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Artikel veröffentlicht am 20.02.2018 um 18:30 Uhr

Vier Neue für den Höhenflug: Mo, Abe und zweimal Sachsen für den Karpfen

Aufsteiger SpVgg Stegaurach spielte eine ordentliche Vorrunde in der Landesliga Nord und überwintert nach der Hälfte aller Spiele vier Zähler vor dem ersten Abstiegsrang über dem ominösen Strich. Die Mission Klassenerhalt gehen die blau-weißen Liganeulinge nicht nur mit einem neuen Trainer, sondern auch mit drei neuen Spielerinnen an…

Von Bernd Riemke

Oft sind es die aberwitzigsten Zufälle, die im Fußball eine frische Liasion erst möglich machen, auf die alle Beteiligten nur zu warten gehabt schienen. Eine klassische Win-Win-Situation also, die Mohamed Mustafa sein erstes Traineramt einer Frauenmannschaft verschaffte und der SpVgg Stegaurach einen engagierten Coach bescherte. Es war der 2. Spieltag der noch jungen Saison als die SpVgg Stegaurach zum Oberfranken-Derby nach Bayreuth reiste – ohne Trainer, da sich Otmar Schäder, der das Amt ohnehin nur bis zur Winterpause ausüben wollte und sollte, im Urlaub befand. Während die Stegauracher Frauen sich also selbst auf die Partie einstellten, schaute am Spielfeldrand Mohamed Mustafa, Trainer der U12 der Altstadt, zu. Vom dem Auftreten der an diesem Tag trainerlosen Damen war der gebürtige Ägypter derart angetan, dass nach dem Schlusspfiff nicht nur die ersten Kontakte geknüpft waren, sondern sich wenige Wochen später die Damen selbst erkundigten, ob Mustafa sich vorstellen könne, die Trainingsleitung im Aurachtal zu übernehmen. „Alles was mit Fußball zu tun hat, ist mir immer herzlich Willkommen“, musste Mustafa bei der charmanten Anfrage nicht lange überlegen und so trat der B-Lizenzinhaber zum Jahreswechsel sein Amt als neuer Trainer der SpVgg Stegaurach an.

Aus der Olympiamannschaft ins Aurachtal

Mustafa wurde 1983 in Kairo geboren und lebte bis vor sechs Jahren im Land am Nil, wo er als Junior sogar der ägyptischen Olympiamannschaft angehörte. Eine hartnäckige Rückenverletzung zwang den Familienvater schließlich mit Anfang zwanzig seine hoffnungsvolle Karriere zu beenden. Nach seiner Ankunft in Deutschland kickte er noch für Donndorf und Heinersreuth in der Kreisliga/Bayreuth-Kulmbach, ehe er seine aktive Laufbahn vollständig beendete und sich dem Trainerdasein widmete. In diesem Bereich ist der gelernte Masseur inzwischen auch Inhaber der B-Lizenz als Fitnesstrainer sowie der A-Lizenz als Athletiktrainer. Mit dem 34-Jährigen bekommen die Damen der SpVgg Stegaurach demnach einen ebenso umtriebigen wie couragierten Übungsleiter, mit dem die klar definierten Saisonziele in der Rückrunde erreicht werden sollen.

Unter dem Hallendach führte Mohamed Mustafa die Aurachtalerinnen bereits ins Finale der oberfränkischen Bezirksmeisterschaft.

anpfiff.info

Viel Erfahrung für den Kader

Doch damit nicht genug. Den verletzungsbedingten Ausfall von Michelle Porzelt, die sich einen Kreuzbandriss zuzog, konnten die Verantwortlichen um Sportlichen Leiter Steffan Seidler gut auffangen. Von Ligakonkurrent SV Frensdorf wechselt Arbenita Elshani ins Aurachtal, die mit ihren 25 Jahren nicht nur aufgrund des Alters schon zu den erfahrenen im Team gehört. Die Kosovarin lief in den vergangenen fünfeinhalb Jahren in der Bezirksober- und Landesliga insgesamt 63 Mal für den SV Frensdorf auf und erzielte dabei zehn Treffer. „Ich verlasse Frensdorf schweren Herzens, freue mich jetzt aber darauf mit den vielen jungen Spielerinnen kicken zu können“, so die gelernte Flügelspielerin, die im Mittelfeld variabel einsetzbar ist. Außerdem schlossen sich im Winter mit Diemut Prochazka (SG LVB Leipzig) sowie Katharina Maier (1. FFC Wacker Leipzig) zwei routinierte Akteurinnen an, die den Kader auch qualitativ beleben.

Gemeinsam zum Klassenerhalt

Mit einer gehörigen Portion Blutauffrischung auf sowie neben dem Platz setzen die Stegauracher Damen also in das Unternehmen Klassenerhalt fort. „Die Mädels sind alle auf einem sehr hohen Niveau. Mir gefällt besonders, dass im Training nicht viel diskutiert wird, sondern alle am selben Strang ziehen“, zeigt sich Mustafa schon nach wenigen Einheiten äußerst angetan von seinem neuen Team. Dabei vergisst er auch die Rekonvaleszenten nicht, die sich ehrgeizig wieder an den Kader herankämpfen, um gemeinsam das große Ziel im ersten Jahr der Landesligazugehörigkeit zu erreichen. Dieses lautet grundsätzlich Klassenerhalt und dafür ist schon die momentane Platzierung als Tabellenachter ausreichend. Mustafa hat jedoch ebenfalls im Blick, dass das Feld dich gedrängt zusammenliegt. In der Tat trennen den derzeitigen Dritten Schwabthaler SV vom Achten gerade einmal zwei Zähler. „In zehn Spielen werden noch viele Punkte vergeben...“, orakelt der Neu-Trainer, der von seinen Mädels vor allem eines einfordert: „Wir geben niemals auf!“

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Steckbrief M. Mustafa

Mohamed Mustafa

Spitzname

Alter

Geburtsort

Kairo

Wohnort

Eckersdorf

Familie

verheiratet, 1 Kind

Nation

Deutschland

Beruf

Masseur

Tabelle Landesliga Nord

Pl.

Team

Tore

Pkt

SV Frensdorf

40:9

1. FC Nürnberg 2