Bayerische Hallenmeisterschaft: Hausener Frauen unterliegen erst im Finale - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.02.2009 um 20:42 Uhr
Bayerische Hallenmeisterschaft: Hausener Frauen unterliegen erst im Finale
In Adelsdorf fand vor prächtiger Kulisse die Bayerische Hallenmeisterschaft der Frauen statt. Mit dabei die beiden fränkischen Aushängeschilder SpVgg Hausen und RSV Drosendorf, die sich in toller Form präsentierten, letztlich aber beide gegen den späteren Sieger den Kürzeren zogen. Der Titel ging nach Schwaben.
Von Bernd Riemke
Vorjahressieger SV 67 Weinberg scheiterte bereits in der Qualifikation und so war der Weg frei für einen neuen Bayerischen Hallenmeister. Als einer der Favoriten ging zweifelsfrei der aus dem TSV Uengershausen hervorgegangene Baynerligaspitzenreiter ETSV Würzburg ins Rennen, der mit Trainer Gernot Haubenthaler mittelfristig gen 2. Liga strebt. Die Unterfranken mussten jedoch schon nach der Vorrunde die Koffer packen und landeten nach einem 3:1 über den SC Regensburg im Spiel um Platz 5 schließlich im geschlagenen Feld. Jene Regensburger, die "nur" mit der zweiten Garnitur der Landesliga-Mannschaft angereist sind und daher nicht zwingend zu den Titelanwärtern gezählt werden durften. Gleiches galt für die krassen Außenseiter TSV Poing (Oberbayern) und TSV Röthenbach/St. Wolfgang (Mittelfranken). Die beiden Bezirksligisten spielten schlussendlich auch den letzten Platz unter sich aus, wobei Poing mit 1:0 die Oberhand behielt und Röthenbach ohne ein eigenes erzieltes Tor die Heimreise antreten musste.

Mit aller Macht stemmten sich Eval Albrecht (li.) und Lisa Sommer (re.) gegen die Niederlage im Halbfinale, zogen jedoch im Siebenmeterschießen gegen FC Memmingen den Kürzeren.
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Drosendorfer Minimalisten

Die Halbfinaltickets gingen vielmehr an die üblichen Verdächtigen. Trainer Hermann Kolb hatte seinen RSV Drosendorf vor allem in der Defensive wieder gut eingestellt. Mit drei 1:0-Siegen löste der Bayernligist die Fahrkarte in die Vorschlussrunde und wurde in seiner Gruppe vom niederbayerischen FC Ruderting begleitet, dessen Fans für ordentlich Stimmung auf den gut besetzten Rängen sorgten. Für den Spitzenreiter der Bezirksoberliga entschied das um einen Treffer bessere Torverhältnis gegen Favorit Würzburg. In der Gruppe A kam FC Memmingen zunächst schwer in Tritt. Gegen Hausen setzte es gleich zu Beginn eine Niederlage. Nach dem furiosen Gewinn des schwäbischen Bezirkstitels, als man Regionalligist Schwaben Augsburg ausschaltete, ging der FCM durchaus ambitioniert ins Rennen. Es reichte letztlich auch für den zweiten Gruppenrang hinter der SpVgg Hausen, die verlustpunktfrei die Tabellenspitze erklomm.

Finalspiele

Im ersten Halbfinale ließ Hausen dann der Überraschungsmannschaft aus Ruderting keine Chance. Schnell stand es 3:0 für die Mittelfranken, die das Resultat geschickt über die Zeit brachten und sich mit 4:1 am Ende souverän für das Finale qualifizierten. Lange Zeit sah es so aus, als würde es dort zum fränkischen Duell mit dem RSV Drosendorf kommen. 3:0 lag die Truppe um Torjägerin Lisa Sommer bereits gegen den FC Memmingen in Führung, ehe die Grün-Gelben völlig den Faden verloren. Nach dem 1:3-Anschlusstreffer kassierte der RSV zwei völlig berechtigte Zeitstrafen und musste in der letzten Spielminute schließlich den 3:3-Ausgleich hinnehmen. Das Nervendrama Siebenmeterschießen ging anschließend verloren und so musste sich Drosendorf mit dem Spiel um Platz 3 zufrieden geben. Dort kam es zu einer Neuauflage des Gruppenspieles gegen FC Ruderting - mit genau dem gleichen Ergebnis. Dank des 1:0-Siegtreffers durch Lisa Sommer fand das Turnier für den Bayernligisten doch noch einen versöhnlichen Ausklang.

Im groß angekündigten Finale wollte Hausen seinen Erfolg aus dem Jahr 2007 wiederholen, als man schon einmal den Titel eines Bayerischen Hallenmeisters feiern konnte. Für Kontrahent FC Memmingen war es die dritte Teilnahme nach 2004 und 2006. Jedesmal konnten sich die Schwaben steigern. Auf den Bronzeplatz folgte vor zwei Jahren der Vizetitel und nun krönte sich die Truppe um Spielführerin Mariana Nothelfer selber. Nach der 2:0-Führung gelang Theresia Drummer für die SpVgg zwar vier Minuten vor der Schlusssirene der Anschlusstreffer zum 1:2, zu mehr sollte es trotz eines Sturmlaufs am Ende jedoch nicht mehr reichen. Nach den Herren des FC Memmingen gelang nun auch den Frauen des FCM der große Wurf: Bayerischer Hallenmeister 2009.

grenzenlos war der Jubel bei den Damen des FC Memmingen, die sich den Titel des Bayerischen Meisters sicherten.
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Gruppe A

Hausen - Memmingen 1:0
Regensburg - Poing 1:0
Memmingen - Regensburg 2:0
Poing - Hausen 1:3
Memmingen - Poing 3:2
Hausen - Regensburg 1:0

1. SpVgg Hausen 9 Punkte, 5:1 Tore
2. FC Memmingen 6 Punkte, 5:3 Tore
3. SC Regensburg 3 Punkte, 1:3 Tore
4. TSV Poing 0 Punkte 3:7 Tore

Gruppe B

Röthenbach - Würzburg 0:1
Drosendorf - Ruderting 1:0
Würzburg - Drosendorf 0:1
Ruderting - Röthenbach 2:0
Würzburg - Ruderting 1:1
Röthenbach - Drosendorf 0:1

1. RSV Drosendorf 9 Punkte, 3:0 Tore
2. FC Ruderting 4 Punkte, 3:2 Tore
3. ETSV Würzburg 4 Punkte, 2:2 Tore
4. TSV Röthenbach/St. Wolfgang 0 Punkte, 0:4 Tore

Die Mannschaftsaufstellungen der fränkischen Vertreter:

RSV Drosendorf
Christine Endres (TW), Eva Albrecht, Nadine Janousch, Kerstin Jakob, Lisa Sommer, Caroline Eberth, Nina Hirschmann, Kathrina Hildenbrand, Jasmin Gube, Annika Görrissen.

SpVgg Hausen
Franziska Kraus (TW), Nadin Eichhorn, Julia Müller, Danja Hofmann, Hanna Stumpf, Martina Nögel, Theresia Drummer, Verena Kaul, Tanja Förtsch, Anina Höfle, Sandra Adelfinger.

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