Befreiungsschlag des Tages: Tütschengereuth beendet Negativlauf - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.10.2017 um 20:30 Uhr
Befreiungsschlag des Tages: Tütschengereuth beendet Negativlauf
SPIELTAG AKTUELL Trotz zweimaligem Rückstands und zwei Platzverweisen gewann die DJK Tütschengereuth im Kellerduell gegen Aufsteiger Kemmern mit 4:3 und setzte der bitteren Serie von fünf Niederlagen am Stück ein Ende. Dank zweier später Treffer von René Hofmann konnten die Staabeißer das Spiel kurz vor knapp noch drehen, gegenüber anpfiff.info zeigt sich Trainer Ercan Esen entsprechend glücklich.
Von Hendrik Kowalsky
DJK-Trainer Ercan Esen freute sich über ganz wichtige drei Punkte.
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Nach dem guten Saisonstart mit Siegen gegen Burgebrach (3:0) und in Gaustadt (3:2) mahnte Tütschengereuths Trainer Ercan Esen noch vor etwaigen Luftschlössern und die folgenden Wochen sollten dem Übungsleiter Recht geben. Denn in den acht Partien bis zum heutigen Heimspiel gegen den SC Kemmern verbuchten die Staabeißer lediglich vier Punkte und wurden schnell in den Tabellenkeller durchgereicht. Die Begegnung mit dem auf Platz Zwölf rangierenden Aufsteiger begann derweil positiv, "wir gehen durch einen schönen Angriff und guten Abschluss in Führung", beschreibt Esen das 1:0 für die Hausherren durch Johannes Wörner in der zehnten Minute. Der Start nach Maß sollte vor 120 Zuschauern aber nicht lange Bestand haben, schon sechs Zeigerumdrehungen später David Görtler das 1:1 für die Gäste, welche das Spiel durch Dominik Endres in der 27. Minute per umstrittenem Elfmeter gar komplett drehen konnten. "Per Freistoß konnten wir noch vor der Halbzeit das 2:2 erzielen", spult der 40-Jährige den Spielfilm weiter vor und spricht den zweiten Treffer von Johannes Wörner an, der einen ruhenden Ball im Giebel unterbrachte und somit einen ausgeglichenen Halbzeitstand herbeiführte. Der Schlussabschnitt hatte kaum begonnen, da traf Tütschengereuths Benedikt Schuster kurios ins eigene Tor, ein Treffer, den Ercan Esen wie folgt beschreibt: "Nach einem weiten Freistoß aus gut 40 Metern bekommt unser Spieler den Ball unglücklich an den Fuß und so springt das Leder ins eigene Tor, das war schon sehr unglücklich", malt der Übungsleiter ein Bild. Wäre ob der Nackenschläge der letzten Wochen das Auseinanderbrechen der Mannschaft durchaus möglich gewesen, reagierten die Hausherren gänzlich anders. Schon vor dem Seitenwechsel war Gästeakteur Celal Basaran für wiederholtes Foulspiel mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen worden (41.), das gleiche Schicksal ereilte in der 55. Minute Tütschengereuths Matthias Hertrich. Die verbleibenden Akteure kämpften sich jedoch in die Begegnung, traten "sehr engagiert und diszipliniert" auf, wie Esen betont und verloren in der 75. Minute mit Kapitän Ralf Müllich noch einen weiteren Spieler. Der Spielführer sah nach einem Gerangel im Sechzehner der Gäste von Schiedsrichter Alexander Distler glatt Rot und so mussten die Staabeißer nach zwischenzeitlicher Überzahl nun also in Unterzahl gegen die Niederlage kämpfen.

Brachte mit seinen späten Treffern die Wende: René Hofmann (li.), hier zu Saisonbeginn im Duell mit dem Gaustadter Michael Ochs.
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Dies gelang den Gastgebern aber hervorragend, sechs Minuten nach dem Platzverweis Müllichs wurde der hervorragende Johannes Wörner im Strafraum zu Fall gebracht, René Hofmann verwandelte problemlos zum 3:3. Doch damit nicht genug, die acht verbliebenen Feldspieler kämpften um die drei Punkte und tatsächlich: In der 86. Spielminute war es eine lange Flanke von Daniel Wernsdorfer, die im Strafraum René Hofmann fand und dieser traf per Kopf zum 4:3-Siegtreffer des SV-DJK. "Ein ganz, ganz wichtiger Sieg. Wir haben dieses Erfolgserlebnis gebraucht, nach der Serie zuletzt ganz besonders. Wir hatten oftmals nicht das nötige Quäntchen Glück, dazu teils große personelle Probleme, das hat sich leider auf die Ergebnisse ausgewirkt. Heute konnte ich annähernd mal wieder meine beste Elf bringen, prompt konnten wir unser Spiel besser durch drücken", wertet Ercan Esen den vierten Saisonsieg seiner Mannschaft aus. In der Tabelle der Kreisliga Bamberg verlassen die Staabeißer somit die Relegationsränge und springen an Kemmern vorbei ans rettende Ufer. "Das ist natürlich psychologisch auch wichtig, wir stehen wieder über dem Strich. Entscheidend ist es aber erst im Mai, dann geht es darum, einen Nichtabstiegsplatz einzunehmen", ordnet der Trainer die aktuelle Momentaufnahme ein. Blickt man auf die anstehenden Spiele, verdeutlicht sich die Bedeutung des heutigen Sieges. Denn mit Partien in Rattelsdorf, gegen O-/Unterharnsbach und bei Spitzenreiter Buttenheim trifft Tütschengereuth auf drei Teams, die aktuell in den Top Fünf rangieren. Dennoch, so betont Esen deutlich, "wollen wir dort etwas Zählbares einfahren. Rattelsdorf ist kommt über die mannschaftliche Geschlossenheit und über den Kampf, das ist immer schwer. Harnsbach und Buttenheim stehen für mich fußballerisch an der Spitze in dieser sehr ausgeglichenen Liga, das wird natürlich schwer", weiß der Coach um die Aufgaben, die bevor stehen. Dennoch, ein Brustlöser wie dieser schwer erkämpfte Dreier gegen einen Mitkonkurrenten kann vielleicht Kräfte freisetzen, die kommenden Wochen werden es zeigen.


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Spielstenogramm

SC Kemmern: Schuberth T. 2,3, Lieb 2,8, Porzelt 3,3, Basaran C. 3,3, Bergmann Simon. 3,3, Endres 3,0, Gäßler 2,3, Will K. 3,5, Ortlauf 3,3, Görtler D. 2,8, Benoit 3,0 / Bogdan, Preiss (71.), Ginsel (56.)
Tore: 1:0 Wörner (10.), 1:1 Görtler D. (16.), 1:2 Endres, Foulelfmeter (27., Basaran C.), 2:2 Wörner (36.), 2:3 Eigentor (46., Görtler D.), 3:3 Hofmann R., Foulelfmeter (81., Wörner), 4:3 Hofmann R. (85., Wernsdorfer D.)
Gelbe Karten: Müllich (15.), Wernsdorfer D. (27.), Schirm (30.), Hofmann R. (40.), Hertrich (50.), Köhler (68.) / Basaran C. (35.), Benoit (81.) | Gelb-rote Karten: Hertrich (55.) / Basaran C. (41.) | Rote Karten: Müllich (75.) / -
Zuschauer: 120 | Schiedsrichter: Alexander Distler (SV 1950 Merkendorf e.V.)


Tabelle Kreisliga 1 Bamberg

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
12
21:14
26
3
12
24:12
22
6
12
20:18
18
7
11
22:13
17
8
12
18:18
17
9
11
19:21
16
10
12
35:28
14
13
12
13:19
11
14
11
17:26
9
15
12
16:29
7
16
12
13:30
7
Bei zwei punktgleichen Teams: Entscheidungsspiel / bei drei und mehr punktgleichen Teams: direkter Vergleich

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