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Artikel veröffentlicht am 22.09.2017 um 06:00 Uhr

Zwei Pleiten für SG-Trainerin: Opel: "Liegt nicht daran, dass ich eine Frau bin"

Fehlstart für die U19-Spielgemeinschaft zwischen Kirchenlaibach, Seybothenreuth und St. Johannis Bayreuth. Unter der neuen Trainerin Carina Opel kam das Nachwuchsteam zweimal böse unter die Räder und zudem ist ein Jugendtrainer bereits wieder abgesprungen. Kein Grund für die Ramsenthalerin, den Kopf in den Sand zu stecken.

Von Hans-Jürgen Wunder

Sicher waren die Erwartungen beim neuen Dreierbund recht hoch. Die A-Junioren des TSV St. Johannis Bayreuth hatten in der letzten Serie fast den Aufstieg in die Bezirksoberliga geschafft und auch die bereits bestehende Spielgemeinschaft zwischen Kirchenlaibach und Seybothenreuth konnte sich mit einem guten 5. Platz in der Liga behaupten. Entsprechend hoch dürften die Hoffnungen beim Neustart gewesen sein, zumal die SG auch ohne die Kanzer an den Start gegangen wäre. "Auf dem Papier habe ich auch 21 Spieler. Das ist eigentlich eine ganz gute Zahl", räumt Carina Opel ein, die im letzten Jahr ihrem Vater Karl-Martin, oder auch "Kalle", wie er gerufen wird, noch bei den Kanzer Junioren assistiert hatte. Danach wagte sie den Sprung in die alleinige Verantwortung, auch wenn sie sich innerhalb der Familie mit ihm noch ab und zu austauscht., Denn guter Rat ist derzeit teuer. Sowohl bei der 1:6-Auftaktniederlage im Aurachtal auch bei der 2:8-Heimpleite gegen die JFG Bayreuth-West waren ihre Schützlinge heillos unterlegen. "Das waren aber auch zwei der stärkeren Mannschaften in der Liga", bewahrt die aktive Schiedsrichterin die nötige Ruhe.

Philipp Heinrich (re.), der selbst in Seybothenreuth kickt, hilft mit als Co-Trainer.

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Ein Jugendcoach ist abgesprungen

"Es ist derzeit schwer, Jugendtrainer zu finden. Deshalb habe ich mich bereit erklärt, die Mannschaft zu übernehmen", berichtet Carina Opel über ihre Motivation, den Sprung zu wagen. Ursprünglich war ja angedacht, dass neben der Trainerin auch der Seybothenreuther Philipp Heinrich und der Schnabelwaider Betim Ismaili die Truppe führt. Aber Ismaili ist, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr im Trainerstab und Philipp Heinrich kann als aktiver Spieler natürlich nicht immer präsent sein. "Er hilft aber ab und zu mit, wenn er kann", berichtet die Trainerin. Auch die Jugendleiter der drei Vereine unterstützen sie, wo sie nur können. Dabei ist derzeit die Anwesenheit der Kicker wohl das größte Problem. "'Wir hatten bei den beiden Partien jeweils nur elf Spieler zur Verfügung. Und auch die eine oder andere Trainingseinheit musste ausfallen, weil nicht genügend Jungs anwesend waren", berichtet Carina Opel. Neben den Kickern, die verletzt sind oder arbeiten müssen, gibt es aber auch genügend Kandidaten, die anderen Freizeitbeschäftigungen nachgehen. "Momentan kann ich nicht mehr als auf 14 Akteure zählen. Aber ich habe die Hoffnung, dass es wieder mehr werden. Das Wetter wird ja für andere Aktivitäten wieder schlechter und vielleicht hat der eine oder andere ja doch wieder Lust auf Fußball." Die Lücken wurden bisher mit B-Junioren gestopft, wobei die betreffenden Trainerkollegen sehr kooperativ zusammenarbeiten

Einer der Eifrigsten: Kapitän Johannes Schamel ist fast bei jedem Training anwesend.

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Blick nach vorne

Trotz, oder gerade wegen der Personalsituation waren Motivationsprobleme unverkennbar. "Nach dem 0:4 gegen Bayreuth West habe ich schon gemerkt, dass keine rechte Lust mehr da ist und in der Halbzeit auch geschimpft", bekennt die Jungtrainerin. Andererseits nimmt sie die Burschen in die Pflicht. "Jeder ist eigentlich für seine eigene Motivation zuständig." Denn gute Einzelspieler sind ihrer Meinung nach zweifellos vorhanden und mit Kapitän Johannes Schamel gibt es einen Führungsspieler, der auch bei der Trainingshäufigkeit voran geht. Auf der Torwartposition gibt es bei zwei Keepern sogar einen gewissen Luxus. An Keeper Marian Kettel, der sich durchgesetzt hat, lag es sicherlich nicht, dass man so viele Gegentore kassiert hatte. Allerdings gibt es noch Grüppchen - die Spieler sind noch nicht zu einer Einheit zusammengewachsen. Auch deshalb täte ein Erfolgserlebnis ganz gut. Rein taktisch setzt man dabei auf ein 4:2:3:1-System, das aber auch immer von der aktuellen Personalbesetzung abhängig ist. Jedenfalls ist die aktive Schiedsrichterin, die oft am Sonntag pfeift, sehr zuversichtlich, dass man die Wende bald schafft. Und nach dem ersten Sieg verspricht sie schon einmal: "Da lade ich dann alle Spieler zu mir ein."