Mehrere Tage lang war das Drehteam schließlich in Tuchenbach bei Günther Reitzner zu Gast. Zum Drehen, aber auch zum Bau und Rückbau des Hauses als Filmset. Günther Reitzner begleitete die Dreharbeiten, auch anpfiff.info war für einen Nachmittag zu Gast. (Im Anschluss der damalige Bericht, inklusive der Bilderserie, anhand derer der Drehort im Film zu identifizieren sein wird.) Obwohl das Haus von Schiedsrichter-Obmann Günther Reitzner einer der Hauptdrehorte des aktuellen Tatorts "Ich töte niemand" und er eigentlich für eine Komparsenrolle vorgesehen war, ist er selbst in dieser Folge nicht zu sehen, das verhinderten terminliche Gründe. Allerdings wird er wohl beim kommenden Franken-Tatort und bei einem Drehtermin, dann in Bayreuth, mit dabei sein. Hierzu wurde er von den Verantwortlichen bereits kontaktiert.
Vom Fußballplatz an den Rechner - dann an den Fernseher
Für sicher nicht wenige Fußballer und Fans ist dieser Sonntag klar strukturiert: Erst die eigene Mannschaft auf oder neben dem Feld unterstützen, ein schnelles Bier im Sportheim, heim an den Rechner und auf anpfiff.info die Ergebnisse und Geschehnisse des Spieltags verfolgt - und um 20.15 Uhr auf die Fernseh-Couch...
Dort erwartet die Zuschauer laut zeit.de ein "labyrinthischer Krimi mit einem sehr eindringlichen Schluss." Die Augsburger Allgemeine spricht von "einer Tragödie um Rache, Ehre und die Macht von Worten. Denn Regisseur Max Färberböck ist es zu verdanken, dass die Mordgeschichte (..) bedächtig weitererzählt wird." Wer über die während der Dreharbeiten sehr nahbar und sympathisch auftretenden "Kriminalkommissare Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und Felix Voss (Fabian Hinrichs) spricht, kommt eigentlich nie ohne das Wort sensibel aus. Die beiden gehören zu den sympathischsten und empathischsten Ermittlern im deutschen Fernsehen.", urteilt merkur.de.
Wer schon einmal eine kurze Vorschau ansehen möchte, findet diese HIER oder HIER.
Wer es an diesem Sonntag (20.15 Uhr, ARD) nicht rechtzeitig schafft, wer seinen Sieg vom Nachmittag etwas länger feiern oder seine Niederlage ertränken möchte, für den wird der Franken-Tatort wiederholt:
- Sonntag, 15. April 2018, 21.45 Uhr, ONE
- Sonntag, 15. April 2018, 23.45 Uhr, ONE
- Dienstag, 17. April 2018, 00.35 Uhr, Das Erste
anpfiff.info durfte dabei sein, als der "Franken-Tatort" um die Kriminalkommissare Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel,2.v.re.) und Felix Voss (Fabian Hinrichs,li.) unter anderem im mittelfränkischen Tuchenbach im Haus von Schiedsrichter-Obmann Günther Reitzner (re.) gedreht wurde.
anpfiff.info
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Hier der ursprüngliche Bericht aus dem Oktober 2017:
Die Autos des Sondereinsatzkommandos donnern über die Kuppe der Bergstraße im mittelfränkischen Tuchenbach, stoppen dann abrupt. Schwerbewaffnete SEK'ler verlassen ihre Gefährte - und stürmen dann das Haus des Bamberger Schiedsrichter-Obmannes Günther Reitzner! Was sich liest, wie eine Szene aus einem Krimi...
... ist es auch: Viele Sequenzen des neuen Franken-Tatorts "Ich töte niemand", der im Frühsommer kommenden Jahres zur Ausstrahlung kommen soll, wurden im Haus von Günther Reitzner gedreht. Die Polizisten sind zwar echte, die Waffen auch, sind allerdings nur mit Platzpatronen geladen - und im Haus von Günther Reitzner "wohnt" für den Film eines der Mordopfer. Der ARD-Tatort ist die langlebigste und erfolgreichste Krimireihe im deutschen Fernsehen. Den ersten Franken-Tatort bzw. Dadord, um es fränkisch korrekt auszusprechen, mit dem Titel "Der Himmel ist ein Platz auf Erden", sahen etwa zwölf Millionen Zuschauer - der Krimi gehört damit zu den erfolgreichsten Tatort-Episoden der vergangenen 20 Jahre. Max Färberböck inszeniert den neuen Film, zusammen mit Catharina Schuchmann hat er auch wieder das Drehbuch zu „Ich töte niemand“ geschrieben. Kirsten Hager produziert den Tatort mit ihrer Firma Hager Moss Film im Auftrag des BR.
Das Sondereinsatzkommando, stationiert in Nürnberg, dringt über den Gehweg in das Anwesen von Günther Reitzner in Tuchenbach ein - eine Szene aus dem kommenden Franken-Tatort, der zum Teil im Haus von Schiedsrichter-Obmann Reitzner gedreht wurde.
Privat
"Hochinteressante Erfahrung"
Die Macher des vierten Franken-Tatorts waren auf der Suche nach einem Haus mit einem weitläufigen Garten, dass zudem ein Randgründstück an einer abschüssigen Straße war. Auf das Anwesen von Günther Reitzner passten diese Voraussetzungen ideal. Als Hausherr hatte Günther Reitzner die Gelegenheit, hautnah die umfangreichen Vorarbeiten und später auch die Dreharbeiten zu verfolgen. "Es war hochinteressant, aus nächster Nähe erleben zu dürfen, wie so ein Film entsteht, welche kleinsten Details erledigt und beachtet werden müssen, bis der Zuschauer das fertige Produkt genießen kann!", schildert Günther Reitzner seine Eindrücke aus den Wochen, in denen das Filmteam für die Dreharbeiten bei ihm zu Gast war. Zahlreiche Vorbesprechungen, nicht zuletzt auch mit dem SEK-Einsatzleiter, der 'Umbau' des Hauses zum Set und vieles mehr standen an, bis es losgehen konnte. Sechs bis acht Wochen vor den Dreharbeiten liefen diese Vorarbeiten an, denn: "Natürlich wurde das Haus vom Interieur, aber auch von der Aufteilung manches Zimmers dann so umgestaltet, dass es zu dem Film-Bewohner passte. Aber weil der Darsteller im Film ebenso viel mit Fußball zu tun hat, ähnlich wie ich, konnten viele Sachen von mir als Requisiten verwendet werden.", so zum Beispiel ein von den Profis von Eintracht Frankfurt unterschriebener Ball und noch einige mehr. Der im Reitzner-Anwesen wohnende Charakter wird übrigens vom bekannten Schauspieler Hansjürgen Hürrig verkörpert. "Als er mitbekam, dass ich Schiedsrichter-Obmann bin", so Günther Reitzner, "sprach er mich dann auf eines Szene aus einem Bundesliga-Spiel des damaligen Wochenendes an und wir diskutierten eifrig darüber."
Der Film-Bewohner und der echte Bewohner: Schauspieler Hansjürgen Hürrig, der im Film Theodor Pflüger heißt und Günther Reitzner. Interessante Parallele, dass sowohl die Filmfigur und Ex-Bundesliga-Linienrichter und -Bayernliga-Schiedsrichter Günther Reitzner sehr viel mit Fußball zu tun haben...
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"Ich kann dem Regisseur Max Färberböck zu seinem Team, das ihm zur Verfügung stand, nur gratulieren. Angefangen von den "Namenlosen", die den Vor- und Rückbau des Hauses vornahmen, bis zum obersten Verantwortlichen war das ein tolles Team, das bei mir zuhause gedreht hat. Auch die deutschlandweit bekannten Hauptdarsteller hatten trotz des immensen Zeitdrucks immer mal Zeit für ein kurzes Pläuschchen und waren alles andere als abgehoben.", wenn also in den Drehpausen aus den beiden Kommissaren Paula Ringelhahn und Felix Voss wieder Dagmar Manzel und Fabian Hinrichs wurden. Auch als Schiedsrichter ist man eine Art Regisseur und gibt die Richtlinien der Politik auf dem Feld vor. Während der Mann vom Film allerdings "Cut" ruft, pfeift der Schiri und unterbricht. Der Unterschied ist, dass beim Fußball die Szenen nicht so oft wiederholt werden können, bis sie passen...
Die Hauptdarsteller Fabian Hinrichs (li., Hauptkommissar Felix Voss) und Dagmar Manzel (2.v.re., Hauptkommissarin Paula Ringelhahn) mit Günther Reitzner (re.) in einer Drehpause.
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"Früher musste ich zum Tatort..."
Für den bald 70-jährigen Günther Reitzner, der in ca. dreieinhalb Tausend Spielleitungen der war, der zum Tatort eines Fouls oder einer Tätlichkeit auf dem Feld eilen musste, eine interessante Umkehrung: "Jetzt kam der Tatort zu mir...". Im Film stürmt das SEK, übrigens gespielt von echten Polizisten, das Haus von Günther Reitzner. Auch als Schiedsrichter hatte er es bisweilen mit der Polizei zu tun. Beispielsweise nach einer Bayernliga-Partie in Heidingsfeld, wo er nach dem Spiel Tritte abbekam und unter Polizeischutz vom Feld und zum Auto geleitet wurde. Auch Morddrohungen bekam er und hier unterscheidet sich das Regiebuch seines Schiri-Lebens zum Film: "Man drohte mir nach Spielen schon an, mich zu töten. Der neue Franken-Tatort heißt dagegen 'Ich töte niemand'!", schmunzelt der Vater einer Tochter und eines Sohnes. In Film gibt es aufregende Szenen zu sehen, aufregende Spiele gab es für Reitzner genügend, was Schlagzeilen wie diese erahnen lassen: "In der C-Klasse wäre der Schiri verprügelt worden", "Morddrohung für Reitzner" oder "Jagdszenen mit Folgen".
Blick aus dem Küchenfenster des Hauses von Günther Reitzner, vor dem sich die SEK'ler für die Szene zur Stürmung des Hauses vorbereiten.
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"Bin sicher, der Tatort wird ein Knaller"
"Da ich im Rahmen der Möglichkeiten hautnah dabei sein durfte, bin ich mir sicher, dass der kommende Franken-Tatort ein Knaller wird!", freut sich Günther Reitzner auf die Ausstrahlung, die für den Frühsommer des kommenden Jahres geplant ist und bei der er dann auch in einer kleinen Komparsen-Rolle zu sehen sein wird. Wie es seiner Vita als ehemaliger Bayernliga-Schieds- und dazu Linienrichter in der Bundesliga und auf europäischer Ebene entspricht, hat diese Rolle natürlich auch etwas mit Fußball zu tun. Mehr allerdings darf und will der Bamberger Schiedsrichter-Obmann nicht verraten. Wenn man ihm diese Rolle allerdings auf den Leib geschrieben hätte, dann wäre es die eines Menschen gewesen, der vor niemandem kuscht und dadurch nicht selten polarisiert hat.
Der aktuelle Franken-Tatort befindet sich - mittlerweile an anderen Lokalitäten - kurz vor dem Abschluss der Dreharbeiten, die letzte Klappe ist also noch nicht gefallen. Die letzte Klappe für den Schiedsrichter Günther Reitzner fiel im September vor vier Jahren - beim Derby Heiligenstadt - Teuchatz. Ein angemessener Schlussakt nach einer interessanten Vorgeschichte. Bleibt zu hoffen, dass dies den Machern des 4. Franken-Tatorts ebenso gelingt.
Schöner Zufall: Vor genau vier Jahren wählten wir anlässlich des letzten Spiels, das Günther Reitzner leitete, eine Filmklappe als Aufmacher.
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