Eine Augenweide war zumindest die Waldsportanlage am Deberndorfer Weg in Cadolzburg schon seit Jahren, beste Rasenplätze umrahmt vom modernen Kabinentrakt und Sportheim, den Fußballern fehlt es "in Sporch" an nichts. Nur der sportliche Erfolg war nach dem Kreisliga-Aufstieg 2007 ein wenig ins Stocken geraten. 2009 stieg man über die Relegation in die Kreisklasse ab und spielte dort zunächst auch nur eine untergeordnete Rolle. Der Aufwärtstrend in Cadolzburg kam im Herbst 2009 ausgerechnet mit jenem Trainer, der gut zwei Jahre davor noch den härtesten Konkurrenten im Meisterkampf der Kreisklasse Mitte, den ASV Fürth, coachte und diesen bis in die Bezirksliga führte.

In diese Liga wird der TSV Cadolzburg nach 17 Jahren ab Juli wieder zurückkehren. Noch beeindruckender und scheinbar spielend leichter als der im Vorjahr fest eingeplante, letztlich aber eher mühsame Aufstieg aus der Kreisklasse 3 marschiert der TSV durch die Kreisliga-Saison. Das Kunststück sämtliche Vorrundenspiele zu gewinnen dürfte ein Rekord für die Geschichtsbücher bleiben. Mittlerweile gönnte sich Cadolzburg schon drei Remis und eine Niederlage, am verdienten Meistertitel der besten Defensive und des besten Angriffs mit dem überragenden Torjäger Roman Egerer (aktuell 34 Saisontore) ändert dies freilich nichts. 

Reinhold Fischer in seinem Element: Der 51-jährige Übungsleiter wird auch in der kommenden Saison den sportlichen Takt in Cadolzburg vorgeben.
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So verwundert es kaum, dass die Vereinsverantwortlichen um Abteilungsleiter Klaus Sulzer unlängst den Vertrag mit Trainer Reinhold Fischer um ein weiteres Jahr verlängerten. Auch Fischer, der zuvor 10 Jahre beim ASV Fürth erfolgreich coachte, freut sich auf die Zukunft in Cadolzburg: "Man lässt mich hier in Ruhe arbeiten, die Begebenheiten in Cadolzburg sind exzellent, aber vor allem zieht die Mannschaft voll mit. Und zwar nicht nur bei den Spielen, sondern auch bei den Trainingseinheiten", erzählt Fischer und weiß von einem gesunden Teamgeist und Kameradschaft zu berichten. So bauten beispielsweise die Spieler in Eigenregie die Umkleidekabine um und fühlen sich wohl beim künftigen Bezirksligisten.

Dass in Cadolzburg ein Aufwind herrscht, hat sich mittlerweile herumgesprochen und so verwundert es nicht, dass schon jetzt die ersten Spieler für die kommende Saison ihre Zusage gegeben haben. So werden Lukas Rahner (ASV Zirndorf), Christoph Nieszery (TSV 61 Zirndorf), Markus Schuller (ASV Forth) und Dominik Rauch (ASV Veitsbronn) künftig das Cadolzburger Trikot tragen. Einen kompletten Umbruch möchte Fischer freilich nicht, schließlich sei beim TSV etwas zusammengewachsen, das nun nur punktuell und qualitativ ergänzt werden soll. Als gefühlten Neuzugang hofft man zur neuen Saison auch auf die Rückkehr des mit Kreuzbandriss seit vergangenem Jahr fehlenden Spielmachers Michael Düll. In jedem Fall dürfen sich die Gegner in der Bezirksliga nicht nur auf eine herrliche Sportanlage freuen, sondern werden sich wohl auch warm anziehen müssen.