U17 des TV Haßfurt steht vorne: „Momentan läuft alles optimal!“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.11.2017 um 06:00 Uhr
U17 des TV Haßfurt steht vorne: „Momentan läuft alles optimal!“
Wenn am Wochenende die U17 des TV Haßfurt in der Kreisliga die (SG) TSV-DJK Wiesentheid erwartet, dann steht ein echtes Spitzenspiel an. Schließlich liegt der Nachwuchs vom Eichelsee in der Tabelle ungeschlagen vorne. Vor dem Duell gegen den Dritten im Ranking bat anpfiff.info Turner-Coach Michael Tully zum Gespräch.
Von Marco Heumann
Herr Tully, nach acht Spielen stehen Sie mir Ihrer U17 in der Kreisliga auf Platz eins. Hätten Sie mit einer solchen Platzierung im Herbst gerechnet?
Michael Tully: Nein, ganz und gar nicht. Vor allem nach der schlechten Vorbereitung haben wir damit überhaupt nicht gerechnet. Ein Großteil der Spieler stand während der gesamten Ferien nicht zur Verfügung, sodass wir immer gezwungen waren, zu improvisieren. Dazu sind neue Spieler im Kader, die wir auch integrieren mussten. Aber letztendlich haben wir unsere größte Baustelle im Defensivbereich relativ schnell gelöst und stehen heute wieder einigermaßen sicher in der Abwehr.

Steht mit seinem Team in der Kreisliga ganz oben: Michael Tully.
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Zuletzt gab es einen 2:0-Sieg im Haßberg-Duell beim FSV Krum. Was hat Ihr Team in dieser Partie richtig gut gemacht?
Michael Tully: Sie haben endlich wieder mal zu Null gespielt. Die Jungs waren sehr gut in der Defensive gestanden und haben hier nichts zugelassen. Im Sturm waren wir effektiv und haben die wenigen Chancen, die Krum zugelassen hat, genutzt.

Und wo gibt es noch Steigerungsbedarf?
Michael Tully: Ganz klar im Spiel ohne Ball und im Umschaltspiel. Die Jungs schauen noch viel zu häufig zu und lassen ihre Mitspieler allein mit dem Ball. Oft wird die Spielsituation nicht zu Ende gespielt und zu früh abgeschaltet.

Welches Saisonziel haben Sie eigentlich vor der Runde ausgegeben?
Michael Tully: Da wir mehr Spieler vom jüngeren Jahrgang haben und wir nicht wussten, wie sie sich in der neuen Klasse schlagen, war das Saisonziel ein gesicherter Mittelfeldplatz zwischen drei und sieben.

Muss es nach dem Top-Start nach oben korrigiert werden. Der TV Haßfurt ist ein ernsthafter Titel- und Aufstiegskandidat!
Michael Tully: Aufgrund einiger Parallelen zur letzten Saison bin ich hier mit Prognosen etwas zurückhaltender. Man sieht ja, dass es in der Kreisliga in dieser Saison vorne sehr eng zugeht. Da stehen vier bis fünf Mannschaften mit oben, von denen jede jeden schlagen kann. Letztendlich entscheidet die Tagesform. Momentan läuft alles optimal, die Jungs ziehen gut mit und wir sind Gott sei Dank bisher von schwereren Verletzungen verschont geblieben. Wenn es so bleibt, wer weiß? Aber bis dahin ist noch ein langer Weg.

Wie sind Sie eigentlich zum Trainer bei der U17 geworden?
Michael Tully: Mittlerweile bin ich in der dritten Saison beim TV als Trainer tätig. Ausschlaggebend waren aber sicherlich meine beiden Trainerkollegen, die mir mehr oder weniger das Messer auf die Brust gesetzt und ihr Weitermachen an meine Weiterarbeit im Team geknüpft hatten.

Wie würden Sie sich als Trainertyp charakterisieren?

Michael Tully: Beim Spiel bin ich sicherlich eher der emotionale und impulsive Typ, der auch mal lautstark von außen dirigiert. Im Training versuche ich Fußball eher zu erarbeiten und sachlich sowie fachlich rüberzubringen. Da achte ich dann auch sehr auf die korrekte Ausführung der Übungen.

Worauf legen Sie in der Arbeit mit den Jungs Ihr Hauptaugenmerk und warum?
Michael Tully: Unser Ziel ist es, die Jungs fußballerisch weiterzuentwickeln, vor allem wollen wir das schnelle Spiel inklusive sauberes Passen sowie das Spielen ohne Ball forcieren. Wir arbeiten daher sehr viel mit Ball und bauen viele Spielformen in unser Training mit ein. 

Auffällig ist, dass Ihr Team alle vier Auswärtspartien gewonnen haben, zu Hause am Eichelsee dagegen schon zwei Unentschieden in der Statistik stehen hat. Haben Sie eine Erklärung, warum sich die Mannschaft auf heimischem Platz ein bisschen schwerer tut?
Michael Tully: Da arbeiten wir noch dran, momentan ist ein großer Platz nicht für jeden von uns ein Vorteil. Im ersten Spiel gegen Essleben wussten wir eigentlich nicht so richtig, wo wir stehen. Vor allem die Abwehr war noch nicht so sattelfest und eingespielt. Mit Jahn Schweinfurt hat sich die wohl bisher beste Mannschaft bei uns vorgestellt. Das Unentschieden war vielleicht auch etwas schmeichelhaft, aber die Jungs haben an sich geglaubt und ihre wenigen Chancen genutzt.

Noch ungeschlagen: Die U17 des TV Haßfurt.
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Mit David Reinhart steht der Top-Torjäger der Kreisliga in Ihren Reihen, der schon 16 Treffer auf seinem Konto hat. Was zeichnet ihn aus?
Michael Tully: David Reinhart ist wohl der kompletteste Spieler, den wir momentan in unseren Reihen haben. Er ist schussstark und beidfüßig, technisch gut und extrem schnell. Ein großes Talent mit einigem Potenzial, das sich manchmal selbst im Weg steht, weil er zu viel über die vergebenen Chancen nachdenkt. Das kann man aber alles hinterher analysieren.

Beim 2:0 in Krum ging er erstmals in dieser Saison leer aus. Gibt es dafür eine Erklärung?
Michael Tully: Mit Sicherheit gibt es dafür Gründe. David braucht Platz, um sich zu entfalten. Dies haben zum einen sein Gegenspieler, aber auch der enge Platz, an diesem Tag, nicht zugelassen. Es kann aber nicht immer alles auf dem Platz klappen. David ist noch jung, lernt gerade unter anderem das Leben kennen. Auch wenn er dieses Mal kein Tor geschossen hat, so ist er für die Mannschaft enorm wichtig. Er bindet doch den einen oder anderen Gegenspieler und bereitet Tore vor.

Am Wochenende erwarten sich die SG Wiesentheid zum Spitzenspiel Erster gegen Dritter. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Partie und worauf wird es am Sonntagmorgen besonders ankommen?

Michael Tully: Es wird mit Sicherheit eine enge Kiste, bei der die Tagesform jedes einzelnen Spielers über Sieg und Niederlage entscheiden wird. Wir erwarten auf jeden Fall einen Gegner auf Augenhöhe und freuen uns auf ein interessantes Spiel.

Was muss passieren, dass Sie in ein paar Wochen, wenn die Winterpause beginnt, so richtig zufrieden sind?
Michael Tully: Klar gibt es immer noch was zu verbessern, aber grundsätzlich sind wir Trainer mit der gezeigten Leistung und der Entwicklung unserer Spieler zufrieden. Es macht viel Spaß mit den Jungs zu arbeiten. Ich hoffe, das bleibt auch so.

Vielen Dank für das Gespräch!

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