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Artikel veröffentlicht am 11.10.2017 um 08:39 Uhr

Erfolgsrezept Tuspo Nürnberg: Eine junge Truppe ohne Stars

Auf den eigenen Nachwuchs bauen: Es ist der klassische Weg, den sich viele Vereine vornehmen, aber aus diversen Gründen die Umsetzungen in der Praxis dann doch schwieriger ist als es die Theorie verspricht. Bei Tuspo Nürnberg geht man diesen Weg konsequent - und bisher auch sehr erfolgreich.

Von Marco Galuska

Bei Tuspo Nürnberg hat man wieder Grund zum Jubeln - der aufgerückte Nachwuchs sorgt für Furore in der A-Klasse 7.

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Freilich hat der Traditionsverein Tuspo Nürnberg auch in seiner Fußballabteilung schon bessere Zeiten erlebt, war man doch eine echte Hausnummer im Norden der Stadt, hatte mit der A-Klasse, der ehemaligen C-Klasse, wenig zu tun. Als es dann bergab ging, gab es freilich die Hoffnung, wieder in Richtung Kreisliga, oder zumindest Kreisklasse zurückzukehren. "Mit Gewalt geht sowas nicht lange gut. Irgendwann kommt der große Knall und dann geht es bergab", verteidigt Armin Völker, Tuspo-Urgestein und Fußball-Abteilungsleiter, den moderaten Weg seines Vereins in den vergangenen Jahren.

Völker hat viele vermeintliche Stars kommen und gehen sehen - auch in Ziegelstein, beim Tuspo. "Unser großer Vorteil ist eben, dass die Mannschaft keine Stars hat", sagt Völker nun über jene 1. Mannschaft des Tuspo, deren Spielernamen noch zu keinem größeren Bekanntheitsgrad, dafür aber zur Tabellenführung in der A-Klasse 7 reichen.

Tuspo Trainer Metin Kett steht mit seiner blutjungen Truppe derzeit ganz oben in der A-Klasse 7.

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Man schmückt sich beim Tuspo auch nicht mit großen Namen, vielmehr gilt das Motto "Jugend forscht". Neun Spieler, die im Vorjahr die Meisterschaft in der U19-Kreisklasse eingefahren hatten, standen beim Heimspiel gegen Trafowerk in der Startelf.

"Die Mannschaft ist unser ganzer Stolz. Wir haben die Jungs zwei Jahre in der Jugend gehegt und gepflegt, sie eben nicht schon zu die Herren hochgezogen, weil wir das gesamte Paket in der 1. Mannschaft haben wollten", erklärt Völker.

Und die Geduld scheint sich auszuzahlen. Hatte man sich vor der Saison einen Mittelfeldplatz auf die Fahnen geschrieben, so folgten auf die knappe Auftaktniederlage bei Zabo (0:1) nicht weniger als acht Siege am Stück. Als Lohn steht die Tabellenführung. Weder Völker noch sein langjähriger Trainer Metin Kett konnten sich genau erinnern, wann der Tuspo zuletzt von ganz oben grüßen konnte; es sei auf alle Fälle schon einige Jahre her.

Armin Völker, Abteilungsleiter Tuspo Nürnberg, will weiter behutsam die Herren-Teams voranbringen.

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"Der Druck wächst schon, seitdem wir Tabellenführer sind. Jeder will uns schlagen", stellt Coach Kett fest. Auch wenn der Druck nicht aus den eigenen Reihen oder Ansprüchen entstammt. Das Wort "Aufstieg" hat Völker zum aktuellen Zeitpunkt ohnehin zum Tabu erklärt. Vielmehr richtete er mahnende Worte an die Jungs, sich nicht schon von zwei, drei Siegen blenden zu lassen.

"Wir brauchen Geduld und Zeit. Wir träumen auch nicht vom Aufstieg. Wir wollen ein Fundament aufbauen." Zu jenem Fundament gehört auch die 2. Mannschaft, die nun vom bisherigen A-Jugend-Trainer Armin Siegritz gecoacht wird und ebenfalls deutliche Fortschritte macht.

Doch zurück zum aktuellen Tabellenführer der A-Klasse 7. Wohin geht der Weg von Tuspo Nürnberg in dieser Saison? "Wir liegen derzeit über den Soll. Die Momentaufnahme der Tabellenführung dürfen die Jungs ruhig genießen, aber darum kaufen können wir uns nichts, denn wir haben noch nichts erreicht. Wir müssen weiter kontinuierlich arbeiten, am Boden bleiben. Die Jungs zeigen aber, dass sie wollen und das stimmt uns zuversichtlich."