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Artikel veröffentlicht am 30.11.2017 um 06:00 Uhr

Verhagelte Vorrunde: Förster: "Haben noch längst nicht aufgegeben"

Ungewohnte Perspektive für den Neudrossenfelder Jugendcoach Thomas Förster. Nach Jahren des beständigen Aufschwunges ziert sein U19-Team derzeit punktlos das Tabellenende. Neben der sportlichen Misere wurden die Junioren auch noch von der schlimmen Gesichtsverletzung ihres Mitspielers geschockt. Doch mittlerweile blickt man nach vorne und hat sich viel vorgenommen.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Ich kann den Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen. Die ärgern sich über die derzeitige Situation genauso wie ich" lässt Thomas Förster wissen. Der U19-Coach der SG Neudrossenfeld ist gleichzeitig Jugendleiter im Verein. Und konnte sich in den vergangenen Jahren über viele Aufstiege der Nachwuchsteams freuen. Doch nach elf Spieltagen wartet seine Truppe immer noch auf den ersten Zähler. "So eine Situation bin ich eigentlich überhaupt nicht gewohnt. Sicherlich war uns vor der Saison klar, dass es gegen den Abstieg gehen wird. Und dass wir mit mehreren B-Jugendlichen antreten, macht die Sache natürlich nicht einfacher. Aber auch, wenn die Vorrunde unterirdisch gelaufen ist, bin ich überzeugt, dass wir den Klassenerhalt noch schaffen können - schließlich war in den vergangenen Monaten auch viel Pech dabei", gibt sich der Übungsleiter kämpferisch.

Kalte Dusche zum Auftakt: Gegen Bayreuth West und Fabian Schuster (re.) lief man meist hinterher und unterlag zweistellig.

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Kalt erwischt

Ausgerechnet gegen den Nachbarn JFG Bayreuth West setzte es zum Saisonstart gleich eine demütigende Niederlage. "Der Gegner hat das clever gemacht und uns gleich den Schneid abgekauft", findet Förster nach der 0:10-Pleite. Eine Woche später konnte man gegen das Spitzenteam aus Kemmern, wie vom Trainer gefordert, besser dagegen halten - allerdings änderte das nichts an der zweiten, deutlichen Niederlage. "Das war mit dem Auftaktspiel nicht zu vergleichen. Beim Stande von 2:4 haben wir die riesige Chance zum dritten Treffer und kassieren im Gegenzug das fünfte Tor", wirft der gebürtige Thurnauer ein. Auch wenn anschließend eine positive Entwicklung unverkennbar war, sollte es zu einem Punktgewinn nicht reichen. Ein Grund dafür war, dass man gegen Gegner aus den hinteren Regionen nicht den besten Tag erwischte. Mit dem 0:1 in Creußen oder dem 2:5 gegen Kirchenlaibach hatte man die unmittelbaren Konkurrenten regelrecht aufgebaut. Ein weiterer Faktor waren die vertrackten zweiten Hälften. "Wir hätten schon acht oder neun Punkte auf dem Konto, wenn in der Pause Schluss gewesen wäre", beklagt der Coach den Leistungsabfall nach dem Wechsel. Ausdrücklich ausgenommen ist dabei aber die 2:3-Heimniederlage gegen die JFG Baunachtal. Nach 2:0-Führung der SG stand es fünf Minuten vor Schluss noch 2:2-Unentschieden, als der Neudrossenfelder Jonas Voit einen Drücker seines Gegenspielers bekam, mit dem Gesicht gegen das Knie des Gästekeepers prallte und schwere Gesichtsverletzungen mit mehreren Brüchen erlitt. "Unser Spieler lag eine halbe Stunde am Spielfeldrand, bis der Krankenwagen kam. Da ist doch klar, dass unsere Jungs geschockt waren und das Ergebnis zeitrangig war." Als dann Baunachtal in der Nachspielzeit auch noch den Siegestreffer erzielte, war Förster bedient. "Der Verursacher hat nur eine Fünf-Minuten-Strafe bekommen. Aber nach so einer schweren Verletzung breche ich das Spiel doch ab. Das verstehe ich nicht." Mittlerweile ist Jonas Voit nach mehreren Gesichtsoperationen und einem Aufenthalt in der Spezialklinik auf dem Weg der Besserung. An Fußball ist bei ihm derzeit aber noch nicht zu denken.

Schockstarre bei allen Junioren, ob blau oder weiß, nach der schweren Gesichtsverletzung des SG-Mittelfeldspielers.

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Kommen Verstärkungen?

"Es ist gut möglich, dass wir in der Winterpause neue Spieler bekommen", deutet Förster an. "Denn wir können eigentlich in allen Mannschaftsteilen Verstärkungen gebrauchen", lacht er. Viele B-Junioren haben bisher am Wochenende doppelt spielen müssen, zumal auch Christian Hübsch mehrere Wochen mit Muskelfaserriss ausgefallen ist. Doch jetzt wird erst einmal heruntergefahren. Und auch, wenn "nicht jeder gerne Futsal spielt", hat man sich zur Kreismeisterschaft in der Halle angemeldet. Ab Februar startet dann das Projekt Klassenerhalt. "Mit unserem Kunstrasen haben wir ja ideale Bedingungen", ist eine Hoffnung des Trainers. Die andere, dass er bei den Übungseinheiten künftig seine Leistungsträger öfters zu Gesicht bekommt. In der Vorrunde musste die beruflich bedingt häufig passen. Allerdings ist sich der SG-Coach der Schwere der Aufgabe bewusst. Denn auf Kirchenlaibach sind es bereits sechs Punkte Rückstand - und die haben noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand. "Während wir trotz aller Probleme die Spiele durchgezogen haben, hat man denen zwei witterungsbedingt Spielausfälle zugestanden. Obwohl doch bekannt ist, dass die Sand- und Hartplatz haben." Denn nach dem dritten Nichtantreten wäre die Opel-Elf aus dem Spielbetrieb genommen worden und stünde als erster Absteiger fest.

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