Fünfter ist Oberhaid zur Winterpause, und ein Vergleich mit der Situation vor zwölf Monaten zeigt, welchen Sprung nach vorne die Mannschaft gemacht hat. „Wir haben schon jetzt 29 Punkte auf dem Konto, haben 47 Tore erzielt und dabei gerade einmal 28 Gegentreffer kassiert. Letzte Saison hatten wir zu dieser Zeit bereits 61 Gegentreffer und holten in der gesamten Serie lediglich 33 Punkte. Wir sind daher, nachdem wir im Vorjahr nur knapp dem Abstieg entronnen, sehr zufrieden mit der Vorrunde. Die Mannschaft hat sich deutlich gesteigert“, so Lothar Dressel, der Leiter der Fußballabteilung beim FC Oberhaid.
Trainer Pflaum brachte frischen Wind nach Oberhaid
Dabei schien vor der Saison eigentlich nicht viel für eine derart reibungslose Hinserie zu sprechen. Mit Markus Rohmer, der zum FC Sand in die Landesliga wechselte, verließ kurz vor Beginn der Runde einer der wichtigsten Leistungsträger den Verein, die dadurch entstandene Lücke, so fürchtete mancher, wäre kaum zu schließen. Doch das Gegenteil war der Fall. Mit einer jungen Truppe spielte der FC Oberhaid unbeschwert auf, schnupperte zeitweise gar an die Spitzenteams heran und hat sich mittlerweile mit einer blitzsauberen Bilanz von sieben Siegen und gerade einmal drei Niederlagen im vorderen Mittelfeld eingenistet. Als einen der Verantwortlichen für den unvermuteten Aufschwung des Vereins macht Lothar Dressel Spielertrainer Jürgen Pflaum aus, der zu Beginn der Saison vom ASV Naisa an den Main kam und Ralf Schmitt nach fünf Jahren als Übungsleiter ablöste. „Der Trainer“, so Dressel, „hat großen Anteil am Erfolg der Mannschaft. Mit seiner Arbeit sind wir sehr zufrieden. Jürgen Pflaum hat viel dazu beigetragen, dass wir eine derart positive Entwicklung genommen haben. Unter seiner Führung hat sich die Mannschaft gefunden“.
Manchen Sieg leichtfertig verschenkt
Einziger Wermutstropfen: Zu häufig endeten die Spiele der Oberhaider unentschieden. Insgesamt acht Remis weist die Bilanz des FCO aus, keine andere Mannschaft in der Kreisliga teilte sich häufiger die Punkte mit dem Gegner. „Es ist eigentlich fast ein bisschen so wie beim Club in der Bundesliga“, meint Lothar Dressel nicht ohne Ironie und schiebt die Begründung gleich nach. „Die Mannschaft ist eben noch zu jung, ihr fehlt manchmal noch die Erfahrung und die Cleverness, daher haben wir mindestens zehn bis zwölf Punkte zum Teil leichtfertig verschenkt, zum Teil aber auch mit Pech verloren. Dennoch sind wir dem Erreichten zufrieden, wir haben eine ganze Reihe talentierter Spieler, und wir haben ja auch erst dreimal verloren“. Die Bodenhaftung verliert in Oberhaid ohnehin niemand, die Ziele für die Rückrunde sind realistisch. „Ganz sicher wird die Rückrunde verdammt hart, und es kann noch viel passieren. Wir wollen daher vor allem eine gute Vorbereitung spielen, nichts mit dem Abstieg zu tun haben und am Ende einen Platz im Mittelfeld sicher haben“. Das indes scheint nicht nur machbar, sondern auch wahrscheinlich. Der FC Oberhaid – er dürfte sicher auch im neuen Jahr für so manche angenehme Überraschung gut sein.
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