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Artikel veröffentlicht am 29.05.2009 um 14:50 Uhr

Bezirksoberligameister!: Die Liga im Trogen-Rausch

Der FC Trogen ist der neue Meister der Bezirksoberliga Oberfrankens. Was lange Zeit ein unglaublich enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem TSV Neudrossenfeld war, ist nun schon vor dem letzten Spieltag entschieden. Verpasste man in der vergangenen Saison noch den Aufstieg in der Relegation, geht es nun dank einer atemberaubend konstanten Rückrunde direkt in die Landesliga Nord.

Von Maximilian Pottler

Die Nachbarn aus Hof machten es möglich. Eigentlich müsste man sagen, in doppelter Hinsicht. Zum einen finden sich in den Reihen des FC Trogen nicht gerade wenige Akteure, die bereits in Diensten der Hofer Bayern standen und zum anderen wurde die Meisterschaft letztlich auch durch den Sieg des FC Türk Hof gegen Neudrossenfeld entschieden. Die Überraschung und vor allem die Freude waren natürlich groß, als die Nachricht hereinflatterte, dass die abstiegsbedrohten Hofer, wenn auch etwas glücklich, aber doch recht deutlich mit 3:1 gewannen. Zunächst war man doch heilfroh gewesen, die eigenen Hausaufgaben mit einigem Aufwand in Mainleus erledigt zu haben. Ein Remis am letzten Spieltag hätte also gereicht, ist nun aber gar nicht mehr nötig. Am kommenden Samstag kann die Mannschaft von Trainer Ali Hanoglu vor heimischem Publikum gegen den TSV Hirschaid völlig unbeschwert aufspielen und das auf unbestimmte Zeit letzte Spiel in der Bezirksoberliga in vollen Zügen genießen.

Durchmarsch in der Rückrunde


	Trogen ist Meister! Das Fußballmärchen geht weiter. Vor sieben Jahr noch in der A-Klasse - morgen in der Landesliga.
	anpfiff.info

Einen verdienten Meister hat die Bezirksoberliga in diesem Jahr ohne jeden Zweifel. Richtig eng war das Rennen um die Meisterschaft nur, weil es mit Neudrossenfeld noch eine zweite Mannschaft hatte, die über weite Strecken ähnlich überlegen spielte. Im Winter hatte der Aufsteiger bereits fünf Punkte Vorsprung auf den FC Trogen und im letzten Spiel des Jahres gastierte sollte es zum Topspiel kommen. Neudrossenfeld hatte gerade eine monatelange Siegesserie hinter sich und strotzte vor Selbstvertrauen. Dann wurde das Spiel zweimal abgesagt und am Ende im April ausgetragen. Es fiel mitten in die erste wirkliche Schwächephase, die sich Neudrossenfeld in dieser Saison leistete. Trogen sicherte sich auswärts verdiente drei Punkte und übernahm mit sofortiger Wirkung die Tabellenspitze. Einmal kam der TSV noch heran, als Trogen in Burgkunstadt seine einzige Niederlage 2009 hinnehmen musste. Doch insgesamt sicherte sich die stabilere Mannschaft im Endspurt doch einigermaßen deutlich den Titel.

Die Standleitung nach Hof und der defekte Partybus


	Nach dem Sieg in Neudrossenfeld wurden die Beine im zittriger, das Siegen im schwerer. Trainer Ali Hanoglu ist heilfroh, dass seine Mannschaft schon vor dem letzten Spieltag über der Ziellinie ist.
	anpfiff.info

In der zweiten Halbzeit am vergangenen Samstag begann das große Warten. Es hatte sich herumgesprochen, dass Neudrossenfeld in Hof zurückliegt. Es wurde gewissermaßen eine Standleitung nach Hof aufgebaut. Doch in der 50. Minute glich zunächst der TSC Mainleus aus und die Schwierigkeiten auf dem eigenen Spielfeld waren zunächst wieder vorrangig. Sechs Minuten später traf einer dieser ehemaligen Hofer, der 35-jährige Winterneuzugang Daniel Micklisch zum zweiten Mal an diesem Tag und stieß das Tor zur Landesliga ganz weit auf. Das Spiel endete 3:2 für Trogen und die Meisterschaftsfeier musste spontan organisiert werden. Spielleiter Norbert Drobny versichert, dass man keinerlei Vorbereitungen getroffen hätte. Sie seien davon ausgegangen, dass es bis zum letzten Spieltag spannend bleiben würde. Umso größer war der Brocken, der nach dem Spiel von der Mannschaft, aber allen voran dem Trainer Hanoglu vom Herzen fiel. In der Phase nach der Übernahme der Tabellenführung, als das Ziel immer näher kam, wurde die Mannschaft nervöser. Es ist das klassische Prinzip, wenn der Jäger zum Gejagten wird. Mit einem unglaublichen Kraftakt hat man sich an Neudrossenfeld herangekämpft. Am Ziel war man aber noch lange nicht. „Als Tabellenführer haben wir dann ab und an schon die Nerven gezeigt.“, blickt Drobny ebenso erleichtert zurück und spricht viel lieber von den Feierlichkeiten in Mainleus. Dort war nämlich eine kleine Saisonabschlussparty organisiert. Die frisch gebackenen Meister ließen sich die Chance selbstverständlich nicht nehmen und zogen ins Mainleuser Sportheim, die daraufhin eine nicht unerhebliche Umsatzsteigerung verzeichnete. Zur Freude der gelb-schwarzen Jubeltraube verzögerte sich die Abfahrt des Mannschaftsbusses um eine Stunde, weil die hintere Tür nicht mehr schließen wollte. Erst ein Kfz-Mechaniker in den Reihen des TSC Mainleus konnte den Schaden provisorisch beheben. Als der Meisterbus dann gegen 23 Uhr letztendlich wieder in Trogen eingelaufen ist, hat unser 1.Vorstand Fritz Kollmuß spontan eine nächtliche Gartenparty für die Mannschaft organisiert. Im Anschluss daran hatten einige immer noch nicht genug und es ging weiter Hofer "Rockwerk" bis zum Tagesanbruch. Dort waren nach dem erreichten Klassenerhalt in der Landeliga auch einige Spieler der SpVgg Selbitz anzutreffen waren. Auf diese künftigen Derbys freuen sich beide Seiten schon riesig.

Herzlichen Glückwunsch dem FC Trogen zur Bezirksoberliga-Meisterschaft! Lesen Sie in den nächsten Tagen auch das ausführliche anpfiff-Porträt des neuen Meisters.