Die schönste Packung des Tages: Güßbach feiert nach 0:6 den Klassenerhalt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 06.05.2018 um 18:36 Uhr
Die schönste Packung des Tages: Güßbach feiert nach 0:6 den Klassenerhalt
SPIELTAG AKTUELL Dass nach einem 0:6 die Korken knallen kommt wahrlich nicht jeden Tag vor. Beim TSV Breitengüßbach ist es heute jedoch der Fall. Ein halbes Dutzend Tore gefangen, die höchste Heimniederlage der Saison kassiert und trotzdem hat Schwarz-Gelb allen Grund zum Jubeln: Drei Spieltage vor Schluss ist der Klassenerhalt geschafft – der mitspielenden Konkurrenz sei Dank!
Von Bernd Riemke
Der jubelnde Waldemar Mayer konnte gegen FCE zwar gar nicht mitwirken, doch sein Urschrei mag symbolisch stehen für den Klassenerhalt
Drei Teams räumten drei Spieltage vor Schluss die letzten Zweifel am Klassenerhalt aus dem Weg. Die SpVgg Ebing tat dies mit einem deutlichen 4:1-Heimsieg. Der TSV Schammelsdorf feierte nach zwischenzeitlichem 1:2-Rückstand und anschließenden drei eigenen Toren in fünf Minuten einen 7:3-Kantersieg über die SpVgg Lettenreuth. Und der TSV Breitengüßbach feierte eine 0:6-Niederlage gegen FC Eintracht Bamberg. Eine Niederlage, die Grund zum Feiern gibt? In der Tat, denn bei sechs Zählern Vorsprung auf den ersten Relegationsrang kann Breitengüßbach bei zwei noch ausstehenden Spielen aufgrund der direkten Vergleiche nicht mehr absteigen.

Die Ergebnisse der direkten Vergleiche
SpVgg Lettenreuth (4:1 – 4:3)
TSV Ebensfeld (2:4 – 5:3)

„Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich bin einfach nur erleichtert und stolz auf meine Truppe“, sprudelte es nach dem Abpfiff aus Trainer Roman Herl heraus, der zum Saisonende sein Amt zur Verfügung stellt und nun Gewissheit hat, sich nicht mit dem Abstieg verabschieden zu müssen. Schon während des Spiels war Herl stets mit einem Ohr auf den benachbarten Spielplätzen, um über die aktuellen Ergebnisse auf dem Laufenden zu sein.

Grund zum Jubeln hatte Roman Herl während des Spiels gegen FCE Bamberg (0:6) zwar nicht, doch die Ergebnisse der Konkurrenz spielten Breitengüßbach in die Karten: Der Klassenerhalt ist safe.
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Auf dem Krückstock zum 0:6

Das Spiel der eigenen Mannschaft war indes wenig erbaulich. Was wiederum nicht an den TSV-Kickern selbst lag, die sich trotz des Ausfalls von fünf Leistungsträgern tapfer verkauften, sondern vor allem an der Übermacht des Spitzenreiters. Schon mit dem ersten Angriff ging der FCE Bamberg in Führung und baute diese bis zum Seitenwechsel auf 3:0 aus. „Sie waren uns klar überlegen. Auch in Bestbesetzung hätten wir nicht gewonnen“, erkannte Herl die Leistung des Ligaprimus neidlos an, betonte jedoch ebenso, dass er das Ergebnis gerne ein wenig ansehnlicher in Grenzen gehalten hätte. Chancen zu eigenen Torerfolgen waren durchaus vorhanden, doch da der TSV diese nicht nutzte, entstand nach dem Schlusspfiff eine eigenartige Stimmung auf dem Sportgelände. „Wir können nach einem 0:6 feiern. Das ist schon eine blöde Situation“, gab Herl unumwunden zu. Die Tatsache an sich, den Ligaverbleib vorzeitig unter Dach und Fach gebracht zu haben, machte ihn jedoch rundum glücklich.

Das Glück des Tüchtigen

Zehn Siege bei elf Niederlagen stehen für Breitengüßbach nach 28 Spieltagen zu Buche. Ein positives Torkonto obendrein. Das ist keinesfalls die Bilanz eines Absteigers, doch die geltende Regelung mit zwei Direktabsteigern und drei Releganten macht es möglich, dass eine derart ausgeglichene Bilanz bis kurz vor Saisonschluss zittern lässt. Dabei hatte der TSV gerade in der Rückrunde das ein oder andere Mal das Glück auf seiner Seite. Die 2018er-Siege gegen Schammelsdorf, Meeder und Würgau waren keinesfalls Selbstläufer. Das alles ist nun Makulatur. „Wir sind einfach nur happy, können die letzten zwei Spiele befreit angehen und werden uns trotzdem richtig reinhängen. Das gebietet allein schon die Fairness“, verweist Roman Herl unter anderem auf den kommenden Gegner SV Bosporus Coburg, der noch um den letzten Relegationsrang kämpft. Sorgen, die sich für den 59-jährigen Übungsleiter drei Spieltage vor Schluss der Saison und drei Spieltage vor Abschluss seiner eigenen Trainerlaufbahn erledigt haben. „Ich kann endlich wieder ruhig schlafen“, so Herl abschließend – auch wenn die heutige Nacht nach dem realisierten Klassenerhalt vielleicht ein wenig kürzer ausfallen wird.

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Spielstenogramm

FC Eintracht Bamberg 2010: Dellermann 2,2, Popp 2,0, Görtler T. 2,4, Schmitt 1,9, Linz 2,1, Vetter 2,5, Reischmann M. 1,8 (77. Bugar), Schmittschmitt 2,2, Jessen G. 2,3 (46. Makrigiannis 2,0), Nögel P. 1,6 (61. Bube 2,0), Großmann 2,2 / Hofmann F., Lüth, Ott, Hegewald
Tore: 0:1 Nögel P. (5., Linz), 0:2 Schmitt (19., Jessen G.), 0:3 Großmann (28., Linz), 0:4 Makrigiannis (54., Linz), 0:5 Nögel P. (60., Schmitt), 0:6 Bube (79., Makrigiannis)
Gelbe Karten: Herl (73.) / Reischmann M. (31.), Görtler T. (64.)
Zuschauer: 170 | Schiedsrichter: Alina Pfleghardt (Spvgg Hausen)


Tabelle Bezirksliga Oberfranken

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
28
107:32
68
2
28
87:31
65
4
28
63:58
49
6
28
52:54
44
8
28
52:54
41
9
28
53:65
38
11
28
61:68
32
12
28
53:67
31
13
28
36:49
31
14
28
28:76
19
15
28
33:67
18
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

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