Mister Metapher und zwei Kilo Mett: DJK-Eichhörnchen graben ihre Nüsse wieder aus - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 05.03.2018 um 12:00 Uhr
Mister Metapher und zwei Kilo Mett: DJK-Eichhörnchen graben ihre Nüsse wieder aus
HALBZEIT-BILANZ Unbeschreiblich lange neun Jahre hat es gedauert, bis die Unaufsteigbaren endlich den Sprung in die Bezirksliga geschafft haben. Dort starten die Damen der DJK Teuchatz voll durch, sind zur Winterpause das einzig ungeschlagene Team der Liga und liegen auf Rang 2 in Lauerstellung. Mit anpfiff.info spricht Spielführerin Franziska Stöcklein über den möglichen Durchmarsch und eine außergewöhnliche Meisterwette...
Von Bernd Riemke
Sechs Siege, drei Unentschieden (alle 2:2) und doch sprach Trainer Frank Lunz lange Zeit davon, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln zu wollen. Ganz so wie die Eichhörnchen: „Unsere Punkte sind wie die Nüsse, die wir wieder ausgraben können, wenn wir sie im Frühjahr noch brauchen“, zitiert Franziska Stöcklein ihren poetischen Trainer, der sich zur Freude seiner Mädels nicht selten malerischer Metaphern bedient, um seinen Akteurinnen nicht nur die aktuelle Lage zu veranschaulichen, sondern auch die größtmögliche Motivation aus ihnen herauszukitzeln. „So lasst uns ernten, was wir angesät haben“, pushed der gebürtige Schwabe seine Teuchatzerinnen nur zu gern und der Erfolg gibt ihm Recht. Die Aufsteigerinnen liegen mit bärenstarken 21 Zählern auf Rang 2 hinter Ligaprimus SpVgg Dietersdorf. Obgleich der zweite Aufstieg in Serie und damit der direkte Durchmarsch durchaus in Reichweite liegt, tun die DJK-Damen gut daran, sich ganz auf sich selbst zu besinnen, wie die besonnene Spielführerin im anpfiff-Gespräch bekräftigt.

Frau Stöcklein, zum Auftakt gab es ein 2:2 in Walsdorf, also gleich im ersten Bezirksligaspiel der Vereinsgeschichte den ersten Punkt. Waren das rückblickend sogar zwei Zähler zu wenig?
Franziska Stöcklein: Wir waren nach dem Spiel tatsächlich ein bisschen enttäuscht, denn wir haben auf Sieg gespielt und wollten die drei Punkte. Trotzdem betont auch unser Trainer Frank Lunz im Nachhinein, dass es sogar hilfreich war für uns, dieses Spiel nicht gewonnen zu haben. So waren wir nach dem Doublesieg im Vorjahr schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen und haben erkannt, dass wir uns immer voll reinhängen müssen und der Erfolg nicht von alleine kommt.

Das ist Ihnen vorzüglich gelungen. Sie sind ligaweit das einzig ungeschlagene Team. War die Punkteteilung im ersten Saisonspiel am Ende sogar der Grundstein für die folgende Siegesserie?
Franziska Stöcklein: Grundstein würde ich nicht unbedingt sagen. Wir waren im ersten Spiel ziemlich nervös, sind dann aber nach einem zwischenzeitlichen 1:2 noch einmal zurückgekommen. Das hatte wohl schon Auswirkungen, denn wir wollten auf Anhieb präsent sein und zeigen, dass wir nicht ohne Grund aufgestiegen sind und mitspielen können. Dieses Ziel können wir nur verfolgen, wenn wir uns alle in jedem Spiel reinhängen.

Mit den DJK-Damen feierte Franziska Stöcklein (re.) in der vergangenen Saison das Double aus Meisterschaft und Kreispokalsieg.
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Inzwischen sind Sie in der Liga nicht nur angekommen, sondern schon wieder im Vorderfeld platziert. Das Ziel Klassenerhalt wäre wohl Understatement. Trauen Sie sich den Durchmarsch zu?
Franziska Stöcklein: Dass wir zur Winterpause nur einen Punkt hinter dem Spitzenreiter liegen, hätte keiner erwartet. Wir können sehr stolz auf uns sein. Trotzdem ist unser Ziel jetzt nicht, durchzumarschieren. Wir wollen weiterhin unser Bestes geben und Woche für Woche mit unserer Leistung zufrieden sein. Wenn das am Ende den Aufstieg bedeutet, ist das ein schöner Zusatz (lacht)...

Nun, gemeinhin sagt man ja, dass man sich nicht verschlechtern, sondern eher verbessern möchte. Besser als Zweiter wäre dann eben Erster…
Franziska Stöcklein (lacht): Genau das ist es. Wenn wir am Ende Erster sind, dann sind wir eben Erster. Wir wollen uns da aber keinen Druck machen, denn dann wäre die Enttäuschung viel zu groß, wenn wir es doch nicht schaffen. Natürlich setzen wir uns ehrgeizige Ziele, dürfen aber auch den Spaß nicht vergessen. Wir haben jetzt schon megaviel erreicht und wären am Ende hochzufrieden, wenn wir den zweiten Platz halten können.

Glauben Sie denn, dass es auf einen Zweikampf mit der SpVgg Dietersdorf hinausläuft?
Franziska Stöcklein: Das Rückspiel in Dietersdorf wird sicher sehr schwierig, weil die einige herausragende Akteurinnen haben, die das Spiel an sich reißen können. Umso mehr werden wir uns reinhängen, um dort bestehen zu können. Ich glaube aber auch, dass Würgau noch einmal angreifen will und dass von der TSG noch einiges kommen wird. Gegen diese beiden haben wir jedoch ein Heimspiel und in Teuchatz sind wir noch ein bisschen stärker als auswärts.

Seit Frank Lunz das sportliche Sagen hat, geht es ungebremst bergauf. Wie wichtig ist der Anteil des Trainers am Höhenflug?
Franziska Stöcklein: Bei Frauen ist Kritik manchmal schwierig, weil manche sich direkt angegriffen fühlen. Frank Lunz kriegt es hin, dass es eben genau nicht so ist. Er kann einfach mit uns umgehen, bringt Ruhe rein, wenn es nötig ist und macht uns Pfeffer unterm Hintern, wenn eben das nötig ist. Er hat es geschafft, dass wir als Mannschaft zusammengewachsen sind. Durch ihn sind wir eine Einheit geworden und konnten uns entsprechend auch sportlich immer weiter steigern.

Magdalena Bittel (rot) macht es vor: Mit kämpferisch vorbildlicher Leistung besteht die DJK Teuchatz auch in der Bezirksliga vorzüglich.
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Ein weiterer Faktor dürfte die eigene U17 sein, aus der immer wieder vielversprechende Talente hervorkommen…
Franziska Stöcklein: Wir binden die Mädels sehr früh mit ein und versuchen sie zu integrieren, damit sie auch in jungen Jahren schon aus sich rausgehen und zeigen, was sie können. Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, was sich bei der DJK im Frauenfußball entwickelt. Hier machen alle wirklich einen starken Job. Wir sind EIN Verein und auch wir Damen sind mit im Herzen der DJK. Darauf bin ich sehr stolz und ich bin mir sicher, dass wir als Mannschaft gemeinsam alles erreichen können, was wir uns vornehmen.

Das könnte unter Umständen auch schon die Meisterschaft in der Bezirksliga im Sommer 2018 sein. Und dann…?
Franziska Stöcklein: … spendiere ich der Mannschaft bei der Meisterfeier zwei Kilogramm Mett. Das ist inzwischen so unser Ding geworden...

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Steckbrief F. Stöcklein

Franziska Stöcklein
Spitzname
Fränz
Alter
29
Geburtsort
Bamberg
Wohnort
Teuchatz
Familie
in Beziehung
Nation
Deutschland
Größe
173 cm
Beruf
Studentin
Hobbies
Fan von vielen Sportarten
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Mittelfeld
bisherige Stationen:
"Ich war im Herzen schon immer eine Teuchatzerin und es wird mich auch nirgendwo anders hinziehen!"


Tabelle Bezirksliga Oberfranken/

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
9
38:12
21
3
9
29:16
17
5
8
19:21
10
7
9
9:28
9
8
9
14:37
9
10
7
11:25
4
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Bilanz DJK Teuchatz

Saison
Pl. 
Liga
2024/25
6. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2023/24
5. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2022/23
7. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2021/22
6. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2019/21
5. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2018/19
5. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2017/18
2. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
2016/17
1. 
Kreisliga Süd/West
2015/16
2. 
Kreisliga Süd/West
 
2014/15
3. 
Kreisliga Süd/West
 
2013/14
5. 
Kreisliga Süd/West
 
2012/13
3. 
Kreisliga Süd/West
 
2011/12
3. 
Kreisliga West
 
2010/11
3. 
Kreisliga Süd
 
2009/10
2. 
Kreisliga Süd
 
2008/09
5. 
Kreisliga Süd
 
Der amtierende Trainer Frank Lunz übernahm die DJK-Mädels zu Beginn der Saison 2014/15.

Nächste Spiele Teuchatz

So. 08.04.2018 10:30 Uhr
H - SV Walsdorf (10.)
So. 15.04.2018 16:00 Uhr
So. 22.04.2018 10:30 Uhr
Sa. 28.04.2018 16:00 Uhr
So. 06.05.2018 10:30 Uhr
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