Der TSV Hirschaid schwebt auf Wolke Sieben: „Ich bin stolz auf die Truppe“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 06.12.2006 um 19:02 Uhr
Der TSV Hirschaid schwebt auf Wolke Sieben: „Ich bin stolz auf die Truppe“
Dass Hirschaid in die Winterpause als Dritter in der Bezirksoberliga geht, straft viele Kritiker lügen. Aus der als Absteiger gehandelten Truppe hat sich von Beginn an eine Spitzenmannschaft entwickelt. Im dritten Oberliga-Jahr zeigt die Marschrichtung des neuen Trainers mit dem Glauben und Fördern der Eigengewächse, dass man mit den jungen Spielern eine schlagkräftige Mannschaft formen kann. Der Erfolg gibt Coach Andreas Gebhard Recht.
Von Christian Dotterweich
Stets an der Schwelle zur Bezirksliga traten die Zapfendorfer unter der Ägide von Andreas Gebhard. Nach fünf Jahren unterschrieb er in seinem Heimatort Hirschaid. In der für ihn fremden Bezirksoberliga und mit einer Mannschaft, die er nicht kannte, sorgt Andreas Gebhard für Furore – von Beginn an. Es war kein Spiel, wie jedes andere, das erste der Saison. Die Auftakt-Partie des Spielkreises hatte ordentlich Pfeffer: Es war das Derby. Es standen sich mit der Heimmannschaft Pettstadt der haushohe Favorit gegen einen vermeintlichen Absteiger aus Hirschaid gegenüber. Und nicht zu vergessen die Wechsel. Tobias Belzer kam von Pettstadt nach Hirschaid und umgekehrt unterschrieben der Ex-Trainer Juan Catalan, Benjamin Dorscht und Daniel Krasser als ehemaliger Regnitzauer an der Hammerstatt. Mit dem 1:0-Überraschungs-Sieg der Hirschaider setzten diese Kräfte frei, die sie wahrscheinlich selbst nicht für möglich gehalten hätten.

Der Star ist die Mannschaft

„Die Mannschaft hat sich den Erfolg erarbeitet!“ Die Brust des Übungsleiters ist seit Wochen stolz geschwellt. Trotz vielfacher Kritik und Zweifel hat er mit seinem jungen Team(Durchschnittsalter 20,5 Jahre) eine bislang fabelhafte Saison hingelegt. „Wenn man bedenkt, dass wir nie zwei Mal nacheinander in der Saison mit dem gleichen Kader spielen konnten“, gibt Andreas Gebhard zu bedenken, „ist es fantastisch, was die Mannschaft geleistet hat.“ Es hatten ihm tatsächlich die wenigsten zugetraut, nachdem etablierte Spieler den Verein verlassen hatten und im Gegenzug nur Jugendspieler oder Jungs aus unterklassigeren Vereinen an die Regnitzau gewechselt sind. Das Rezept für den Erfolg ist denkbar simpel: Der Star ist die Mannschaft! Der neue Trainer hat auf die einheimische Jugend gesetzt und somit eine Identifikation der Fans für ihren TSV gesorgt. Aus der Bezirksoberliga-A-Jugend hat Gebhard zum Beispiel Alexander Burkard, seinen Sohnemann Thomas Gebhard, Daniel Weinkamm, Benjamin Herzog oder Phillip Zipfel zu Stammspielern geformt.

„Ihr habt jetzt Pause!“

Trainer Gebhard lässt die Jungen Fehler machen und kann mit einer Quote von 70 bis 80 Prozent Einheimischer Spieler trotzdem auf die Unterstützung der Fans zählen. Laut anpfiff-Zuschauer-Statistik führt der TSV Hirschaid (Durchschnittlich 282) noch vor dem Tabellenführer SV Memmelsdorf (265). Natürlich braucht es auch die nötige Portion Glück, die die Mannschaft mit den beiden Auftakt-Dreiern gegen die haushohen Titelaspiranten Pettstadt (1:0) und DVV Coburg (4:1) hatten. Aber der Trainer schätzt den Erfolg der Mannschaft, da diese „90 Minuten Dampf machen kann“ und auch Ausfälle wichtiger Spieler, wie etwa des 21-jährigen Spielführers Patrick Hübschmann (Bänderriss) oder Rote Karten (Christian Diller gegen Memmelsdorf, Alexander Burkard gegen Pettstadt) wegsteckt. Ob die Mannschaft in der Winterpause durch Neuzugänge verstärkt wird? „Wir führen Gespräche“, gibt sich der Trainer zurückhaltend. Wichtig ist nun die verdiente Winterpause. Nur ein Hallenturnier steht auf dem Programm. Ansonsten hat Andreas Gebhard seinen Jungs versprochen: „Ihr habt jetzt Pause!“

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