Fassi" damals auch mit einem Augenzwinkern bei der Mannschaft angekündigt, mich reaktiviert und nebenbei eine neue Leidenschaft geweckt.“ Inzwischen ist Fernando wieder fit, den (Spieler-)Trainer-Posten hat er aber behalten.

Sebastian Faßbender und Colin Fernando konnten schon kurz nach der Niederlage wieder lachen.
fussballn.de / Kastner

Bis zum 9. Juni. Dann werden Sebastian Faßbender und Colin Fernando ihren liebgewonnen Verein schweren Herzens verlassen. „Auf eigenen Wunsch und absolut im Guten“, betonen beide an diesem späten Sonntagnachmittag in Zabo. Ihre Mannschaft hatte in den 90 Minuten zuvor einen Abnutzungskampf gegen den SC Germania II mit 0:3 verloren – Faßbender stand selbst auf dem Platz. „Das ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn ich selber ran muss. Uns fehlen derzeit knapp 15 Mann, fast alles Leistungsträger“, gibt er zu Protokoll. Er und Fernando lachen – was bleibt ihnen auch anderes übrig. Herausforderungen seien sie laut eigener Aussage gewohnt auf Zabo.

Neue Ideen in Zabo

Als er vor viereinhalb Jahren in Zabo begann, da versuchte Faßbender eine Idee, seine eigene Spielphilosopie, an den Mann zu bekommen. Pressing sollte es sein, giftig unangenhehm und herausfordernd für jeden Gegner. Und, wenn auch langsam, die Herangehensweise, die sich so grundlegend von der bis dato verfolgten Trainingslehre bei der Eintracht unterschied, zeigte erste Erfolge.

Es wurden nicht mehr nur elf Namen auf eine Taktiktafel geschrieben“, sagt Faßbender mit einem Lächeln. Dennoch stellt sich nach gut drei Jahren Weiterentwicklung (neben dem Pressing stand der Ballbesitzfußball und das Offensivspiel im Fokus) und einer grandiosen Saison 2016/17, mit dem Pokalfinale und der fast sicheren Relegation, die erst am letzten Spieltag verspielt wurde, doch ein Gefühl von Stagnation ein, das beide nicht abstreiten können. „Wir haben für die A-Klasse schon einen hohen Anspruch an uns, aber auch an die Mannschaft“, erklärt Fernando und ergänzt: „Es wird auf Dauer schwieriger Etabliertes weiterzuentwickeln oder zu hinterfragen, ohne dabei unglaubwürdig zu werden“. Dazu kamen in der laufenden Saison Verletzungen und die Müdigkeit bei einigen Akteuren, die noch aus der Vorsaison mit zahlreichen Englischen Wochen herrührte.

Colin Fernando stand in dieser Saison des Öfteren selbst auf dem Platz - hier gegen den Post SV III.
fussballn.de / Strauch

Zukunftsplanungen per Zufall

Vor einigen Wochen seien sie eigentlich unbeabsichtigt auf die „weiteren Planungen“ zu sprechen gekommen, erzählen Faßbender und Fernando. Daraus habe sich dann ein längeres Gespräch ergeben, in dem beide unabhängig voneinander den Wunsch äußerten etwas Neues zu wagen und der Mannschaft die Chance zu geben sich durch einen neuen Reiz und eine andere Ansprache weiterzuentwickeln.

Der Blick der beiden Trainer wandert wehmütig über den Sportplatz der SpVgg Zabo Eintracht.
fussballn.de / Kastner

Nun ist in wenigen Wochen Schluss bei der SpVgg Zabo Eintracht, die bereits auf Trainersuche ist. Den richtigen Übungsleiter für eine, wie es die beiden scheidenden Trainer formulieren "intakte, lernwillige junge Truppe, obendrein gespickt mit tollen Einzelspielern", haben sie jedoch noch nicht gefunden. Der Mannschaftsrat ist in den Auswahlprozess eingebunden und sucht gemeinsam mit den Verantwortlichen einen passenden Coach, der den Weg weiterführen kann.

Faßender und Fernando übergeben eine intakte Mannschaft.
fussballn.de / Kastner

Zukunft noch offen

Und wie geht es für das Trainer-Duo Sebastian Faßbender und Colin Fernando weiter? „Uns gibt es nur im Duo. Wir wollen wieder eine Mannschaft und ihre Spieler weiterentwickeln, so wie hier auf Zabo“, das stehe derzeit schon fest sagen sie. Einen neuen Verein oder eine neue Mannschaft haben sie noch nicht gefunden. Derzeit machen sie den C-Schein und hoffen auf einen Job zur neuen Saison.

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Zabo Nbg.
Co-Trainer

Tabelle A-Klasse 7 N/F

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
20
76:20
53
2
21
77:35
44
3
20
63:36
41
5
21
56:43
37
7
19
33:45
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