Torjäger 2016/17: Doppelte Krönung für den Goalgetter der Serben - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 31.07.2017 um 09:56 Uhr
Torjäger 2016/17: Doppelte Krönung für den Goalgetter der Serben
Die exklusiven Torjäger-Shirts präsentiert von bandendrucker.de werden an die besten Torschützen aus dem Raum Nürnberg/Fürth übergeben. In der A-Klasse 7 ging erneut die Auszeichnung an Milenko Babic, der noch einmal acht Treffer auf seine Vorjahresbilanz draufpacken konnte und mit seinem FC Serbia den lang ersehnten Aufstieg in die Kreisklasse feiern durfte.
Von Sebastian Kastner
Milenko Babic wurde als Torschützenkönig der A-Klasse 7 ausgezeichnet.
fussballn.de
Wenn man sich mit Milenko Babic unterhält, spricht man nicht nur mit einem talentierten und ehrgeizigen Fußballer, sondern auch mit einem Paradebeispiel, wie Integration funktionieren kann. Im Jahr 2000 folgte Babic aus der Heimat seiner Familie seinen Eltern nach Nürnberg. Sein Vater war schon viele Jahre vorher, lange bevor der Bürgerkrieg auf dem Balkan tobte, nach Deutschland als Gastarbeiter gezogen. Sohn Milenko blieb zunächst bei den Großeltern, auch weil der Vater die Hoffnung hatte, dass die Familie eines Tages wieder zu ihren Wurzeln zurückkehren würde.

Im Jahr 2000 war die Erkenntnis für den Vater jedoch klar, dass auch Milenkos Zukunft besser in Deutschland liegen sollte. Der Teenager sprach zu diesem Zeitpunkt kein Wort Deutsch, kam kurz vor seinem 16. Lebensjahr per Familienvisum in die Noris. "Bis dahin war Fußball mein Leben, doch in Deutschland hatte ich erst einmal andere Dinge, die viel wichtiger waren: Schule und Arbeit, aber vor allem die deutsche Sprache erlernen", sagt Babic heute in akzentfreiem Deutsch.

An der Bärenschanze kickte er in seiner Freizeit. Kurz spielte er in der Jugend bei der SG Quelle Fürth vor, doch der Weg war ihm letztlich zu weit und Fußball eben nicht mehr so wichtig, wie in seinen Kinderjahren.

Dennoch half ihm Fußball bei der Integration. Bei YU Union spielte er als junger Erwachsener, auch beim SV Maiach, und nach seiner berufsbedingten Rückkehr aus Dortmund fand er bei Jugoslavija Erlangen eine sportliche Heimat.

2011 gründeten Freunde dann den FC Serbia Nürnberg und Milenko Babic war von der Idee, beim serbischen Klub mitzumischen, sofort begeistert: "Es war an der Zeit, dass es etwas Nachhaltiges gab. Nicht nur einen Verein, der schnell wieder verschwindet. Wir wollten ein Anlaufpunkt sein für Spieler, die hier ihre neue Heimat gefunden haben."

Der Einstieg in die BFV-Runde gelang perfekt. Auf Anhieb wurde man Meister in der B-Klasse. In der A-Klasse schnupperte der FC Serbia zweimal in der Relegation am Aufstieg in die Kreisklasse. 2016 wurde Babic schon für seine 28 Tore ausgezeichnet und legte zugleich den Treueschwur für seinen Klub ab. Im abgelaufenen Spieljahr gab es dann die doppelte Krönung: Mit 36 Toren holte Babic erneut das Torjäger-Shirt der Liga, aber vor allem gelang den Serben die ersehnte Meisterschaft.

"Wir haben immer das Problem, dass uns zu Saisonbeginn urlaubsbedingt wichtige Leute fehlen, aber wir konnte das diesmal in Grenzen halten und haben dann ja kaum noch Punkte abgegeben", so Babic der in Hinblick auf seine persönlichen 36 Treffer sofort auf die 121 Tore verweist, die das "gesamte Team" erzielt hat.

"Wir hatten einfach einen breiteren Kader, 14 gute Spieler, die allesamt wichtig waren, damit es endlich geklappt hat", schaut der 32-Jährige zurück und erwartet in der Kreisklasse nun ein anderes Leistungsniveau: "Das ist echt eine starke Liga. Für uns wird es auch etwas Neues sein, dass man Spiele verliert. Das waren wir in den letzten Jahren ja nicht mehr gewohnt."

Einige Veränderungen gab es im Team, doch Angst hat der mittlerweile in Zirndorf wohnende Familienvater keineswegs vor der neuen Saison: "Ich würde sogar sagen, dass unsere Mannschaft deutlich besser geworden ist, weil wir richtig gute Neuzugänge bekommen haben." Eine Aussage, die besonders bemerkenswert ist, wenn man bedenkt, dass beispielsweise Abwehrmann Filip Tadic nun in die Bayernliga zum SC Eltersdorf gewechselt ist.

Freilich sei das erklärte Ziel die Klasse zu halten: "Wir wollen drin bleiben, aber vor allem wollen wir im Verein weiterhin den Leuten auch helfen. Wir versuchen, den neuen Leuten die Integration zu erleichtern. Sprache und Arbeit ist immens wichtig!" Babic, der auch 3. Vorstand im Verein ist, weiß aus eigener Erfahrung, wovon er spricht.

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Der Verein

FC Serbia Nürnberg
Gründung: Mai 2011
Mitglieder: 100
Farben: rot-weiß


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