Beim Blick auf die sportliche Vita von Christopher Bauer wird schnell deutlich, dass der 22-jährige ein Umfeld schätzt, in dem er sich wohlfühlen kann: Nachdem er mit vier Jahren beim TSV Altenfurt mit dem Fußballspielen begonnen hatte, blieb er dem TSV lange Jahre erhalten, ehe es ihn 2010 zum Nachbarverein nach VfR Moorenbrunn zog.
Alleine die Tatsache, dass der Angreifer, der in der abgelaufenen Saison stolze 37 Treffer für seinen VfR beisteuerte, bislang lediglich für zwei Vereine auflief, macht deutlich, dass er bei weitem kein Wandervogel, sondern vielmehr ein bodenständiger Typ ist, der die Sachlage einzuschätzen weiß. „Als Elektroprüfer, der im Schichtbetrieb arbeitet, sind die Prioritäten klar verteilt. Der Fußball ist eine sehr schöne Nebensache. Der Beruf hat aber klar Vorrang“, stellt Bauer fest. Dieser Grund und die enge Verbundenheit zu seinem Wohnort Moorenbrunn, wo er viele Bekannte und Freunde hat, sorgten letztlich dafür, dass der Stürmer bislang keine Wechselabsichten hegte.
Neue Herausforderung in Wendelstein
Dass er gerade nach seiner herausragenden Saison nun doch eine neue Herausforderung annahm und zum FC Wendelstein in die Kreisliga wechselte, ergab sich eher zufällig: „Letztlich kannte ich in Wendelstein noch niemanden. Allerdings rief der Trainer (Anm. d. Red. Andreas Speer) häufiger bei mir an und überzeugte mich so von einem Wechsel. Jetzt möchte ich versuchen, mir einen Stammplatz zu erkämpfen – mal sehen ob das klappt.“
Bin "heiß auf die anstehende Saison"
Nach sieben Jahren in Moorenbrunn wollte Bauer einfach etwas Neues kennenlernen und scheint in Wendelstein gute Voraussetzungen vorzufinden. Der erste Eindruck sei toll, die Mannschaft habe ihn gut aufgenommen und er sei "heiß auf die anstehende Saison" lässt er dabei wissen. Zu seinen Stärken zählt der junge Stürmer seine Zweikampf- und Abschlussstärke sowie die Fähigkeit stets anspielbar zu sein.
37 Treffer in der vergangenen Saison
Seine Visitenkarte mit zuletzt 37 Saisontreffern will er derweil gar nicht allzu hoch hängen: „Natürlich freue ich mich sehr, dass ich Torschützenkönig geworden bin. An erster Stelle steht aber für mich immer der Erfolg der Mannschaft. Ein Tor zu erzielen ist zwar cool, aber eines vorzubereiten macht genauso viel Spaß. Außerdem bringen einem ja Tore nichts, wenn die Mannschaft trotzdem keinen Erfolg hat.“
Diese Sichtweise macht deutlich, dass Bauer die Dinge einzuschätzen weiß. Geradezu pragmatisch klingt es, wenn er von seinen Zielen und Träumen im Bezug auf Fußball spricht und sagt, er nehme alles, wie es eben kommt. So ist es nicht verwunderlich, dass seine alten Teamkollegen aus Moorenbrunn bereits bei einem Spiel ihres ehemaligen Goalgetters, der neben dem Fußball auch Motorradfahren und Tauchen zu seinen Hobbys zählt, zugesehen haben - was Bauer merklich zu schätzen weiß.
Wird der Traum erfüllt?
Man darf gespannt sein, wie sich der Torjäger in seinem neuen Umfeld schlagen wird. Sollte er weiterhin die gute Mischung aus Uneigennützigkeit, Pragmatismus und Kaltschnäuzigkeit an den Tag legen, spricht letztlich wenig dagegen, dass sich aus „Ich nehme es, wie es eben kommt“ vielleicht doch noch der eine oder andere sportliche Traum entwickelt, der dann auch in Erfüllung geht. Sein Umfeld aus Moorenbrunn würde es ihm ohne Zweifel gönnen.
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