Enttäuscht zeigte sich Dergah-Abteilungsleiter Cesur Colak nicht nur über die 0:3-Niederlage der Türken bei der SpVgg Ansbach II, auch die Gerüchte, wonach Akin Bölük nun doch zum SV 73 Süd wechseln wird, sollten sich bestätigen. In einer Pressemitteilung verkündeten die Süder, dass sie Bölük für die kommenden Saison als Vertragsamateur verpflichtet haben.
Abteilungsleiter Dieter Rebel (l.) konnte nun doch Akin Bölük als Neuzugang für die kommende Saison präsentieren.
Foto: 73sued
In einem ausführlichen Gespräch mit fussballn.de gab der torgefährliche Angreifer seine Beweggründe für den Wechsel bekannt. "Mein persönliches Ziel ist klar, ich möchte in die Bayernliga bzw. in die neue Verbandsliga. Ich wurde in der vergangenen Saison Torschützenkönig in der Bezirksliga (Red: 26 Tore) und spiele auch in der BOL eine gute Saison (Red.: aktuell 21 Tore), da hofft man in meinem Alter schon, dass es weiter nach oben geht", berichtet der 21-jährige Offensivmann. Doch ein entsprechendes Angebot aus der von ihm angestrebten (Bayern-)Liga blieb aus, und darin sieht sich Bölük auch ein wenig in seiner Befürchtung bestätigt, dass womöglich ausländische Vereine - trotz guter Arbeit - nicht gerade im Fokus der höherklassigen Klubs und Scouts stehen würden. Sein Wechsel von Dergahspor möchte er aber nicht als Entscheidung gegen seinen aktuellen Verein oder die Mannschaft sehen, sondern einen weiteren Schritt in seiner Karriere machen. "Ich hatte bei Dergahspor bisher die schönste Zeit als Fußballer. Alle waren sehr nett, die Kameradschaft gut. Ich habe dort vom Abstiegskampf über Meisterschaft und Aufstieg in zweieinhalb Jahren viel erlebt. Die Mannschaft hat sich unter Turgay Karali toll entwickelt", findet Bölük lobende Worte über den türkischen Vorzeigeverein der Region.
Dass der Transfer vom Tabellenzweiten der BOL zum stark abstiegsbedrohten SV 73 Süd letztlich ein Fortschritt sein soll, erklärt der trickreiche Angreifer mit deutschem Pass wie folgt: "Aus den Angeboten, die ich hatte, ist das der Süder, das mit der besten Zukunftsaussicht. Hier wird in allen Bereichen konsequent der Aufstieg in die Landesliga (Red.: Dies ist aufgrund der Ligenreform in der kommenden Saison auch aus der Bezirksliga möglich.) verfolgt und in zwei Jahren möchte ich in der Verbandsliga spielen", teilt Bölük die ehrgeizigen Ziele der Süder und verhehlt dabei nicht, dass der finanzielle Hintergrund auch eine Rolle spielt ("Ohne Geld geht es in diesen Ligen nicht mehr").
Torgefahr auch durch Standards: Akin Bölük spielt seine wohl beste Saison in der BOL bei Dergahspor. In Zukunft geht er für den SV 73 Süd auf Torejagd.
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Dass zuvor der Transfer von Spielmacher Necati Güler zu Süd bereits perfekt war, will Bölük nicht als entscheidendes Argument gelten lassen, dass er nun auch in die Werderau wechseln wird. "Ich verstehe mich zwar super mit Neco, das sieht man auch auf dem Platz, aber das allein war kein Grund zum Wechsel. Das Gesamtpaket mit der klaren sportlichen Ausrichtung nach oben stimmt bei Süd, daher habe ich mich dafür entschieden", möchte Bölük mit den Südern hoch hinaus. Dabei ist der SV 73 Süd freilich nicht neu für den Goalgetter. In frühen Jugendjahren spielte Akin Bölük bereits vier Jahre in der Werderau. Viele Spieler aus dem Kader der Süder kennt er seit Jahren und wohnt selbst in St. Leonhard nicht weit vom Süder entfernt.