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Artikel veröffentlicht am 25.04.2018 um 15:00 Uhr

Heißes Nachbarduell: FSV-Junioren büßen Punkte und Leistungsträger ein

Am Ende kochten die Emotionen hoch. Denn über lange Strecken war das U19-Derby zwischen der JFG Fichtelgebirge und dem FSV Bayreuth nicht so klar, wie es der 5:1-Sieg der Heimelf besagt. In der Schlussphase kam es nach einer heiklen Szene aber zu einer Rudelbildung und als ein Spieler, der auch für das Landesligateam vorgesehen war, nicht beruhigen wollte, setzte es Rot.

Von Hans-Jürgen Wunder

Rein tabellarisch bestand vor dem Derby für beide Teams eigentlich kein Grund zu übergroßer Nervosität oder Anspannung. Der Aufsteiger aus dem Fichtelgebirge hatte sich in der U19-Bezirksoberliga glänzend zurechtgefunden und vor der Partie bereits 25 Zähler eingeheimst. Damit war der Klassenerhalt eigentlich schon vorzeitig gesichert. Zudem konnte man den Ausfall von Stürmer Soner Seker gut kompensieren und hatte zuletzt sogar den Aufstiegsanwärtern aus Coburg und Münchberg einen Punkt abgeknöpft. Nicht ganz so gut sah es bei der Weber-Elf aus. Freilich waren die sechs Zähler Differenz auf Maintal-Friesenbachtal und Neukenroth, die auf den Relegationsplätzen stehen, relativ komfortabel - zumal man noch ein bzw. zwei Nachholspiele gegenüber der Konkurrenz in der Hinterhand hatte. Allerdings fehlte Stammkeeper Jonas Nüssel. Für ihn stand der relativ unerfahrene Darko Petrovic zwischen den Pfosten.

Ohne Abwehrchance: FSV-Torwart Darko Petrovic (re.) kann dem abgefälschten Ball nur noch hinterherblicken.

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Frühe Treffer

Mit dem Selbstvertrauen, beim Tabellenführer in Coburg einen Zähler geholt zu haben, begannen die Gastgeber gleich recht forsch - und packten gleich eine Waffe aus, die sich zuletzt als recht wirksam erwiesen hatte. Freilich erwischte man dabei den Gästekeeper gleich auf dem falschen Fuß. "Der erste Treffer war ein Torwartfehler. Aber bei Ecken und Freistößen sind wir momentan richtig gefährlich, weil Maximilian Eichermüller bringt die Dinger ganz gefährlich vor das Tor und die Jungs dann richtig gut reagieren", meinte JFG-Coach Matthias Ehl. Doch es blieb spannend. Denn die Wagnerstädter verzeichneten sogar etwas mehr Ballbesitz, auch wenn die zündenden Ideen nach vorne fehlten. Aber einmal schlug die Kugel dann doch im Gehäuse von Nico Seyferth ein. "Da haben wir in der Mitte der eigenen Hälfte den Ball verloren und der Schuss aus 25 Metern war sicher nicht unhaltbar. Aber es war ein schöner Schuss." Anschließend versuchte der FSV immer wieder vergeblich, die einheimische Abwehr auszuhebeln. Auf der anderen Seite blieb das Team aus dem Fichtelgebirge bei seinen Kontern aber brandgefährlich. Trainersohn Alexander Ehl etwa wurde im letzten Moment geblockt und scheiterte anschließend aus spitzem Winkel.

Die endgültige Entscheidung: Kevin Erhunmwunsee (vorne) nutzt einen weiteren Fehler des Bayreuther Keepers aus.

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Unnötiger Platzverweis

Nach der Pause lebte das hart umkämpfte, aber nie unfaire Derby zunächst von der Spannung. Allerdings war es damit nach einer Stunde vorbei. "In der zweiten Hälfte haben wir es meiner Meinung nach ganz gut nach Hause gespielt", freut sich der JFG-Coach. Zunächst mit einem Quäntchen Glück und danach unter kräftiger Mithilfe des FSV-Torwarts. Der war nach Freistoß ohne Chance, als Mitspieler Fabian Lukas das Spielgerät unhaltbar abfälschte. Danach gab der Schlussmann aber eine unglückliche Figur ab. Sein Versuch, mitzuspielen, misslang gänzlich und sorgte dafür, dass JFG-Stürmer Kevin Erhunmwunsee die Kugel maßgerecht serviert bekam und dann nur noch einschieben musste. Damit war die Entscheidung gefallen und die JFG Fichtelgebirge hätte neben dem Kontertor von Toni Sedlmeier durchaus weitere Schnellangriffe erfolgreich abschließen können. Als die Partie dann in den letzten Minuten stand, musste der bis dahin gut leitende Referee Holger Kuhbandner aus Tröstau noch einmal Schwerstarbeit verrichten. Nach einer ebenso unnötigen wie harten Attacke eines JFG-Spielers kam es zur Rudelbildung. Der erfahrene Schiedsrichter, der selbst ein Herrenkreisklassenteam unter seinen Fittichen hat, versuchte, deeskalierend zu handeln und schickte mit Alexander Ehl und Hannes Schreiber zwei Hitzköpfe mit einer Fünf-Minuten-Strafe auf die Bank. Doch speziell der Bayreuther wollte sich einfach nicht mehr beruhigen und war wohl auch bei seiner Wortwahl nicht sonderlich sensibel. Jedenfalls blieb dem Unparteiischen nichts anderes übrig, als einen Platzverweis auszusprechen. Gästecoach Rudi Weber war nach der Partie ob der Vorfälle völlig konsterniert und ermahnte seine Schützlinge beim Gang in die Kabine. Der FSV-Jugendleiter und Co-Trainer der Herren, Andreas Pensel, klagte dagegen: "Wir hätten Hannes Schreiber eigentlich morgen bei den Herren gebraucht."

Schiedsrichter Holger Kuhbandner notiert, FSV-Trainer Rudi Weber (Mitte) konsterniert: Die Schlussphase hatte es in sich.

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