Sportplatz Original - Kurt Bauer: Mit Leib und Seele ein "Eintrachtler" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 23.11.2016 um 07:18 Uhr
Sportplatz Original - Kurt Bauer: Mit Leib und Seele ein "Eintrachtler"
Seit über 52 Jahren Mitglied, davon zehn Jahre hauptberuflicher Platzwart von Montag bis Sonntag, jahrelang Trainer der Jugendmannschaften, Spieler in der 1. Mannschaft und noch heute mit fast 70 Jahren fast bei jedem Spiel der "Ersten" dabei: Kurt "Kurtler" Bauer ist ein echtes Sportplatz Original, den Generationen mit der DJK Eintracht Süd gerne in Verbindung bringen.
Von Monika Neubauer

Geschäftsführerin Monika Neubauer würdigt das Sportplatz Original ihrer DJK Eintracht Süd:

Unterhält man sich abseits des Vereins über die DJK Eintracht Süd, dann bekommt man oft zu hören "Das ist doch da neben der Beppo?" und schon als zweite Frage folgt dann: "Was macht der Kurtler? Gibt's den noch?"


Schon früh am Sonntag trifft man Kurt "Kurtler" Bauer bei der Eintracht, denn mindestens eine der Privatmannschaften spielt bestimmt zu Hause. Der Kurtler ist bei der DJK Eintracht Süd eine Institution, wie sie heutzutage kaum mehr anzutreffen ist.


In seiner Zeit als Platzwart hat er die Arbeit im Sporttrakt und auf den Plätzen, die heute drei Leute machen, noch alleine absolviert. Hat man ihn früh morgen um 5 Uhr angerufen und gesagt, dass er einen Platz streuen müsste, er hat es ohne nachzufragen gemacht. Er war morgens der Erste im Verein und abends der Letzte, jeden Tag.


Seine Plätze hat er gehegt und gepflegt und so erinnert sich Michael Heide, langjähriger Verantwortlicher und Spielführer der Eintracht-Privatmannschaft Grün-Weiß 70, dass Kurtler, "sobald es zwei Regentropfen geregnet hatte", zunächst abwiegelte: "Heute können wir nicht auf den Rasenplätzen spielen, da machen wir alles kaputt". Doch gutmütig wir er ist, hat er sie dann doch drauf spielen lassen.


Auch wenn er seit vielen Jahren kein Platzwart mehr bei der DJK Eintracht Süd ist, so kennt ihn doch jeder. Schließlich vergeht kaum ein Tag, an dem er nicht mit seinem Fahrrad zumindest einen kurzen Einkehrschwung macht, wenn er vor dem Vereinsheim jemanden stehen sieht. Ein kleines Pläuschchen, ein Witzchen und eine Anekdote von damals, dafür ist immer Zeit. Der Kurtler weiß halt noch, wie Vereinsleben funktioniert.


Er sagt von sich selbst, dass er immer mit allen gut ausgekommen ist, und wer ihn kennt, der glaubt ihm das aufs Wort. Der Kurtler hat sich nie verstellt oder in den Vordergrund gestellt. "Er ist einfach ein sehr guter Kerl, zurückhaltend, aber immer präsent, wenn er gebraucht wurde", beschreibt der derzeitige 1. Vorstand der DJK Eintracht Süd, Jürgen Brunner, den Kurtler.


Und so hat ihm jeder auch gerne geholfen, wenn er denn Hilfe gebraucht hat und mal wieder sein unverwechsliches "Ich tät's ja selber machen, wenn ich könnt" hervorgebracht hat. Hervorzuheben, weil sie ihm besonders gerne und oft geholfen haben, sind für ihn dabei Martin Pazin, Oliver Angermüller, Önder Akat und Markus Krämer.


Trotz der vielen Arbeit, der sportlichen Höhen und Tiefen des Vereins, sagt er, dass er nie schlechte Zeiten bei der Eintracht erlebt hat. Schlecht gelaunt kennt man ihn gar nicht. Auch wenn es für die 1. Mannschaft mal schlechter läuft, dann kommt höchstens mal ein Kommentar: "Die hätte ich früher alle g'schwanzt". Die hämischen Kommentare der Herumstehenden lächelt er schelmisch weg.


Gerhard Dinkel von der Eintracht-Privatmannschaft CB-Funkern, ist Kurtler aber auch aus dessen aktiver Zeit in Erinnerung geblieben. Bei den legendären Eintracht-internen Derbies gegen die "Krimhild" war Kurtlers Bewegungsfeld "lediglich auf den Mittelkreis beschränkt". Aber auch so kann man in Erinnerung bleiben.


Kurtler hat schon viele auf dem A-Platz spielen sehen, und er kennt sie noch alle. Immer wieder kehren ehemalige Spieler mit ihren neuen Mannschaften am Sonntagnachmittag hierher zurück, werden von ihm mit ehrlicher Neugier begrüßt und sind schon wieder von seiner Herzlichkeit gefangen. Auch wenn man dem Verein den Rücken gekehrt hat, an Kurt Bauer erinnern sich alle gerne zurück.


Die Vereinstreue präsentiert er auch heute noch nach außen. Noch immer erkennt man ihn an seiner DJK Eintracht Süd Regenjacke, mit der in den 1980ern die Eintrachtler mal ausgestattet wurden, und an seinem Trainingsanzug, der sich im Laufe der letzten 30 Jahre angepasst hat. Sein Herz schlägt einfach für den Verein, denn schließlich hat er mit seinem Einsatz jahrelang einen großen Teil dazu beigetragen, dass die DJK über Nürnbergs Grenzen hinaus um ihre Plätze beneidet wurden. "Vom Gelände her müsste unsere 1. Mannschaft höher spielen", ist Kurt Bauer nach wie vor überzeugt.


Unser Kurtler ist unser Sportplatz-Original, denn er verkörpert aussterbende Eigenschaften wie Vereinstreue, Loyalität und Menschlichkeit im Nürnberger Amateurfußball. Und genau dafür schätzen wir ihn und sind stolz, dass er durch und durch ein "Eintrachtler" ist.



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