Veitsbronn vs. Lichtenfels: Lichtenfels will den Auswärtsfluch brechen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.11.2017 um 20:00 Uhr
Veitsbronn vs. Lichtenfels: Lichtenfels will den Auswärtsfluch brechen
TEAMVERGLEICH Es läuft nicht für den FC Lichtenfels: Zumindest auf fremden Plätzen noch nicht. Beim heimstarken ASV Veitsbronn-Siegelsdorf wollen die Schützlinge des Trainerduos Alexander Grau und Christian Goller endlich den ersten Auswärtssieg der Saison. Wir beleuchten beide Teams im Vorfeld des richtungsweisenden Kicks und wagen eine Prognose.
Von Andi Bär
Sorgenfalten haben Alexander Grau und Christian Goller ob ihrer Auswärtsschwäche nicht. "Irgendwann gewinnst du mal. Das ist einfach die Logik", so der den Brückentag zu einem Familien-Kurzurlaub am Gardasee nutzende Christian Goller. Sein gleichberechtigter Kompagnon Alexander Grau durfte sich beim Training am Montag auf Zuwachs freuen. Nach Maximilian Pfadenhauer und Florian Goller kehrten auch Steffen Hönniger und Lukasz Jankowiak auf den Trainingsplatz zurück. Mit (fast) voller Besetzung erhoffen sich die in der Vorwoche nicht kickenden Lichtenfelser den ersten Auswärtssieg der Saison. Das wollen die Veitsbronner dringend verhindern. "Die Favoritenrolle nehme ich nicht an", warnt deren Coach Michael Green, "Lichtenfels ist mit der Mannschaft der Vorrunde nicht mehr zu vergleichen!"


TORWART
Der 27-jährige Fabio Goßler ist einer der stärksten Keeper der Liga. Seit Jahren ist das Veitsbronner Eigengewächs der sichere Rückhalt am Hamesbuck. Beweglich, stark im Eins-gegen-eins und nur selten mit Patzern behaftet ist Goßler ein Grund dafür, dass sich die Truppe seit Jahren in der Landesliga hält. Der Stellenwert, den Goßler im Team einnimmt, zeigt sich mittlerweile auch an der Kapitänsbinde. "Er ist als Persönlichkeit unheimlich gereift", zollt ihm sein Coach Respekt. Was imponiert, sind die mitunter katzenartige Reflexe, die der Punktegarant des ASV auf der Linie zeigt - da gibt es wenige in der Liga, die konkurrieren können.
TORWART
Rene Schulz hat sich beim TSV Mönchröden über Jahre hinweg den Ruf als bärenstarker BOL- und Bezirksligakeeper gemacht. Jetzt fliegt er auf Verbandsebene und ist auch dort einer derer, die Spuren hinterlassen. Der 25-jährige hat seine Stärken in der Kompaktheit: Starkes Linienspiel, gute Reflexe im direkten Duell, ordentliche Strafraumbeherrschung und fußballerisch anständige Fähigkeiten. Einzig was den verbalen Bereich angeht, muss er noch zulegen. Große Kommandos zu geben ist nicht seine Stärke - was aber bei der eingespielten Lichtenfelser Hintermannschaft nicht das große Drama ist..
VORTEIL: ASV Veitsbronn - 3:2

ABWEHR
Andreas Kallert, ist einer derer, die den Weg beim ASV von ganz unten bis in die Landesliga mitgemacht hat. Der körperbetont agierende Innenverteidiger steht für kompromisslose Abwehrarbeit. Dennoch ist noch Luft nach oben für die Veitsbronner, was die Abwehrarbeit angeht. Immer wieder sorgen unerklärliche Fehler für unnötige Gegentreffer. Zuletzt war das eklatant: In den vier Spielen im Oktober kassierte Veitsbronn 14 Gegentreffer. Wo noch einiges an Verbesserungsbedarf besteht, ist das vom Coach gewollte gepflegte Aufbauspiel.
ABWEHR
Florian Goller ist so etwas wie der defensive Hoffnungsträger der Korbstädter. Der jüngere Bruder des Coaches musste verletzungsbedingt lange aussetzen, ist wieder zurückgekehrt. Dabei ist der 32-jährige vor allem als "Pattex" für die Teamchemie wichtig. Bitter für ihn, der auf der rechten defensiven Bahn zuhause ist: Mit Martin Hellmuth fällt kurzfristig einer der beiden etatmäßigen Innenverteidiger aus. Und das just, nachdem man erstmals seit dem Hinspiel gegen Veitsbronn wieder ohne eigenes Gegentor blieb.
VORTEIL: Unentschieden - 5:4

MITTELFELD
Marius Mauder ist der einzig bayernligaerfahrene Spieler der Veitsbronn-Siegelsdorfer. Ganze viermal schnürte der 22-jährige einst beim FSV Erlangen-Bruck die Schuhe in der Bayernliga, ehe er zum aufstrebenden Club wechselte. Mit acht Toren ist er, aufgrund anhaltender Rückenprobleme schon vor dem Karriereende stehend, auch immer wieder Garant für Punktgewinne des ASV. Doch sein Motor stockt zumindest offensiv zuletzt etwas. Nach sechs Spielen mit eigenen Treffern wartet er seit zwei Spielen auf den Torjubel der Kollegen. Gut möglich, dass er im Dreier-Sturm-System wieder eine Nuance offensiver auflaufen darf und seine fußballerischen Qualitäten ins Gefecht werfen kann. Womit auch seine defensiven Schwächen besser kaschiert werden.
MITTELFELD
Steffen Hönniger ist die Überlebensgarantie der Lichtenfelser. Auch im Hinspiel ebnete er mit seinem dosenöffnenden Treffer den Weg zum 2:0-Sieg. Das 29-jährige Lichtenfelser Urgestein, der nach kurzen Landesliga-Gastspielen in Coburg und Mönchröden den Weg zurück in heimische Gefilde fand, traf in fünf der sieben Spiele, der er in dieser Saison erst bestritt. Der Zweitligakegler gilt nach seiner Rückkehr als einer der essentiellen Bestandteile im Spiel der Rot-Weißen. Ansonsten hat sich der Auftritt der Lichtenfelser im Saisonverlauf merklich verändert. Von der anfänglich defensiv abwartenden Truppe ist nicht mehr ganz so viel übrig: Hoch anlaufend versucht man inzwischen den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Was nicht zuletzt gegen Neudrossenfeld erfolgreich war.
VORTEIL: FC Lichtenfels - 7:7

STURM
Thomas Schilmeier war die offensive Überlebens-garantie des ASV. Im Vorjahr zumeist in der 2. Mannschaft am Ball, erlebte er seinen zweiten Frühling. Doch just, als er zur Hochform auflief, musste er aus beruflichen Gründen passen und wird wieder in der Reserve kicken. Die Rückkehr von Yannik Stutz - und bald auch des lange verletzten Marco Dimper - ist elementar für den Klassenverbleib der Veitsbronner. Der ebenfalls aus der eigenen Jugend entsprungene Stutz ist dabei im Offensivbereich als Allrounder unverzichtbar: Auf der Zehn, über den Flügel, oder in der Box: Der 23-jährige ist Gold wert.
STURM
Lukasz Jankowiak gilt als eines der oberfränkischen Toptalente. Der 20-jährige Pole überzeugte in seiner Debütsaison, zog die Aufmerksamkeit der Konkurrenz auf sich - unter anderem hat auch die SpVgg Bayreuth ein Auge auf den ausgemachten Torjäger. Zwar konnte der pfeilschnelle Sturmtank seine bockstarke Quote aus dem Landesliga-Premierenjahr bislang noch nicht bestätigen. Eines ist aber klar: Ihm gehört die Zukunft. Ob bei seinem Club aus Lichtenfels oder an anderer Wirkungsstätte, wird sich weisen müssen. Das Potenzial für mehr ist in jedem Fall da. Ob er es ausnutzt, liegt an ihm selbst.
VORTEIL: FC Lichtenfels - 9:10.

AUSWECHSELBANK
Dimitrios Fotiadis ist so  etwas wie der Edeljoker der Veitsbronner. Schließlich hat Vorzeigejoker Julian Henke zuletzt den Sprung in die Startformation geschafft, nachdem er vorher siebenmal von der Bank aus ins Geschehen eingriff. Fotiadis, aus der Jugend der SG Nürnberg-Fürth über die Station SV Hagenbüchach gekommen, füllt seine Rolle.

AUSWECHSELBANK
Adrian Kremer, aus der Bezirksliga (Marktzeuln) gekommen, hat sich in Lichtenfels gut eingefunden. Zehn seiner elf Einsätze feierte er von der Bank aus kommend, einmal (Selbitz) spielte er durch. Die Ersatzbank, aufgrund vieler Ausfälle lange Zeit das Lichtenfelser Sorgenkind, wächst allmählich wieder an, da die Zahl der verletzten Spieler zunehmend zurückgeht.
 
VORTEIL: Unentschieden - 11:12.

TRAINER
Mit Michael Green hat am Hamesbuck ein mittlerweile doch erfahrener Trainer (SV  Hagenbüchach, SV 73 Süd, SpVgg Heßdorf) das Zepter übernommen, auch wenn er zuvor noch nicht in der Landesliga gecoacht hatte. Die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft scheint zu stimmen. Auch wenn die Erfolge zunächst ausblieben, so blieb das Umfeld ruhig. Mit einem brutal schweren Auftaktprogramm und einer langen Verletzenliste lagen die Gründe auch auf der Hand. Die erhofften Erfolgserlebnisse sollten sich - wie im Vorjahr - im Laufe der Hinrunde noch einstellen und geben Verein wie Trainer Recht. Was Green dabei auszeichnet: Er gilt als ausgezeichneter und gut vernetzter Analytiker, der auch in der eigenen Mannschaft entsprechend nachjustiert, wenn es - wie jetzt nach dem Ausfall von Thomas Schilmeier - notwendig ist.
TRAINER
Alexander Grau und Christian Goller stellen in der Landesliga Nordost ein Novum dar. Zwei gleichberechtigte Trainer an der Seitenlinie kann sonst keiner aufbieten. Und die beiden ergänzen sich blendend. Selbst lange Jahre in Lichtenfels aktiv, kennt Alexander Grau jeden Grashalm im heimischen Stadion. Mit "Gollo" Goller hat er einen perfekten Partner an der Seite - zwischen die beiden passt kein Blatt Papier. Und sie haben im Saisonverlauf entsprechend nachjustiert. Spielte man anfangs abwartend, ist Lichtenfels inzwischen als hoch anlaufende, pressende und damit erfolgreiche Truppe bekannt. Auch wenn die Ergebnisse nicht immer passten. Der hohe Pokalaufwand forderte da seinen Tribut. Nur vier Zähler aus acht Spielen vor und nach dem Highlight gegen die Kickers aus Würzburg gehören jetzt aber der Vergangenheit an.
VORTEIL: Unentschieden - 14:15

Fazit: Auf den ersten Blick scheinen die Lichtenfelser, auch unter Berücksichtigung der letzten Ergebnisse, im Vorteil zu sein. Gespannt darf man sein, wie sich die Umstellungen der Gastgeber im System auswirken. Und natürlich bleibt die Frage, ob die mentale Blockade der Lichtenfelser auf fremden Plätzen endlich der Vergangenheit angehörz. Viel wird davon abhängen, ob die Hausherren Steffen Hönninger in Griff bekommen. Gelingt das nicht, haben die Kicker aus Lichtenfels gute Chancen, den Bann zu brechen. Auf der anderen Seite muss Allrounder Niklas Lulei Manndecker Martin Hellmuth adäquat ersetzen - sonst könnte die neue offensive Marschroute der Green-Elf greifen.

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Tabelle Landesliga Nordost

Pl.
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Direkter Vergleich bei Punktgleichheit


Bilanz Veitsbronn-S. 2017/18

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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.

Bilanz FC Lichtenfels 2017/18

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Frohnlach - Veitsbronn-S.
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FC Lichtenfels - Frohnlach
07.10.17
ATSV Erlangen - FC Lichtenfels
15.10.17
Buch - FC Lichtenfels
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FC Lichtenfels - Neudrossenfeld


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