Landesliga Nordost startet aus der Winterpause: Spielabsagen drohen in Oberfranken
Auch das Duell kriselnder Klubs zwischen der SG Quelle Fürth und FSV Erlangen-Bruck II hat seinen Reiz. Zudem darf Erman Chamza mit Dergahspor (gegen FSV Bayreuth) seinen Einstand als Trainer geben.
Am Mittwoch konnte Johannes Maciejonczyk, BFV-Gruppenspielleiter der Landesliga Nordost, noch über keine Spielabsage für das kommende Wochenende berichten und schickte zudem voraus: "Eine generelle Absage wird bis dato auch nicht in Erwägung gezogen." Dennoch erscheint es fraglich, ob tatsächlich auf allen Plätzen in Oberfranken, Mittelfranken und der Oberpfalz trotz winterlicher Verhältnisse nach exakt dreimonatiger Pause wieder Landesliga-Fußball gespielt wird und wer die Chance bekommt, das erste Tor der Liga im Jahr 2013 (den letzten Treffer markierte Thiersheims Frantisek Nedbaly beim 1:3 in Buckenhofen) zu erzielen.
Den Start würde am Samstag (14 Uhr) aus mittelfränkischer Sicht der ASV Pegnitz mit seinem Gastspiel bei der SpVgg Oberkotzau machen. Nach dem torlosen Remis im Hinspiel wollen die Pegnitzer diesmal sicher mehr erreichen, um das neue Ziel "lange um Platz zwei mitzuspielen" zu verwirklichen. Außer den viertplatzierten Pegnitzern sind am Samstag auch die anderen Top-Teams - Weiden empfängt Thiersheim, Friesen trifft auf Mitterteich und Etzenricht gastiert in Röslau - im Einsatz.
Im Hinspiel räumte die SG Quelle Fürth die Brucker Zweite mit 5:1 aus dem Weg.
Foto: A. Gross
Die Vorgaben der Top vier dürften die Verfolger von der SG Quelle Fürth und Dergahspor besonders interessiert verfolgen. Am Sonntag (14 Uhr) greifen die Dambacher mit ihrem Heimspiel gegen Schlusslicht FSV Erlangen-Bruck II ins Geschehen ein - sofern die Platzbedingungen es zulassen. "Auf unserem alten Kunstrasenplatz bilden sich schnell Eisplatten, so dass wir in jedem Fall versuchen wollen auf dem A-Platz anzutreten, um reguläre Bedingungen zu bieten und das Verletzungsrisiko zu minimieren", erklärt Quelle-Team-Manager Thomas Färber. Mit der Vorbereitung ist man in Dambach angesichts der prekären finanziellen Situation aus sportlicher Sicht zufrieden. Der letzte Härtetest wurde mit 2:1 beim TSV Neustadt/Aisch gewonnen. Nun möchte man mit dem durch ein paar Abgänge verkleinerten Kader einen guten Start ins Punktspieljahr 2013 erreichen und trifft mit der Brucker Zweiten auf einen Leidensgenossen, was die ungewissen Rahmenbedingungen ("Wir arbeiten weiter intensiv an einer Lösung", so Färber) angeht. Im Hinspiel siegten die Fürther noch deutlich mit 5:1.
Die Plakate sind im Knoblauchsland schon zu sehen, nun muss nur noch das Wetter mitspielen, damit am Sonntag "Ein Derby unter Freunden" steigen kann.
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Recht wahrscheinlich erscheint die Austragung des Dergah-Heimspiels am Sonntag gegen den FSV Bayreuth. Wobei dieses dann wohl auf dem Kunstrasenplatz an der Bertolt-Brecht-Schule stattfinden würde. "Nur wenn zu viel Schnee auf dem Platz liegt, wird es mit der Austragung kritisch", ist Pressesprecher Fatih Köseoglu optimistisch, dass Trainer Erman Chamza seinen offiziellen Einstand als Landesliga-Coach geben darf.
Hingegen könnte sich die Feuertaufe für einen anderen Trainer noch ein wenig hinziehen. Denn ob Reinhold Fischer mit dem ASV Vach, der eine richtig gute Vorbereitung absolvieren konnte, tatsächlich zu seinem Auswärtsspiel beim BSC Saas Bayreuth antreten darf, ist angesichts der Wettersituation in Oberfranken noch recht ungewiss. Indes hat Ex-Profi Armin Eck in dieser Woche die Spekulationen über einen Wechsel nach Neudrossenfeld beendet und sich für ein weiteres Jahr als Trainer bei den Saasern gebunden.
Eher unwahrscheinlich erscheint zum aktuellen Stand die Austragung des Gastspiels des ASV Zirndorf beim TSV Neudrossenfeld. Ob der SV Buckenhofen sein Heimspiel gegen den 1. FC Burgkunstadt austragen kann, ist ebenfalls noch nicht heraus.
Spielen möchte freilich unbedingt der TSV Buch sein Derby gegen den FSV Stadeln, wie TSV-Spielleiter Matthias Leibold bestätigt und hofft, dass der Wettergott im Knoblauchsland ein Einsehen mit den Fußballern haben mag. In der Vorschau auf das im Vorfeld intensiv beworbene "Derby unter Freunden" zieht Buchs Trainer Roland Frey Bilanz: "Die Vorbereitung war insgesamt in Ordnung, die Testspiele jedoch aufgrund der Bedingungen ein Muster ohne Wert." Allerdings stieß dem Bucher Chefanweiser die mangelnde Laufbereitschaft und taktische Disziplin beim 0:1 gegen die Neunsinger-Elf TSV Manching sauer auf. Da werden die Bucher am Wegfeld anders auftreten müssen, um in einem heiß umkämpften Derby ("geschenkt wird sich da nichts") zu bestehen. "20 Zähler", so die Kalkulation Freys, sollte der TSV schon noch holen, um den Klassenerhalt zu sichern, aber auch in Stadeln hat man die Tabellensituation im Kopf und würde sich erst ab der "dritten Halbzeit" wieder mit den Buchern verbrüdern.