Aus dem Zentrum von Veitsbronn führt der Weg in der Familie Ulrich vom Bäckergäßchen auch heute noch regelmäßig zum ASV-Sportgelände. Georg Ulrich verfolgt aufmerksam, was die Veitsbronner Kicker so treiben, schließlich hat er eine besondere Beziehung zu Verein und Mannschaft. Und das nicht allein, weil sein Sohn Sven - mittlerweile zum Führungsspieler im Landesliga-Kader gereift - im Mittelfeld die Fäden zieht. Georg Ulrich, Jahrgang 1960, war schließlich auch verantwortlich für die ersten Schritte der Veitsbronner Jungs, die noch heute praktisch die halbe Mannschaft beim ASV stellen: Neben dem 1989 geborenen Sven Ulrich spielte auch der 1990er-Jahrgang um Torwart Fabio Goßler, Tobias Meyer, Moritz Hütter, Rick Bolz und Julian Baumann schon bei den F- und E-Junioren im grün-weißen Dress.
Georg Ulrich versuchte als Jugendtrainer Ende der 90er-Jahre dem Nachwuchs das zu vermitteln, was er selbst in seiner Laufbahn als Fußballer erleben und erlernen durfte. Bis 1981 schnürte er bei den Junioren und Herren des ASV Veitsbronn die Fußballschuhe. Von 1981 bis 1985 ging es in die Bezirksliga zum TSV Langenzenn, von wo er als Spielertrainer nach Veitsbronn zurückkehrte und 1986 prompt den Aufstieg in die A-Klasse (heutige Kreisliga) schaffte.
Der heutige Veitsbronn-Trainer Uwe Neunsinger (untere Reihe mittig) war als junger Torwart beim Hallentriumph der SG Quelle Fürth 1990 um Trainer Herbert Heidenreich (hinten 4.v.r.) dabei. Georg Ulrich hielt den Siegerwimpel des Bayerischen Meisters in der Hand.
Foto: privat
Die fußballerischen Fähigkeiten des Veitsbronners sprachen sich auch in die höheren Amateurligen herum. So ging es ab 1987 für vier Jahre zur SG Quelle Fürth. In der Landesliga, damals die vierthöchsten deutsche Spielklasse, kam es auch zu Punktspielen gegen die SpVgg Fürth. Ein besonderes Highlight war für Georg Ulrich freilich der Gewinn der Bayerischen Hallenmeisterschaft mit der SG Quelle 1990. Von der Quelle ging es 1991 für Ulrich in die BOL zum ASV Zirndorf, ehe er mit Bandscheibenvorfall und notwendiger Operation außer Gefecht war, sich aber doch noch "einige Male" in Veitsbronn reaktivieren ließ. Das letzte Spiel bestritt er als 46-Jähriger in der Kreisliga für den ASV Veitsbronn.
Die Fürther Nachrichten berichteten Anfang 1990 über den Gewinn der Bayerischen Hallenmeisterschaft der SG Quelle Fürth (auf dem Foto rechts: Georg Ulrich feierte mit Torjäger Sentürk unter der Dusche).
Repro: privat
Als der Vater seine Karriere mehr oder weniger ausklingen ließ, stand Sohnemann Sven schon in den Startlöchern. Die Mitspieler aus der F- und E-Jugend von einst, sie sind auch heute noch die Teamkameraden, mit denen es Ulrich nach drei Aufstiegen von der Kreisklasse bis in die Landesliga geschafft hat. "Jetzt bin ich mit 27 praktisch der älteste Spieler im Team", ist Sven Ulrich selbst verblüfft darüber, wie die Zeit aus den Fußballknirpsen von früher mittlerweile gestandene Landesliga-Kicker gemacht hat.
In der D-Jugend wechselte Sven zur SpVgg Greuther Fürth, in der C- und B-Jugend trug er - wie einst Vater Georg - das Trikot der SG Quelle Fürth, ehe es in der A-Jugend zurück zum Heimatverein ging. Nach einem einjährigen Ausflug zum FSV Stadeln gab es mit dem ASV Veitsbronn für Ulrich drei Aufstiege in Folge.
Sven Ulrich hat drei Aufstiege mit den Herren-Teams seines ASV Veitsbronn geschafft und ist eine feste Größe im Landesliga-Team.
Foto: Linde Bitzenbauer
In den letzten zwei Jahren ist Sven Ulrich immer mehr zum Leistungsträger im Mittelfeld gewachsen. Nun will er mit seinem ASV Veitsbronn die Klasse erneut halten. In der Vorbereitung konnten die Veitsbronner bisher den guten Eindruck aus dem Herbst bestätigen. Sven Ulrich gelang beim Test gegen den TSV Burgfarrnbach ein außergewöhnliches Tor, das sein aktueller Trainer Uwe Neunsinger, der frühere Jung-Keeper zu Vater Georgs Zeiten bei der Quelle, auf Video analysierte.
Nicht nur Vater Georg dürfte das mit Stolz erfüllen, auch Schwester Jana, die gemeinsam mit Eltersdorf-Kicker Christopher Schaab mittlerweile Georg zum Opa und Sven zum Onkel machte, schaut gerne bei ihrem Bruder zu. Die Ulrichs und der ASV Veitsbronn - eine Geschichte, die noch lange nicht abgeschlossen ist.