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Artikel veröffentlicht am 23.11.2017 um 12:00 Uhr

Hofer U19-Team hebt ab: Fulvio Bifano: "Blicken nur von Spiel zu Spiel"

Traumhafte Saison für den ältesten Nachwuchs der Hofer Bayern. Nach Abschluss der Vorrunde führt die Bifano-Elf ungeschlagenen die Landesliga mit sieben Punkten Vorsprung an. Und in den letzten beiden Partien vor der Winterpause haben die SpVgg-Junioren noch zwei lösbare Aufgaben vor der Brust. Dennoch hält Coach Fulvio Bifano im anpfiff-Gespräch den Ball flach.

Von Hans-Jürgen Wunder

Der Nachwuchsbereich der SpVgg Bayern Hof kann sich sehen lassen. Das U15-Team ist in der Bayernliga Tabellenzweiter und auch die U17-Junioren sind in der höchsten Spielklasse des Freistaates vertreten. Nur der älteste Jahrgang kickt in der Landesliga - noch. Denn nach Platz 2 in der letzten Serie steht die Truppe von Fulvio Bifano derzeit einsam an der Spitze. anpfiff.info hat sich mit dem früheren Bad Bernecker Spielertrainer unterhalten, der seit zehn Jahren erfolgreiche Nachwuchsarbeit auf der Grünen Au betreibt.

Fulvio, wie siehst du die Hinrunde deiner Mannschaft?

Fulvio Bifano: Die Tabelle sieht momentan recht freundlich aus. Aber man darf nicht vergessen, dass wir viele enge Spiele hatten, die auf des Messers Schneide standen. Es wäre deshalb ein Fehler, nur auf die Tabelle zu starren.

Trotzdem habe ihr eine bärenstarke Vorrunde mit zehn Siegen und einem Remis gespielt. War das für dich überraschend?

Fulvio Bifano: Ich hatte ja die U17-Junioren in der vergangenen Saison öfters beobachtet und wusste, dass sehr spielstarke Kicker aufrücken werden. Dennoch musste sich die Mannschaft dann erst einmal finden und das taktische Konzept umsetzen. Das ging aber recht schnell und ist sehr gut gelungen.

Arbeitet ihr mit einem festen System?

Fulvio Bifano: Nein, im Gegenteil. Eine unserer Stärken ist, dass wir sehr flexibel agieren. Ob mit einem, zwei oder drei Stürmern oder Dreier- oder Viererkette. Alles ist bei uns möglich und orientiert sich am Gegner oder der Spielsituation. Beim Spitzenspiel In Lauf etwa haben wir uns perfekt auf die Spielweise der Heimelf eingestellt.

Und musstet trotzdem um den Sieg bangen....

Fulvio Bifano: ... was eigentlich unnötig war, denn nach der 3:1-Führung hatten wir das Spiel sicher in Griff. Dann aber wurde eine Bogenlampe an der Mittellinie zurück geköpft und erreichte einen gegnerischen Stürmer, der völlig frei stand. Danach bekam Lauf natürlich Oberwasser und erzielte den Ausgleich. Aber der 4:3-Siegestreffer in der Nachspielzeit war dann natürlich genial.

Blondschopf Dennis Fiebiger (re.) geht als Führungsspieler und Kapitän mit voran.

anpfiff.info

Der hatte dann wohl eine regelrechte Euphorie ausgelöst. Immerhin habt ihr eine Woche später den derzeit härtesten Verfolger SpVgg Ansbach mit 7:1 abgefertigt.

Fulvio Bifano: Das war so ein Tag, an dem alles geklappt hatte. Ansbach wollte einen gepflegten Fußball spielen, lag aber nach 13 Minuten schon mit 0:2 zurück. Danach war es ein offenes Spiel, bei dem wir unsere Torchancen konsequent genutzt haben.

Musstest du anschließend bremsen?

Fulvio Bifano: Natürlich muss man nach so einem Sieg aufpassen, dass die Jungs auf dem Teppich bleiben. Gegen Beiersdorf haben sich viele die Augen gerieben, als plötzlich war der Spielfluss weg war. In Aschaffenburg hätte der Sieg dann aber durchaus höher ausfallen können, wenn wir die zahlreichen Torchancen besser verwertet hätten. Auch in Bamberg haben wir dann gut begonnen. Aber mit der Zeit wurde es ein reines Kampfspiel.

Wobei die letzten 1:0-Siege ja für eine gute Defensive sprechen?

Fulvio Bifano: Ich lege immer viel Wert auf gute Abwehrarbeit. Und auch da haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Denn im Angriff sind wir ohnehin immer für ein Tor gut.

Wo liegen eigentlich die Stärken des Teams?

Fulvio Bifano: Wir haben 18 oder 19 nahezu gleichwertige Spieler im Kader und können Ausfälle gut kompensieren. In Bamberg hat sich etwa Jonanthan Müller gezerrt und auch bei Kai Aust weiß ich nicht, ob er am Wochenende zur Verfügung steht. Zudem profitieren wir auch davon, dass unsere Herrenmannschaft derzeit nahezu komplett ist und ein Kaan Özdemir sowohl beim Training als auch beim Spiel uneingeschränkt zur Verfügung steht.

Ist es problematisch, dass Trainersohn Elia mitkickt?

Fulvio Bifano: Überhaupt nicht. Er ist einer der Spieler, die bei einer Umstellung des Systems sofort mit dafür sorgen, dass das auch auf dem Platz umgesetzt wird. Quasi der verlängerte Arm des Trainers. Wir reden aber auch zuhause viel über diese Dinge.

Trainersohn Elia Bifano hat bereits in die Herren-Bayernliga reingeschnuppert.

anpfiff.info

Jetzt müssen gegen Schlusslicht Nürnberg und dann gegen Buch noch zwei Siege her, oder?

Fulvio Bifano: Ich warne auch mit Blick auf das Hinspiel davor, Nürnberg zu unterschätzen. Damals war eine Hälfte hui, die andere pfui. Und das letzte Heimspiel wird alles andere als leicht. Zumal, wenn wir jetzt auf den rutschigen Kunstrasen müssen. Die Mannschaft kommt mit dem Rasen wesentlich besser zurecht.

Habt ihr die Bayernliga schon im Visier?

Fulvio Bifano: Ich beschäftige mich damit noch nicht und habe mir weder die Tabelle noch die Mannschaften in dieser Liga angesehen. Wichtig ist, dass wir von Spiel zu Spiel denken. Alles andere wird man sehen. Denn nächstes Jahr gibt es beispielsweise wieder einige Abiturienten, die dann wohl nicht mehr voll zur Verfügung stehen.

Traditionell werden von euch ja schon frühzeitig Talente für die Herrenteams abgeworben. Hast du Angst, dass du in der Winterpause Spieler verlierst?

Fulvio Bifano: Sicherlich sieht man immer wieder Kiebitze bei unseren Heimspielen. Das ist normal. Aber die Jungs sind so fokussiert und wollen die Sache durchziehen. Da mach ich mir keine Gedanken. Und danach denke ich, wird der Verein Zeichen setzen.

Fulvio, vielen Dank für das Gespräch.