Dittenheim ist im Soll: "Ich bin hier super aufgenommen worden!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 17.10.2017 um 14:00 Uhr
Dittenheim ist im Soll: "Ich bin hier super aufgenommen worden!"
Nach einigen Jahren ist die Ära Reiner Eisenberger in Dittenheim seit Saisonbeginn vorbei, mit Martin Huber sitzt nun ein neuer Übungsleiter an der Seitenlinie. Im Interview mit anpfiff.info sprach Huber u.a. über den bisherigen Saisonverlauf und seine ersten Monate in Dittenheim. 
Von Florian Fraunholz
Herr Huber, wie würden sie den bisherigen Saisonverlauf mit dem FV Dittenheim beschreiben?
Martin Huber: Bislang war unsere Saison in Ordnung. Zwar könnte unsere Spielzeit bislang auch besser sein, aber man muss bei so einer Analyse auch alle Begebenheiten sehen. Insgesamt bin ich nicht zufrieden, aber wir haben so einen Verlauf teilweise erwartet. Ich hatte in keinem der bisherigen Spiele die komplette Mannschaft an Bord, aber die Spieler die in die Bresche springen müssen erledigen ihren Job wirklich gut. Eine pauschale Aussage über unseren bisherigen Saisonverlauf ist wirklich schwer, da wir super Spiele wie die Partie gegen Aufkirchen dabei hatten, aber auch wirklich schlechte Leistungen gezeigt haben wie im Spiel gegen Roßtal. Wenn man diese Schwankungen sieht, dann merkt man das noch nicht alles bei uns passt.

Welche Stärken besitzt ihre Mannschaft?
Martin Huber: Ich denke unsere große Stärke bislang ist, dass wir spielerisch mit jeder anderen Mannschaft in dieser Liga mithalten können. Wir haben einige kreative Spieler in unseren Reihen, aber wir belohnen uns zu wenig für unsere Bemühungen.

Ist die schlechte Chancenverwertung noch momentan das große Manko ihrer Mannschaft?
 
Martin Huber: Meiner Meinung nach ist das noch unsere größte Schwäche. Wir spielen uns oft viele Chancen im Spielverlauf raus, nutzen diese aber zu wenig. Im Spiel gegen Aufkirchen waren wir ca. fünfmal an im Fünfer des Gegners, hatten aber in der Folge keinen Torschuss. Daran müssen wir arbeiten und Aufkirchen hat es uns in diesem Spiel vorgemacht. Wir waren zwar im Spiel das bessere Team, aber Aufkirchen hat drei der fünf guten Torchancen genutzt und so am Ende gewonnen. 

Für Dittenheims Spieler (li.) gab es vor allem beim Spiel gegen Deutenbach einiges zu bejubeln.
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Sie haben belegen den vierten Platz der Zuschauertabelle. Ist das in der Bezirksliga ein Faktor oder nur eine Randnotiz?
Martin Huber: Die Mannschaft und ich merken natürlich, wenn viele Leute bei den Heimspielen den FV unterstützen. Ob es wirklich eine positive oder negative Auswirkung hat möchte ich jetzt mal weglassen. Wir hatten gegen Wettelsheim viele Zuschauer am Platz, haben aber an diesem Tag eine schlechte Leistung gezeigt. Auch gegen den SV Ornbau waren viele Leute da und da haben wir wiederum gut gespielt. Natürlich freut es mich, wenn möglichst viele Menschen den FV vor Ort unterstützen.

Sie haben einen sehr jungen Kader in Dittenheim. Welchen Stellenwert hat die Jugend in ihren Planungen?
Martin Huber: Das Durchschnittsalter des Kaders war ja nicht alleine meine Entscheidung. Meine Aufgabe hier ist neben der Entwicklung der ersten und zweiten Mannschaft auch die Integration der jungen Spieler. Der Umbruch, und die damit verbundene Verjüngung des Kaders, wurde vom Verein ja schon vor längerer Zeit eingeleitet. Ich möchte nach und nach die jungen Spieler bei uns einbauen und wenn man einen Phillip Metz oder Tom König sieht gelingt uns das bislang ganz gut. Durch die vielen jungen Spieler haben wir in Dittenheim teilweise ein Luxusproblem, da ich manche Spieler auch mal am Wochenende auf die Bank setzen muss. Ich möchte die Jungs nicht verheizen oder überspielen, so dass sie mit 24 dann keine Lust mehr haben, oder wegen mehreren Verletzungen aufhören müssen. Manchmal ist das schwer für die Spieler zu verstehen, aber wir haben hier eine offene und ehrliche Kommunikation und das macht uns momentan in Dittenheim aus. Ich arbeite gern mit jungen Spielern, aber ich möchte sie auf keinen Fall verheizen.

Sie haben gegen den starken Aufsteiger aus Deutenbach gewonnen, gegen das Kellerkind aus Roßtal aber verloren. Wo ordnen sie den FV innerhalb der Liga ein?
Martin Huber: Wir wollen nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben, das ist unsere oberste Priorität. Wir schauen aber jetzt nicht nach oben, sondern unser Blick geht trotz Platz 9 in der aktuellen Tabelle nach unten. Ich bin ehrlich gesagt froh das Seligenporten raus aus der Liga ist, denn die Ergebnisse aus diesen Spielen kamen einer Wettbewerbsverzerrung gleich. Wir haben in Dittenheim das vordere Mittelfeld als Anspruch, müssen aber auch die unteren Ränge im Blick haben. Wir haben gegen manche der Kellerteams verloren, was aber in unserem Bindungsprozess meiner Meinung nach normal ist.

Andre Ballenberger ist der sichere Rückhalt in Dittenheim.
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Sie sind der erste Trainer seit der "Ära Eisenberger" in Dittenheim. Wie verlief die Eingewöhnung?
Martin Huber: Reiner Eisenberger war hier mit dem Aufstieg und der Etablierung des FV in der Bezirksliga sehr erfolgreich, aber diese Situation hatte ich auch schon in Weißenburg, als ich der Nachfolger von Markus Vierke war. Wenn nach einer "Ära" ein neuer Trainer kommt und einiges verändert, wird natürlich vieles hinterfragt. Wir spielen hier aber zu jeder Zeit mit offenen Karten, auch wenn nicht immer Friede und Freude geherrscht hat. Die offene Kommunikation mit dem Team weiß ich zu schätzen und ist bei größeren Änderungen auch nötig. Bei uns herrscht gegenseitiges Vertrauen und beide Seiten sind kritikfähig. Generell bin ich hier gut vom gesamten Umfeld angenommen worden!

Das der Torverhältnis des FV ist aktuell fast ausgeglichen. Spricht das auch für die Ausgeglichenheit ihres Teams?
Martin Huber: Ja das spricht durchaus für unsere Ausgeglichenheit. Wir haben anfangs einige Fehler in der Defensive gemacht, das ist nun aber besser geworden. Das Torverhältnis zeigt aber auch unsere unerklärlichen Schwankungen. Beispielsweise haben wir gegen Mosbach dominiert, aber dann gegen Roßtal unser anderes Gesicht gezeigt. 

Welche Saisonziele haben sie sich außer dem möglichst schnellen Klassenerhalt gesetzt? 
Martin Huber: Wie bereits erwähnt hat der Klassenerhalt oberste Priorität. Des Weiteren wird es wichtig sein, dass das Team lernt ohne Spieler wie Christoph Oberhauser zu spielen. Ich hoffe zwar das diese Spieler noch ein paar Jahre weiterspielen, aber das sie nicht mehr die Jüngsten sind möchte ich sehen wie die Mannschaft reagiert, wenn diese Spieler nicht mehr bei uns dabei sind.

Vielen Dank für das Gespräch!

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