Dabei hatte die Saison gar nicht einmal so überragend begonnen. Siege, Niederlagen und Unentschieden wechselten sich in steter Regelmäßigkeit ab, Mühlhausen dümpelte irgendwo im Niemandsland der Tabelle herum. Von elf Spielen bis Anfang Oktober verlor die Mannschaft von Spielertrainer Bernd Felber deren fünf, also fast die Hälfte. Dann aber kam der damalige und heutige Spitzenreiter Elsendorf zu Besuch, und seither hat Mühlhausen einen Lauf, der bis zur Stunde anhält.
Elsendorf war der Knackpunkt
Mit 1:0 besiegte Mühlhausen den Tabellenführer an jenem 15. Oktober, durch ein Tor von Bernd Felber. „Ja, dieses Spiel war sicherlich ein Knackpunkt für die Mannschaft“, erinnert sich Friedrich Kolm. „Elsendorf hatte eigentlich kaum eine Chance in diesem Spiel, so dass wir letztlich als verdienter Sieger vom Platz gingen“. Was danach folgte, war der eingangs schon erwähnte Siegeszug der SpVgg mit zum Teil deutlichen Erfolgen gegen Schlüsselfeld, Schönbrunn, Ampferbach und Herrnsdorf. „Es läuft eigentlich ganz gut momentan. Wir haben vor der Saison insgesamt fünf Spieler aus der A-Jugend in der Ersten Mannschaft integriert. Die benötigten natürlich eine gewisse Eingewöhnungszeit, zumal sie mitunter auch noch in der A-Jugend aktiv, folglich also einer Doppelbelastung ausgesetzt sind. Mittlerweile aber haben diese jungen Spieler in der Ersten Mannschaft Fuß gefasst. Man sieht dies in erster Linie an unserer guten Chancenauswertung, die vor allem zuletzt gegen Herrnsdorf unser großes Plus war. Wir haben einfach einen Lauf, stehen hinten gut und machen vorne die Tore“.
Aufstieg kein Thema
Ganz ähnlich sieht dies auch Bernd Felber, der vor der Saison vom SC Gremsdorf zur SpVgg stieß und sowohl als Spieler als auch als Trainer Anteil am Mühlhausener Aufschwung hat. „Wir stehen in der Tat erfreulich gut da. Wir haben eine relativ junge Mannschaft und freuen uns daher umso mehr, dass wir oben mit dabei sind. Vor allem in den letzten Spielen haben unsere jungen Spieler die taktischen Vorgaben schön umgesetzt und gezeigt, dass sie begriffen haben, worum es in der Ersten Mannschaft geht. Fairerweise muss man allerdings auch einräumen, dass wir zuletzt mehr Heim- als Auswärtsspiele hatten, und auf eigenem Platz sind wir halt einfach sehr stark“. Der Aufstieg – bei nur noch sieben Punkten Rückstand auf Tabellenführer Elsendorf durchaus nicht utopisch – ist jedoch weder für Kolm noch für Felber zurzeit ein Thema. „Der Aufstieg war vor der Saison eigentlich nicht unser erklärtes Ziel. Wir wollen daher einfach so lange wie möglich oben mit dabei bleiben und vielleicht noch Platz 2 erreichen. Wenn wir das nicht schaffen, ist es aber auch kein Weltuntergang für uns. Im nächsten oder übernächsten Jahr wollen wir dann aber auf jeden Fall angreifen“, erläutert Friedrich Kolm die Ziele für die nähere Zukunft.
Die anderen noch ein bisschen ärgern
Vor allem aber ist die Förderung des eigenen Nachwuchses ein vordringliches Anliegen der Verantwortlichen in Mühlhausen. „Unser Ziel vor der Saison war es, junge Spieler in die Mannschaft zu integrieren. Daran wollen wir auch weiterhin arbeiten. Der Aufstieg ist in dieser Serie also kein Thema für uns, aber Elsendorf, Herrnsdorf und Prölsdorf wollen wir natürlich schon noch ein bisschen ärgern“, so Bernd Felber. Gelegenheit dazu gibt es nochmals am nächsten Sonntag, wenn das Nachholspiel beim FC Pommersfelden auf dem Programm steht – nach den Worten des Trainers ein „Edelderby“, das, da ist er sich mit Friedrich Kolm einig, wohl eher über kämpferischen Einsatz als über spielerische Eleganz zu gewinnen sein wird. Ein Prestigeduell also, das die SpVgg in jedem Fall als Sieger beenden möchte – und ein Dreier zum Jahresausklang wäre sicherlich das schönste Geschenk auf dem vorweihnachtlichen Gabentisch der Mühlhausener.
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