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Artikel veröffentlicht am 29.09.2017 um 12:00 Uhr

Nach zweitem Platz in U19-BOL: René Schweiger sieht andere Teams als Favorit

U19-Trainer René Schweiger spielte mit seinen Jungs eine herausragende letzte Saison, die mit dem zweiten Platz in der BOL endete. Zur neuen Runde würde er sein Team jedoch nicht in der Favoritenstellung sehen. Grundsätzlich sieht er die Jugendarbeit beim TV 48 Erlangen auf einem sehr guten Weg. Es gibt Unterschiede zu den anderen Erlanger Klubs.

Von Uwe Kellner

Guten Tag Herr Schweiger, in der vergangenen Saison belegte die U19 des TV 48 Erlangen einen souveränen zweiten Tabellenplatz in der Bezirksoberliga. Mehr als man erwarten konnte, oder genau das, was man erwartet hat?
René Schweiger: Es war für uns definitiv mehr als wir vor der Saison erwarten konnten. Die Entwicklung innerhalb der Mannschaft war sehr gut und der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft hat uns in den engen Spielen immer einen gewissen Vorteil verschafft.

Nur die letztjährige Übermannschaft vom TSV Buch vermieste die Meisterschaft und stand am Ende ganz oben. Können Sie die neue Saison in der BOL bereits einschätzen, beziehungsweise wird es wieder einen solch souveränen Meister geben?
René Schweiger: Buch hatte letzte Saison einen überragenden Jahrgang und ist zurecht Meister geworden. Die neue Saison jetzt schon einzuschätzen, ist nicht ganz einfach. Für die ersten fünf Ränge rechne ich mit dem SK Lauf 2, der SG Quelle 2, der JFG Wendelstein, SpVgg Mögeldorf und uns. Mit einem souveränen Meister, wie es Buch letztes Jahr war, rechne ich nicht. Schwabach wird es sehr schwer haben, die Liga zu halten.

Ist vielleicht gar Ihre Mannschaft der Favorit zur neuen Runde? Immerhin haben Sie die ersten beiden Saisonspiele bereits wieder ohne einen Gegentreffer gewonnen?
René Schweiger: Favorit sind wir mit Sicherheit nicht. Wir hatten keine gute Vorbereitung, mit schweren Verletzungen. Unser Kapitän Yannis Kraft hat sich das Kreuzband gerissen, dann hatten wir innerhalb von zwei Wochen einen Schlüsselbeinbruch und einen Außenbandriss zusätzlich zu den Urlaubern zu verkraften. In der Liga hatten einen guten Start, jetzt fällt uns allerdings noch unser Stammtorwart René Ebersberger aus, weil er sich im Torwarttraining schlimmer an der Schulter verletzt hat und mindestens ein halbes Jahr fehlen wird. Die schweren Spiele in der Liga kommen noch, dafür müssen wir uns bestmöglich vorbereiten und dann auch da sein, wenn es darauf ankommt. Für mich sind der SK Lauf 2 und die SG Quelle 2 die Favoriten, da sie in den wichtigen Spielen immer Spieler mit hoher Qualität für ihre zweite Mannschaft abstellen können.

Hat sich Ihre Mannschaft sehr verändert im Vergleich zur Vorsaison, beziehungsweise haben einige Jungs bereits den Sprung zu den Herren geschafft?
René Schweiger: Aus unserer letztjährigen A1 sind fünf Spieler altersbedingt herausgekommen. Alle diese Spieler haben bereits Einsätze in unserer 1. Mannschaft in der Bezirksliga gehabt, was mich sehr freut. Zudem hatten wir mit Adem Daoud (FSV Bruck U19), Jan Mirschberger (TSV Buch U19), Simon Müller (Baiersdorfer SV U19) und Rene Vargas (ATSV Erlangen 1.Mannschaft) vier Abgänge, besonders bei Adem Daoud ist es schade, weil er seit jüngsten Jahren beim TV gespielt hat. Nun versucht er es höherklassig, dabei wünsche ich ihm viel Glück.
Aus unserer U17 sind fünf Spielerhochgekommen, die ihre Sache bislang sehr gut machen. Zusätzlich konnten wir drei Spieler von anderen Vereinen für uns gewinnen, die ihre Sache bisher gutmachen.

René Schweiger trainiert die A-Jugend des TV 48 Erlangen.

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Wie sieht es mit der A2 in der Kreisklasse 1 aus? Hat diese Mannschaft nach dem letztjährigen Aufstieg die Ambition zu einem Durchmarsch, oderliegen die Ziele woanders?
René Schweiger: Die Ambitionen bei der A2 sind dieses Jahr eine ruhige Saison zu spielen und den Klassenerhalt zu schaffen. Hier sieht es nach zwei Spielen mit vier Punkten aktuell ganz gut aus, wir wissen jedoch, dass noch stärkere Mannschaften auf unsere A2 warten.

Kann man allgemein sagen, ob am Ende der Tabellenplatz oder die Ausbildung der Spieler wichtiger ist, oder ist beides miteinander verbunden?
René Schweiger: Generell ist im Jugendbereich immer die Ausbildung wichtiger als der Tabellenplatz. Meiner Meinung ist es jedoch miteinander verbunden, denn je besser die Ausbildung der Spieler ist, umso besserplatziert man sich in der Tabelle Unser Ziel ist es immer, Spieler für unsere eigene 1. Mannschaft auszubilden, das steht über allem.

Im Erlanger Jugendfußball gibt es mehrere ambitionierte Vereine, wenn man neben dem TV 48 beispielsweise an den FSV Erlangen-Bruck, den SC Eltersdorf oder den aufstrebenden ATSV Erlangen denkt. Gibt es hier eine permanente Konkurrenzsituation oder gar ein Abwerben, oder sind genügend Jugendspieler für alle da?
René Schweiger: Generell unterscheiden sich die Vereine und ihre Vorgehensweisen. Der FSV Bruck ist seit Jahren etabliert im höherklassigen Jugendfußball und hat hier
zurecht eine Vormachtstellung. Mit Bruck gibt es immer wieder untereinander Spielertransfers, jedoch stets fair. Der SC Eltersdorf hat neben Erlanger Spielern auch einige Spieler aus Nürnberg oder dem Fürther Raum in seinen Mannschaften, wir jedoch wollen hauptsächlich Spieler aus Erlangen oder dem näheren Umkreis für uns gewinnen. Der ATSV wildert meiner Meinung nach überall, um aus den unteren Ligen herauszukommen. Im U13-Bereich wurde ehemaligen Spielern von uns beispielsweise erzählt, dass sie dort ein Nachwuchsleistungszentrum aufbauen. Aktuell habe ich den Eindruck, dass die Entwicklung dort jedoch etwas stockt. Wir als TV bleiben bei unserer Philosophie und wollen unsere eigenen Leute entwickeln. Das sieht man auch an unserer U19, in der zehn Spieler spielen, die bereits seit dem Kleinfeldbereich bei uns spielen und sich mittlerweile auch als Juniorentrainer bei den Jüngsten für den TV engagieren.

Vielen Dank für das Interview!

TV-Schlussmann René Ebersberger bei einem Fallrückzieher im gegnerischen Strafraum. Aktuell fällt er verletzt aus. Der Torwartnotstand bei den Kanalkickern erstreckt sich also bis zur U19.

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