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Artikel veröffentlicht am 27.09.2017 um 07:02 Uhr

Thomas Adler vor ATSV-Spiel: "Wir jammern auf hohem Niveau"

Es gibt nicht viele Mannschaften, die behaupten könnten, dass der ATSV Erlangen eine Art Lieblingsgegner sei. In der aktuellen Saison fand sich noch kein Team, das den Primus bezwingen konnte. An den TSV Buch indes hat man in Erlangen keine guten Erinnerungen, und dennoch will deren Coach Thomas Adler vor dem Spitzenspiel nicht auf die Pauke hauen.

Von Marco Galuska

Thomas Adler kann sich über "nahezu optimale" 28 Punkte freuen.

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Natürlich könnte Thomas Adler anfangen aufzuzählen, wie oft er seine Mannschaft in letzter Zeit umstellen musste, welche Spieler gefehlt haben. Doch nachdem Udo Brehm drei Wochen nicht zur Verfügung stand und nun den in Hochzeitvorbereitung befindlichen Thomas Reichel als Kapitän wieder vertritt, beendet Adler zugleich die Aufzählung jener Ausfälle. Nicht weil es keine weiteren Ausfälle gäbe, sondern, "weil es gegenüber der Spieler, die zur Verfügung stehen, nicht fair wäre zu jammern, dass andere nicht da sind. Dafür haben wir ja einen großen Kader!"

Routinier Udo Brehm führte seine Bucher Jungs per Doppelpack noch zum 3:2-Sieg gegen Schwabach.

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Hochzeit oder Kärwa - freilich nicht zwangsläufig das Erfolgsrezept im ambitionierten Amateurfußball, für Thomas Adler aber kein Grund zum Klagen: "Wir müssen uns damit arrangieren, das ist so, das wussten wir vorher, andernfalls müsste ich aufhören. Das ist nicht immer einfach. Andererseits hat es aber auch seinen Reiz, auf Veränderungen reagieren zu müssen, an der Mannschaft zu basteln, junge Spieler einzubauen und dabei geduldig zu sein."

Schaut man auf 28 Punkte, die der TSV Buch am Samstag im Gepäck auf dem Weg nach Erlangen trägt, so gerät der Ex-Profi auf der Trainerbank fast schon ins Schwärmen: "Das ist mit der jungen Truppe, in der es eigentlich nur Verstärkungen aus der Jugend gab, sensationell - nahezu optimal! Auch wenn es noch nicht wirklich rund läuft, uns die Konstanz noch immer fehlt - die Punkte konnten wir irgendwie ziehen."

Selbst als man in Frohnlach einen ganz schwachen Auftritt zeigte, nicht als Einheit auftrat, holte man noch einen glücklichen Punkt. Im Heimspiel gegen den SC 04 Schwabach setzte sich die schwache Leistung fort, man lag zur Pause verdient 0:2 zurück. Nach einer schallenden Kabinenpredigt von Co-Trainer Thomas Tech fanden sich die richtigen Töne wieder, in einem Spiel, das im Prinzip schon verloren war.

"Im Karussell der Großen" ist Thomas Adler auch in dieser Saison mit seiner Mannschaft dabei.

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"Der 3:2-Sieg war unterm Strich dann auch gnadenlos verdient, weil die Mannschaft ihre Tugenden wieder gefunden hatte", so Adler.

Und obwohl die Bucher Jungs im Vorjahr zweimal relativ deutlich den ATSV Erlangen schlagen konnten, schlägt ihr Trainer ruhige Töne an: "Das war letztes Jahr unser Lieblingsgegner, aber nun haben die neben ihrer Kaderqualität auch zu einer Einheit gefunden. Unser Ziel muss es sein, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten. Natürlich würde ich mich nicht dagegen wehren, wenn wir wieder fünf Tore schießen, aber da müssen wir die Kirche schon im Dorf lassen! Eigentlich messen wir uns nicht mit dem ATSV."

Und auch wenn die Erlanger enteilt scheinen, der Gegner eine übermächtige Bilanz aufweist, verstecken müssen und werden sich die Bucher nicht. Denn bislang gab es in der nun 13 Spieltage alten Saison nur eine Niederlage - "und die war eigentlich vermeidbar" - beim 0:2 in Feucht.

Adler schaut auf die Tabelle und sagt nicht ohne Stolz: "Wir halten im Karussell der Großen mit! Wir arbeiten weiter in Ruhe, wir müssen uns keine Sorgen über die 40 Punkte machen, die es immer erst zu erreichen gilt. Das heißt, wir haben keinen Druck. Wenn wir also jammern, dann auf einem hohen Niveau!"

Aber ist nicht vielleicht der Druck sogar nötig, um Erfolg zu haben? "Wir wollen natürlich oben dabei bleiben, das ist doch klar", sagt Adler und verrät dann doch, was eigentlich auf der Hand liegt: "Gerade unserer gestandenen Spieler haben diesen Traum, mit dem TSV Buch noch einen Schritt zu machen, bevor sich ihre Karriere dem Ende zuneigt."

Geträumt wird aber vorerst nicht, am Samstag ab 15 Uhr muss der TSV Buch in Erlangen hellwach sein, denn ob ein Donnerwetter in der Pause immer so fruchtet, sei dahingestellt.