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Artikel veröffentlicht am 19.11.2017 um 20:30 Uhr

Befreiungsschlag des Tages: Kemmern beendet lange Durstrecke

SPIELTAG AKTUELL Ausgerechnet beim Lokalrivalen SpVgg Rattelsdorf erkämpfte der SC Kemmern den ersten Sieg seit Ende August und verlässt somit die Abstiegszone. Der Trend zeigte beim Aufsteiger schon in den vergangenen Partien nach oben, gegenüber anpfiff.info erläutert Trainer Jochen Kutzelmann die Einzelheiten des längst überfälligen Brustlösers.

Von Hendrik Kowalsky

Jochen Kutzelmann freut sich über einen ganz wichtigen Dreier.

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Rückblende: Mit der Derbyniederlage in Zapfendorf begann die Saison für den mit einer überragenden Punkteausbeute aufgestiegenen SC Kemmern denkbar schlecht, doch der Euphorie beim Neuling tat das keinen Abbruch. Aus den folgenden vier Partien im August dieses Jahres holten die Kemmerner satte zehn Punkte und sahen sich plötzlich im Verfolgerfeld der Kreisliga, ehe die Realität knallhart zurückschlug. Eine wahre Herbstdepression lösten der September und der Oktober in Kemmern aus, ganze zwei (!) von 30 möglichen Zählern sammelte der Aufsteiger in dieser Zeitspanne und wurde tief in den Tabellenkeller durchgereicht. "Wir haben uns vor dem Rückrundenauftakt gegen Zapfendorf zusammengesetzt und einen Restart ausgemacht, das Spiel endete Unentschieden, aber es war deutlich mehr drin", bewertet Jochen Kutzelmann die Punkteteilung mit dem Spitzenteam vor rund 200 Zuschauern. Fünfzig Personen weniger waren an diesem grauen und kalten Sonntagnachmittag auf der Rattelsdorfer Sportanlage zugegen und sahen eine gut aufgelegte Gastmannschaft, die sich keinesfalls versteckte. "Wir waren über weite Strecken überlegen, hatten in der ersten Halbzeit zwei, drei hundertprozentige Torchancen, lassen diese aber liegen", erläutert der Spielertrainer den Spielverlauf. Zur Pause stand jedoch ein 0:0 auf der imaginären Anzeigetafel und so blieb es auch im Schlussabschnitt spannend. Die ganz großen Torchancen blieben zunächst noch aus, doch mit dem wohl schönsten Angriff des SCK an diesem Tage traf David Görtler mitten ins Schwarze. Mit dem nötigen Tempo kamen die Gäste in Person von Michael Benoit über die rechte Außenbahn, der Mittelfeldmann zog in den Strafraum, schaute kurz auf und legte dann für Görtler ab, der eiskalt zum 1:0 für Kemmern vollstreckte.

So wie hier im August 2016 konnte David Görtler (mi.) auch in Rattelsdorf mit Kapitän Dominik Endres einen Treffer bejubeln.

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"Das Tor war ganz sauber herausgespielt, ebenso gut vorbereitet wie abgeschlossen und damit haben wir im Großen und Ganzen verdient gewonnen", freut sich Kutzelmann über dringend benötigte drei Punkte, die den Neuling ans rettende Ufer spülen. Nach der ausgefallenen Partie in Hirschaid vor Wochenfrist darf der Neustart in der Rückserie als gelungen bezeichnet werden, doch Jochen Kutzelmann und seine Elf wollen im abschließenden Spiel dieses Kalenderjahrs noch einen draufsetzen. "Das Team hat verstanden, worum es geht. Wir wollen nun gegen Naisa unbedingt nachlegen und unsere Leistung bestätigen, es ist ein Sechs-Punkte-Spiel gegen einen direkten Konkurrenten!" Tatsächlich könnte dem Duell mit dem Schlusslicht am kommenden Sonntag eine Schlüsselrolle zukommen, mit einem weiteren Sieg würde man definitiv auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern und könnte ohne den allergrößten Druck im März zum ersten Punktspiel nach Buttenheim reisen. Andererseits droht bei einer Pleite gegen den ASV nicht nur der direkte Abstiegsplatz, der Gegner würde darüber hinaus auf sechs Punkte heranrücken und den ohnehin spannenden Abstiegskampf im Frühjahr noch weiter befeuern. Da zudem am Samstag mit Schlüsselfeld und der DJK Gaustadt ein weiteres Kellerduell auf dem Programm steht, wird der letzte Spieltag vor der langen Unterbrechung nochmal für Dramatik sorgen, man darf gespannt sein.