Scheßlitz - Teuchatz: Abschiedsgeschenk oder alte Rechnung? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 21.05.2009 um 00:01 Uhr
Scheßlitz - Teuchatz: Abschiedsgeschenk oder alte Rechnung?
Enger könnte die Konstellation in der Tabelle der KK2 gar nicht sein: auf Rang zwei der SC Heiligenstadt mit 55 Zählern, nur einen Punkt dahinter die DJK Teuchatz mit 54 Punkten gefolgt vom TSV Scheßlitz (51). Nun empfängt im Spitzenspiel der TSV die DJK. Vor dem Topspiel sprach anpfiff mit den Toptorjägern sowie den Trainern der beiden Verfolger. Einer kann am Wochenende einen entscheidenden Schritt für sein Abschiedsgeschenk machen, der Andere dagegen hofft auf die Begleichung einer alten Rechnung.
Von Benni Hofmann
Eine Spur von Wehmut klingt in Wolfgang Hohs Stimme mit, als er von der aktuellen Situation seines TSV Scheßlitz spricht: „Bei uns müsste es heissen, alle Mann von Bord.“ Bis zu neun Spieler zählt die Verletztenliste des aktuellen Tabellenvierten der KK2, dies sei auch der Grund für die Berg- und Talfahrt der letzten Wochen. Zwei Siegen gegen Heiligenstadt und Mistendorf folgte eine Niederlage gegen Breitengüßbach, dann wieder zwei Erfolge über Weichendorf und Lauf sowie zuletzt ein 1:2 beim FV Giech. „Mit Christopher Gries, Uwe Martin und Michael Arras hatten wir die letzten Partien permanent drei A-Jugendliche mit dabei. Die müssen am Freitag und am Sonntag 90 Minuten spielen, dass es da an Konstanz fehlt, ist doch kein Wunder,“ beklagt der Spielertrainer der Gastgeber.

"Haben noch eine Rechnung offen"

Skeptischer Blick: TSV-Coach Wolfgang Hoh ist ob der langen Verletztenliste in Sorge. Dennoch will man auf Scheßlitzer Seite eine alte Rechnung mit Teuchatz begleichen.
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Nichtsdestotrotz schickt er eine Kampfansage in den Jura: „Teuchatz hat zweifelsohne eine klasse Serie hingelegt und ist gut drauf. Wir wollen diesen Lauf aller Personalsorgen zum Trotz beenden.“ Dass seine Elf indes sich ebenso noch Hoffnungen auf den Relegationsrang machen darf, lässt Hoh trotz nur vier Punkten Rückstand außer Acht: „Teuchatz hat die besseren Chancen auf Rang zwei. Für uns geht es darum, unser letztes Heimspiel zu gewinnen und unseren Zuschauern zum Saisonausklang etwas zu bieten.“ Zudem sei mit der DJK noch eine Rechnung offen, so Hoh: „Vergangene Saison gelang uns das Kunststück, die gesamte Hinserie über unbesiegt zu bleiben. Doch im letzten Spiel vor der Winterpause unterlagen wir bei der DJK mit 0:2. Das haben wir nicht vergessen.“ Auge um Auge also? „Nein, Rachegefühle hegen wir nicht,“ schmunzelt Andreas Altenfeld, mit zwölf Buden Toptorjäger der Rot-Weißen und einer der wenigen aus der Stammelf, die einsatzfähig sind. „Doch wir würden Teuchatz schon gerne in die Suppe spucken. Ich denke, es wird sich ein brisantes und unterhaltsames Derby entwickeln.“ Die Gäste seien ob ihrer Serie Favorit, doch sollten sie das Gastspiel beim zuletzt taumelnden TSV nicht auf die leichte Schulter nehmen: „Sie werden hart kämpfen müssen, doch ich persönlich tippe auf ein 3:1 für uns,“ gibt sich Altenfeld optimistisch.

Serie bringt Teuchatz dem Aufstieg nahe

Abschiedsgeschenk fest im Visier:Volker Will.
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„3:1 für uns!“ Ebenso siegesgewiss gibt sich Ralf Amschler. Der 25-Jährige ist mit 21 Treffern die Nummer eins der internen Teuchatzer Torjägerliste und hat damit maßgeblichen Anteil an der fast schon unheimlichen Serie seiner DJK. 14 ungeschlagene Spiele, seit 2. November vergangenen Jahres musste die Elf des scheidenden Spielertrainers Volker Will keine Niederlage mehr hinnehmen. So mauserte sich der Heiligenstadter Gemeindeteil heimlich, still und leise zum Jäger Nummer eins und der „große Bruder“ SC Heiligenstadt dürfte nun den Atem der „kleinen“ DJK im Nacken spüren, beträgt der Rückstand auf Relegationsrang zwei nur noch einen Punkt. „Es steht außer Frage, dass wir gut drauf sind,“ erklärt Volker Will auf Nachfrage.

"Auf Ausrutscher der Schnecken hoffen"


Trotz bislang starkler 21 Treffer ackert Ralf Amschler (li.) auch im Defensivbereich mit. Hier klärt er vor Heiligenstadts Moritz Badersbach.
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„Wir haben einen Lauf, zudem die konditionellen Grundlagen sowie das nötige Quäntchen Glück, um diesen auch bis Saisonende durchzuhalten.“ Trotz aller Euphorie dürfe man nicht vergessen: „Heiligenstadt hat es selbst in der Hand, wir müssen auf einen Ausrutscher der Schnecken hoffen.“ Ralf Amschler schließt sich seinem Noch-Trainer an: Es ist doch ganz einfach: wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen, sprich die zwei ausstehenden Partien gewinnen. Dabei hoffen wir natürlich, dass entweder Geisfeld oder die Lichteneiche gegen Heiligenstadt punkten können.“
Somit kann sich Volker Will seinen Abschied selbst versüßen: „Die Tatsache, dass wir nun noch mal um den Aufstieg mitspielen, ist eine Bestätigung der guten Arbeit der letzten Jahre, sowohl seitens der Spieler, des Vereins als auch von mir.“ Im Sommer wird ihn der Noch-Sander Johannes Wagner als Spielertrainer ablösen, der gebürtige Hohenpölzer ist positiv überrascht: "Noch im Winter geisterte das Thema A-Klasse umher und jetzt nach dieser fantastischen Serie muss ich sagen Hut ab. Ich habe ja selbst einige Partien verfolgen können und habe eine wirklich überzeugende Truppe gesehen, gerade die Erfolge z.B. in Gunzendorf oder das sensationelle 6:1 über Schammelsdorf waren absolut herausragend und hochverdient. Ich werde auch in Scheßlitz zuschauen und die Daumen drücken, ein Auswärtssieg ist durchaus drin."
 
Ob es denn am Ende für die DJK Teuchatz reicht oder ob der TSV Scheßlitz die alte Rechnung begleichen kann, erfahren Sie, liebe Leser, am Sonntag. anpfiff wird ab 15 Uhr vor Ort sein, um vom Topspiel der Kreisklasse 2 zu berichten.

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