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Artikel veröffentlicht am 08.02.2018 um 06:00 Uhr

U19 der SpVgg Erlangen: Ferhan Urgun: „Die Zukunft ist gesichert"

In Erlangen gibt es eine große Konkurrenz im Jugendbereich und das Werben um die jungen Talente ist nicht zu unterschätzen. Bei der SpVgg Erlangen bauen die Verantwortlichen auf eine enge Bindung zum Verein. A-Jugendtrainer Ferhan Urgun merkt das daran, dass viele seiner Jungs bereits seit etlichen Jahren bei der "Spieli" kicken.

Von Uwe Kellner

Lieber Jugend statt Herren

Ferhan Urgun stand im Sommer 2016 vor der Wahl eine Herrenmannschaft zu trainieren, oder als U19-Trainer zur SpVgg Erlangen zu gehen. Der heute 37-Jährige entschied sich für Letzteres. Zuvor war er gerade als Coach mit dem Türkischen SV Erlangen aus der B-Klasse aufgestiegen, wollte nun jedoch erste Erfahrungen um Jugendbereich sammeln. „Die SpVgg Erlangen ist ein Traditionsverein. Von der Vorstandschaft über unseren Jugendleiter den Markus Müller bis hin zu allen weiteren Leuten im Verein machen alle einen super Job. Ich bin froh so etwas mitbekommen zu dürfen", freut sich Ferhan Urgun. „Nach der ersten Saison als Trainer der U19 wollte ich einfach ein wenig Kontinuität reinbringen, weil die Jahre zuvor jährlich der Trainer gewechselt hat." Deswegen blieb er und befindet sich nun in der zweiten Saison bei der A-Jugend. Ob eine dritte folgt, kann er noch nicht sagen. Nebenbei kickt der erfahrene Fußballer sogar noch beim SC Herzogenaurach-Nord in der A-Klasse 1. Die Prioritäten hat er jedoch klar gesetzt: „Die A-Jugend geht immer vor."

Mäßige Hinrunde in der Kreisliga

Ferhan Urgun.

anpfiff.info

Ferhan Urgun sieht die Arbeit mit den Jugendlichen als große Herausforderung. Nicht nur weil es die letzte Station seiner Schützlinge vor dem Herrenbereich ist, sondern auch weil der Umgang mit den Jungs sehr sensibel gehandhabt werden muss. „Lieber überlege ich mir da zweimal, was ich sage." Immerhin haben die A-Jugendlichen neben dem Fußball auch noch andere Baustellen, wie zum Beispiel Ausbildung, Abitur, Führerschein, Freundin. „Das muss man alles berücksichtigen."

Mit der Hinrunde in der Kreisliga ist der Trainer nicht zufrieden. Neun Punkte stehen zwar zu Buche, damit ist die "Spieli" aber nicht aus dem Gröbsten raus, sondern muss in der Rückrunde Gas geben, um den Abstand nach hinten zu vergrößern. „Wir haben einen großen Schwung aus der B-Jugend bekommen. Die Jungs haben es zwar voll drauf, aber brauchen noch etwas Zeit. In der B-Jugend haben sie noch um den Aufstieg gespielt. Da müssen sie sich jetzt auch erstmal an den Abstiegskampf gewöhnen." Darüber hinaus hatte die U19 nach dem verletzungsbedingten Ausfall des Stammtorwart ein Problem im Kasten und musste sich mit Feldspielern aushelfen. „Das merkst du eben. Wir haben einige unglückliche Niederlagen kassiert. Locker wird der Klassenerhalt sicherlich nicht. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, um uns schnell ins gesicherte Mittelfeld zu spielen."

Vernetzung mit Herrenteams

Die SpVgg Erlangen spielt aktuell in der Landesliga. Von der U19-Kreisliga ist der Sprung dorthin natürlich riesig. Umso wichtiger ist die Zwischenstation Zweite Mannschaft, die in der Kreisklasse eine gute Rolle spielt. „Einige meiner Jungs haben das Potenzial irgendwann in der Ersten zu spielen. Aber es gibt ja auch die Zweite, in der die jungen Spieler gefördert werden." Bereits jetzt trainieren U19 teils bei der Zweiten mit, oder die beiden Teams trainieren gemeinsam. „Der Übergang soll auf diese Weise leichter fallen." In der Vorbereitung auf die Rückrunde hat Ferhan Urgun auch Spiele gegen Erste Mannschaften ausgemacht. „Damit die Jungs lernen, körperlich mitzuhalten. Außerdem sollen meine Spieler lernen, dass Laufen nicht alles ist, sondern dass sie viel gewinnen, wenn sie taktisch agieren und richtig verschieben. Damit kann man viel erreichen."

Die SpVgg Erlangen ist ein Verein mit Tradition, der bereits in der Jugendarbeit auf Identifikation ,mit dem Verein setzt, so dass die Spieler bestenfalls bis in den Herrenbereich im Verein bleiben.

anpfiff.info

Konkurrenz in Erlangen

Den Konkurrenzkampf im Erlanger Jugendfußball sieht Ferhan Urgun erstmal positiv. Immerhin sollen sich die Jugendlichen auf hohem Niveau miteinander messen und auf diese Weise besser werden. „Es ist gut, dass es diesen Kampf gibt, je nachdem wie man damit umgeht." Mit dem FSV Erlangen-Bruck (Landesliga), SC Eltersdorf (Bezirksoberliga), TV 48 Erlangen (Bezirksoberliga), ATSV Erlangen (Kreisliga) gibt es mehrere höherklassige Konkurrenten. Neben den Erlanger Teams buhlt auch der Baiersdorfer SV (Landesliga) um junge Talente. „Die Frage ist halt immer, mit welchen Mitteln die Vereine Spieler holen wollen. Wenn da Geldangebote kommen, dann wollen wir bei der SpVgg Erlangen nicht mitmachen. Ich finde nicht, dass es jetzt schon der richtige Zeitpunkt ist, Spieler damit zu locken." Umso mehr freut sich Ferhan Urgun, dass er bereits in der A-Jugend eingefleischte "Spielianer" in seinem Team hat, die seit zehn oder mehr Jahren im Verein sind. Sorgen macht er sich keine um den Jugendfußball bei den Weinrot-Schwarzen im Erlanger Osten. „Die Zukunft ist gesichert."