Immer von Anfang bis Ende: Marathonmänner - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 09.06.2009 um 16:50 Uhr
Immer von Anfang bis Ende: Marathonmänner
Der Fußball ist unfair! Was bleibt nach einer Saison schon lange in Erinnerung? Klar: Wer Meister geworden, die Aufsteiger, die Absteiger, vielleicht noch die 2-3 spannendsten Spiele und die besten Torschützen der Liga. Alle anderen Spieler kommen jedoch meistens zu kurz. Dagegen wollen wir wenigstens einen kleinen Beitrag erbringen und noch einmal die Saison der drei Spieler der A-Klasse 2 Revue passieren lassen, die tatsächlich keine einzige Minute verpassten.
Von Tobias Kühnel
Diese drei bestritten als einzige jedes Spiel ihrer Mannschaft von Anfang bis Ende, also grob gerechnet 2.250 Minuten (= 42 Stunden) rannten und ackerten sie für ihren Verein. In Anbetracht der Tatsache, dass ein halbwegs gut trainierter Ausdauerläufer ca. vier Stunden für einen Marathon benötigt, darf man hier also mit Fug und Recht von den "Marathonmännern" der A2 sprechen.
 
 
Bernd Schiller
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Bernd Schiller (Tütschengereuth II):

Abwehr, 28 Spiele, 0 Tore, 6 gelbe Karten
zur Spielerstatistik
 
Bernd Schiller zog sich in den letzten Jahren allmählich aus der 1. Mannschaft der DJK Tütschengereuth zurück und stieg in dieser Saison voll und ganz in der 2. Mannschaft ein. Mit seinen 32 Jahren gehört der langjährige Kreis- und Bezirksliga-Akteur jedoch noch lange nicht zum alten Eisen. Sein Trainer Erwin Barnikel konnte sich in dieser Saison auf seinen Abwehrrecken in allen Spielen verlassen. Der Lohn der Mühen: Die DJK ließ insgesamt nur 28 Gegentreffer zu und stellt damit die beste Defensive der Liga. Des weiteren bemerkenswert: Obwohl er als Abwehrspieler mit die meisten Zweikämpfe der gesamten Mannschaft absolvierte, kam Bernd Schiller mit nur sechs gelben Karten aus. Besonders in den Spielen gegen Meister DJK Ampferbach zeigten die Tütschengereuther "Mauerer" ihr Können, indem sie den Meister gleich zweimal besiegten (3:1, 3:2). In dieser Form hat Bernd Schiller sicher mehr als gute Chancen in die Top-11 des Jahres gewählt zu werden, die anpfiff in den nächsten Tagen präsentieren wird.
 
 
Jürgen Huttner
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Huttner Jürgen (Zettmannsdorf):
Torwart, 28 Spiele, 0 Tore, 1 gelbe Karte
zur Spielerstatistik
 
Jürgen Huttner (33 Jahre) ist als Torhüter der DJK Zettmannsdorf eine richtige Institution. In dieser Saison absolvierte er sämtliche 28 Partien von Anfang bis Ende. Man könnte meinen als Torwart sei dies lange nicht so anstrengend wie als Feldspieler, doch da irrt man in den Regel. Als langjähriger Torwart weiß ich selbst gut genug, dass es vor allem die geistige Anstrengung ist, die Kraft kostet. Kondition spielt hier keine geringe Rolle als bei allen anderen Spielern, denn wie heißt es so schön und treffend: Kondition gleich Konzentration. Und jeder weiß, was passiert, wenn ein Torhüter unkonzentriert wird. Dann kann ein einziges "Ei" die Leistung der gesamten Mannschaft zunichte machen. So gesehen lief Jürgen Huttner in dieser Saison quasi 28 Gehirn-Marathons von der ersten bis zur letzten Minute. Ein Blick auf seine Spielerstatistik verrät außerdem: In der letzten Saison vollbrachte er dieses Kunststück schon einmal - wurde dort in allen 30 Spielen volle 90 Minuten eingesetzt. D.h. summa summarum bei 58 Spielen in Folge keine einzige Minute gefehlt! Das verdient Anerkennung.
 
 
Werner Hohner
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Werner Hohner (Viereth):
Abwehr/Mittelfeld, 28 Spiele+Relegation, 3 Tore, 0 gelbe Karten
zur Spielerstatistik
 
Der dritte im Bunde ist mit 42 Lenzen gleichzeitig einer der ältesten - wenn nicht gar der älteste - Spieler der Liga. Werner Hohner vom FC Viereth absolvierte nicht nur alle Saisonspiele seines FC Viereth, sondern vollbrachte als Abwehr- bzw. Mittelfeldspieler noch die Glanzleistung in allen Spielen ohne Verwarnung geblieben zu sein. Der Saisonverlauf wollte es nun letztendlich so, dass Hohner, der - und das soll nun nicht despektierlich sondern anerkennend klingen -  in etwa doppelt so alt ist wie der Altersdurchschnitt der jungen Vierether Mannschaft, nun noch höchstens drei weitere Partien in der Relegation um den letzten freien Platz in der Kreisklasse dranhängen darf. Am vergangenen Sonntag überstand man zumindest schon Runde 1 gegen den SV Weichendorf mit 4:0. Hohner stand, wie sollte es anders sein, die vollständige Spielzeit auf dem Platz und agiert dort als verlängerter Arm seines Trainers Alexander Stretz. Dass die Vorlage zum Vierether 4:0 in der 87. Spielminute von Hohner kam, zeugt von seiner geradezu "kahnösen" Einstellung zum Fußball-Sport, die garantiert dafür sorgen dürfte, dass Hohner auch in der nächsten Saison - dann vielleicht in der Kreisklasse - nochmals angreifen wird.

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