Spitzenduell in der Kreisliga: Zieht Heilgersdorf davon? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 30.04.2009 um 17:44 Uhr
Spitzenduell in der Kreisliga: Zieht Heilgersdorf davon?
Am Sonntag steht das erste Endspiel im Kampf um den Aufstieg an. Der SV Heilgersdorf empfängt um 15:00 Uhr als Tabellenführer den ehemaligen Tabellenführer VfB Einberg. und kann einen großen Schritt Richtung Bezirksliga schaffen. Natürlich ist bei dem Spitzenspiel das anpfiff Team vor Ort und berichtet ausführlich, wenn die beiden spielstärksten Teams der Liga alles für den Aufstieg in die Bezirksliga geben werden...
Von Muammer Demirel
Es ist angerichtet - die Saison 2008/2009 in der Kreisliga befindet sich nun auf der Zielgeraden. Für viele Mannschaften ist die Serie bereits jetzt gelaufen, aber nicht für die drei Topteams TSV Staffelstein, VfB Einberg und SV Heilgersdorf. Diese drei kämpfen verbissen in jedem Spiel um die nötigen - für den Aufstieg in die Bezirksliga. Am Sonntag hat der VfB Einberg nun sein zweites Endspiel. Das Erste ging vor einigen Wochen knapp mit 3:1 gegen den TSV Staffelstein verloren. Und auf auf dem Weg zum heutigen Spiel ist man noch über die beste Mannschaft der Rückrunde 2009, dem TSV Scheuerfeld, gestolpert und zog mit 1:2 erneut den Kürzeren. Doch trotz dieser beiden Niederlagen ist die junge VfB Einberg Truppe noch immer mit einer absolut starken Ausgangssituation sehr gut im Rennen.

Drei Aspekte gegen den Aufstieg

Marco Schramm - der ehemalige Landesligist wird beim SV Heilgersdorf nach seiner Verletzung schmerzlich vermisst.
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Zwar ist der SV Heilgersdorf mittlerweile mit sechs Punkten (bei einem Spiel mehr) davongezogen, aber es spricht fast alles gegen den SV Heilgersdorf. Der kleine, aber äußerst erfolgreich spielende Verein SV Heilgersdorf war die letzten Jahre über immer nur der Jäger, der Verfolger, der, dem am Ende eben dann die Luft ausging. Nun aber sind sie ganz oben auf Platz eins angekommen, und jetzt wartet die ganze Liga auf einen Fehler des Teams von Udo Scharpf. Sicherlich keine leichte Aufgabe, damit umzugehen und das souverän Woche für Woche nun zu meistern. Gekonnt hat sich aber der Gastgeber am Sonntag am TSV Staffelstein und VfB Einberg vorbeigeschlichen. In der Rückrunde hat das Team noch keinen einzigen Punkt abgeben müssen, aber - da kommt schon der nächste Punkt. Die Mannschaft aus Heilgersdorf hat noch alle dicken Brocken vor sich. In den restlichen sechs anstehenden Spielen stehen die ersten Fünf aus der Kreisliga an und mit Eicha zusätzlich noch eines der laufstärksten Teams, die trotz ihrer momentan schlechten Platzierung keineswegs ein leichtes Bauernopfer sind. Und aus Sicht der Einberger sind alle guten Dinge bekanntlich drei - so ist es dann auch hier: Als dritten Aspekt, negativ für die Heilgersdorfer, muss man noch anführen, dass deren Kapitän Marco Schramm sich im Spiel mit einem Bruch des Schlüsselbeins für den Rest der Saison vorzeitig verabschiedet hat. Einen adäquaten Ersatz gibt es für den Kopf der Mannschaft nicht. Der SV Heilgersdorf hat es aber letztlich nun selbst in der Hand und kann nun zeigen, wieviel die Siegesserie der letzten Wochen wert ist.

Der Trainerstab des VfB Einberg - Torwarttrainer Tröster (li) und Markus Kleinlein (hi.re) - hofft nun mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten SV Heilgersdorf auf sonnigere Zeiten.
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Im Gespräch mit Torwarttrainer Thomas Tröster

Auf der anderen Seite ist aber ein angeschlagener VfB Einberg Gast beim SV Heilgersdorf. Vielleicht ist das genau der richtige Gegner für den SV Heilgersdorf um nun die Serie gegen die Großen fortzuführen. Denn der VfB musste die ersten beiden BigPoint Spiele hergeben. Auch das muss die junge Mannschaft erst einmal verkraften. Aber die Einberger haben es schon einmal bewiesen, wie man die Heilgersdorfer Defensive knackt. Mit 3:1 ging man im Hinspiel als Sieger vom Platz. Diesmal sind die Vorzeichen allerdings umgekehrt, denn nun ist der VfB Einberg der Drittplatzierte, der zum Tabellenführer, dem SV Heilgersdorf fahren muss und alles daran setzen muss einen Dreier einzufahren. Wir haben Torwarttrainer und Coach der Reserve Thomas Tröster vom VfB Einberg zum Spiel befragt, wie es um die Stimmung innerhalb der Mannschaft vor dem Großen Duell bestellt ist.

Bildunterschrift
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Herr Tröster, in den letzten Spielen wirkte Ihr junger Spielgestalter Marc Teschler ziemlich angeschlagen. Im letzten Spiel wurde er sogar noch in der ersten Halbzeit ausgewechselt. Wie steht es um Ihn?
Thomas Tröster: Da haben Sie recht. Er ist seit dem Staffelsteiner Spiel angeschlagen und brauchte unbedingt eine Regenerationspause. Dennoch brauchen wir ihn natürlich im Team, aber wenn es nicht mehr geht, dann geht es eben nicht mehr. Ich denke aber, dass er am Wochenende wieder 100% geben kann.

Die beiden Spitzenspiele gegen Staffelstein und Scheuerfeld gingen verloren! Woran lag es Ihrer Meinung nach?
Thomas Tröster: Im Spiel gegen den TSV Staffelstein war die erste Halbzeit meiner Meinung nach ganz ordentlich. Das Spiel hätte so nicht enden müssen. In der zweiten Halbzeit hat dann aber bei unseren Spielern die Souveränität und die Konzentration zu stark nachgelassen. Dadurch hat uns der Gegner hinten reingedrückt und folgerichtig auch die Tore gemacht. Gegen Scheuerfeld letzte Woche war es dann über die kompletten 90 Minuten so. Vielleicht hat die Mannschaft nach dem Sieg gegen den TSV Grub die Scheuerfelder aber auch zu leicht genommen, obwohl wir wussten, was der TSV Scheuerfeld für ein Kaliber ist. Die Ciray-Männer waren von Anfang an aggressiver als wir und damit ist unsere junge Truppe überhaupt nicht zurecht gekommen. Überhaupt, wenn ein Gegner so aggressiv zu Werke geht, können wir momentan einfach nicht dagegen halten.

Geht Ihrer Mannschaft nun vielleicht die Luft aus nach 12 Spieltagen an der Spitze der Kreisliga?
Thomas Tröster: Konditionelle Probleme haben wir definitiv keine. Dafür hat Markus Kleinlein in der Winterpause gesorgt. Aber es sind die typischen mentalen Probleme, die man oben bekommt, wenn es um den Aufstieg geht. Da wird der Druck natürlich von Woche zu Woche immer größer. Vielleicht ist das bei unseren jungen Spielern momentan das Manko.

Wie ist die Stimmung momentan, wie groß ist der Druck, der auf der Mannschaft lastet?
Thomas Tröster: Ganz klar, das merkst du schon im Training, nicht nur vor den Spielen. Es ist alles nicht mehr so euphorisch locker, viele Spieler sind sehr angespannt. Wenn mal beispielsweise ein Pass nicht ankommt, da ärgern sich die Leute nun doppelt und dreifach. Da ist nun schon mächtig Dampf in der Bude. Aber trotzdem müssen wir nun schauen, dass wir das Beste aus der Situation machen. Noch sind wir ja super im Rennen. Und das Nachholspiel gegen den TSV Marktzeuln kann sich ja als guter psychologischer Joker erweisen, wenn wir da auch gewinnen sollten. Dann könnten wir wieder zumindest am TSV Staffelstein vorbeiziehen.

Wem würden Sie die Favoritenrolle in diesem Dreikampf um den Aufstieg zuschieben?
Thomas Tröster: Eigentlich niemandem. Die Vorteile sind bei allen drei Teams gleichverteilt. Klar, der SV Heilgersdorf hat bisher eine super Rückrunde gespielt. Aber wie jeder ja weiß, hat sich der Marco Schramm verletzt. Meiner Meinung nach deren wichtigster Spieler. Da muss man nun sehen, wie die damit umgehen und damit zurecht kommen. Sie konnten zwar letzte Woche gewinnen, aber auch nur mit sehr großer Mühe gegen den Tabellenletzten TV Ebern II. Das Spiel gegen uns am Sonntag ist nun richtungsweisend - für beide Mannschaften.

Warum steigt der VfB Einberg auf?
Thomas Tröster: Weil wir einfach eine super Truppe sind. Wir haben einen super starken Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft, innerhalb des gesamten Vereins und das auch ganz ohne finanziellen Hintergrund, wie das bei vielen anderen Teams in der Kreisliga der Fall ist. Außerdem haben wir es uns auch ein Stück weit verdient, nachdem wir solange nun Tabellenführer waren und auch letztes Jahr schlussendlich nur knapp gescheitert sind.

Herzlichen Dank, Herr Tröster für Ihre Einschätzung. Wir wünschen beiden Teams ein tolles und erfolgreiches Duell und Ihnen sportlich alles Gute für Ihre Zukunft.

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