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Artikel veröffentlicht am 09.03.2018 um 12:00 Uhr

David Kühl beim SC Uttenreuth: Fast jeden Tag für die Jugend auf dem Sportplatz

Mit seinen 24 Jahren ist David Kühl beim SC Uttenreuth bereits seit zehn Jahren als Jugendtrainer tätig und coacht mittlerweile die U19 und beide U17-Teams des SCU gleichzeitig. Weil der Verein aktuell wenige U19-Kicker hat, helfen regelmäßig die B-Jugendlichen aus. Trotzdem ist die A-Jugend in der Kreisklasse vorne mit dabei.

Von Uwe Kellner

Guten Tag Herr Kühl, Sie sind erst 24 Jahre alt, aber bereits seit einigen Spielzeiten in der Jugendarbeit des SC Uttenreuth aktiv. Wie kamen Sie dazu und welche Aufgaben hatten, bzw. haben Sie derzeit im Verein?
David Kühl: Aufgrund einer schweren Erkrankung konnte ich mit 14 Jahren nicht mehr selbst spielen. Ein damaliger Trainer sprach mich deswegen darauf an, ob ich mir ein Engagement als sein Co-Trainer vorstellen könnte. Schon in den ersten Trainingseinheiten war ich von der Trainerarbeit begeistert! Zur folgenden Saison übernahm ich dann mit zwei Freunden die F3-Jugend. Mittlerweile bin ich in meiner zehnten Saison, habe alle Jugenden des SCU durchlaufen, und trainiere aktuell die U19 und unsere beiden U17 Mannschaften.

Wie viele Tage in der Woche sind Sie am Sportplatz?
David Kühl: Da kommen einige zusammen. Zu den zwei Trainingseinheiten unter der Woche kommen drei Spiele mit meinen Mannschaften am Wochenende. Zusätzlich verfolge ich, wann immer möglich, die Spiele unserer U15 und U13. Außerdem findet man mich sonntags in der Regel bei den Spielen unserer Herrenmannschaften.

Die U19 durfte trotz des vorletzten Tabellenplatzes im Vorjahr weiterhin in der Kreisklasse antreten, damit die Ligenstärke erhalten bleibt. Ein Glücksfall für die A-Jugend?
David Kühl: Wir sind definitiv dankbar, dass wir durch die Auflösung der JFG Seebachgrund auch in diesem Jahr in der Kreisklasse spielen dürfen. In der vergangenen Saison war es schwierig, aus vorhandenen Spielern, Jungs die reaktiviert werden konnten, und Spielern der U17 eine richtige Mannschaft zu formen. Dass wir den Abstieg sportlich nicht verhindern konnten, ärgert mich aber immer noch sehr. Trotzdem haben wir im letzten Jahr viel gelernt, uns stetig gesteigert und profitieren jetzt von dieser Entwicklung und auch der Erfahrung des Abstiegskampfs.

David Kühl trainiert seit zehn Jahren in der Jugend des SCU. Aktuell die U19 und beide U17-Teams gleichzeitig.

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Im Vorjahr fast abgestiegen steht die U19 zur neuen Saison in der Winterpause auf dem geteilten ersten Tabellenplatz zusammen mit dem TV 48 Erlangen 2. War ein solches Abschneiden zu erwarten?
David Kühl: Eine schwere Frage. Unser Kader besteht aus nur sieben A-Jugend Spielern – noch weniger als im letzten Jahr. Bei uns stehen immer mindestens vier Spieler aus der U17 in der Startelf, durch Verletzungen etc. oft mehr. Beim Spiel in Pinzberg waren es sogar neun Jungs aus der B-Jugend die von Beginn an ran mussten. Auf der anderen Seite muss man das Potenzial, die Einstellung und besonders den Zusammenhalt unserer Spieler sehen. Auf dieser Basis haben wir über Jahre für unseren Anspruch, unserem Gegner spielerisch und taktisch überlegen zu sein, gearbeitet. So gelingt es uns jetzt auch in der U19 mitzuhalten und die großen körperlichen Unterschiede auszugleichen. In einigen Spielen wie gegen Neunkirchen, Heroldsbach oder Adelsdorf hatten wir außerdem das nötige Glück, das man braucht, um oben mitzuspielen.

Auch die U17 ist vorne mit dabei. Ist der Aufstieg in die Kreisliga mit beiden Jugendmannschaften das Ziel?
David Kühl: Nein. Schon allein wegen der wöchentlichen Doppelbelastung vieler unserer U17-Spieler wäre es falsch von beiden Mannschaften den Aufstieg zu erwarten. Für unsere U19 lautet das Ziel unter den Top 6 zu landen. Wir wissen, wo wir herkommen und können die Erfolge der Hinrunde richtig einordnen. Sollte es am Ende für weiter oben reichen, wird sich aber sicher niemand beschweren. Die B-Jugend hat die Top 3 als Saisonziel. Das Potenzial für den Aufstieg wäre da. Durch die Doppelbelastung haben wir aber einen großen Nachteil gegenüber einer starken Konkurrenz. Wir wollen einfach eine gute Rückrunde spielen und werden sehen, was am Ende drin ist.

Trainer David Kühl will die Jugendspieler des SC Uttenreuth bei der Stange halten, damit sie in Zukunft für die Herrenteams der Uttenreuther auflaufen werden.

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Ist die Zukunft der Herrenmannschaften des SC Uttenreuth gesichert, oder wird es immer schwieriger Fußballer für den Verein zu gewinnen? Worin sehen Sie die größte Herausforderung?
David Kühl: Die Personallage unserer U19 und teilweise leider auch der Herrenmannschaften zeigt, dass man sich in der Jugendförderung keine Fehler leisten darf. Wir haben aus den kleinen Fehlern der vergangenen Jahre gelernt und sind jetzt in der gesamten Jugend und besonders im Trainerbereich und der Jugendleitung gut aufgestellt. Beim SCU verfolgen wir die Philosophie, dass gute Jugendarbeit der Schlüssel für langfristigen Erfolg im Herrenbereich ist. Ich bin davon überzeugt, dass wir die nötigen Grundlagen gelegt haben um in den nächsten Jahren regelmäßig gut ausgebildete Jugendspieler in den Herrenbereich zu integrieren. Unsere größte Herausforderung dabei ist, die Jugendlichen, die einen immer volleren Terminplan haben, immer wieder neu für den Fußball zu begeistern und so die Rate derer, die aufhören, zu verkleinern.

Vielen Dank für das Interview!