SSV Elektra II Hellas - SV Laufamholz II 4:6 (2:2, 1:1, 0:1) n.E.
Ein legendäres Relegationsspiel lieferten sich die B-Klassisten SSV Elektra II Hellas und der SV Laufamholz II. In wahrlich letzter Sekunde fingen sich die Griechen den 2:2-Ausgleich durch Körner ein. Im Elfmeterschießen setzte sich dann Laufamholz dank Torhüter Florian Gömmel durch. Der SVL durfte feiern, Hellas musste am folgenden Samstag gegen Poppenreuth II (in Ammerndorf) gewinnen, um noch weiter auf den Aufstieg hoffen zu dürfen.
Es war beste Unterhaltung, welche die über 200 Besucher am Zeisigweg beim TSV Johannis 83 an einem an Spannung und Dramatik kaum zu überbietenden Fußballabend erlebten. Am Ende feierten die blau-weißen Laufamholzer, während die weiß-blauen Hellenen reichlich unglücklich den Kürzeren zogen und somit einen langen Weg zur A-Klasse vor sich hatten.
Auftakt nach Maß durch Maaß: Matthias Maaß (links) hatte den SVL II bereits in der 9. Minute in Führung gebracht.
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Gömmel und der Legenden-Status
Umjubelter Held des Abends war am Ende SVL-Torwart Florian Gömmel, der nach dem Spiel verschmitzt zu den Kollegen meinte: "Ich bin jetzt erst ein halbes Jahr da und werde zur Legende und ihr kickt schon ne halbe Ewigkeit hier." Der im Winter vom FSV Stadeln nach Laufamholz gewechselte Keeper gehörte zu den Spielern, die der SVL aus taktischen Gründen in den letzten Saisonspielen in die 2. Mannschaft geschoben hatte, um den möglichen Aufstieg noch zu realisieren, während die 1. Mannschaft im gesicherten Mittelfeld platziert war. Am letzten Spieltag der B-Klasse 7 war es bereits jener Gömmel, der per Freistoß am Ende der Nachspielzeit ein 3:3 bei der SpVgg Nürnberg und damit den zweiten Rang sicherte. Im Relegationsspiel konnte er die Partie im Elfmeterschießen mit zwei parierten Versuchen und einem selbst verwandelten Elfer entscheiden und stand fortan im Mittelpunkt der Feierlichkeiten.
Erst nach der ersten Halbzeit wachten die Griechen auf und waren fortan im Vorwärtsgang.
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Elektra Hellas II ungeschlagen in die Relegation
Die in der B-Klasse 8 ungeschlagenen Griechen hatten am letzten Spieltag ein spätes Gegentor beim VfL Nürnberg III Germes zum 1:1 kassiert und dadurch überhaupt erst die Meisterschaft verpasst. Ob dieser Nackenschlag so tief saß, dass die Elf von Nikolaos Georgiadis in den ersten 45 Minuten nicht eine Torchance zu verbuchen hatte, bleibt spekulativ. Nach zähem Beginn gelang den Laufamholzern in der 9. Minute wie aus dem Nichts die Führung. Matthias Maaß hatte einen Flankenball per Kopf zunächst an den Pfosten und im Nachsetzen schließlich ins Tor befördert. Bis zur Pause spielte nur noch die Truppe von Jürgen Reuter, verpasste aber den Vorsprung auszubauen. Lukas Schubert per Freistoß (22.), Florian Ranft mit einem Schuss aus 18 Metern (26.), Maaß per Kopf nach einer Ecke (33.) und Stephan Meyer freistehend (35.) vergaben gute Möglichkeiten. Die beste Gelegenheit ließ nach schöner Vorarbeit von Sven Albrecht dann Schubert liegen, als er den Ball per Kopf nicht im leeren Tor unterbrachte (39.).
Mit der allerletzten Aktion in der Nachspielzeit der Verlängerung gelang Martin Körner (in blau) der umjubelte Ausgleichstreffer für den SV Laufamholz II.
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Griechen wie verwandelt aus der Kabine
Bis zum Wiederanpfiff hatte dennoch kaum einer das Gefühl, dass sich diese schwache Chancenverwertung irgendwie rächen sollte. Doch die Griechen kamen wie verwandelt aus der Kabine und gaben fortan den Ton an. Zwei verpasste Kopfballchancen durch Taxiardis Chatzilambrou (46.) und Pashalis Georgiadis (48.) waren nur die Vorboten für den Ausgleich, den Chatzilambrou in der 49. Minute erzielte, als die SVL-Abwehr reichlich ungeordnet schien. Nach einem Schuss von Filip Marek, bei dem sich SSV-Keeper Athanasios Sakelariou auszeichnen konnte (51.), hatte Laufamholz auf der Gegenseite reichlich Dusel, als ein Kopfball von Nikolaos Burgutzidis vom Pfosten und Torwart Gömmel zurück ins Feld befördert wurde und der Zweitversuch von Burgutzidis dann zu harmlos geriet. Die größte aller Möglichkeiten versiebten die Griechen durch Michalis Plimmyridis, als dieser das Kunststück fertig brachte, den Ball aus nächster Nähe über das leere Tor zu jagen (67.). Hellas war dem Siegtreffer näher, mehr als ein Abseitstor in der 80. Minute ergab sich aber nach 90 Minuten nicht.
Verlängerung: Erst jubelt Hellas, dann feiert der SVL
Den Versuch von Nikolaos Burgutzidis parierte Florian Gömmel in Klassemanier...
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In der Verlängerung der für B-Klassen-Verhältnisse sehr guten Partie waren die Griechen weiter am Drücker, hatten erneut Pech, als ein satter Schuss von Georgiadis aus rund 20 Metern gegen den Innenpfosten prallte und ins Feld zurück sprang (92.). Gegen den Schuss von Plimmyridis musste Gömmel sein ganze Können aufbieten (97.) und die anschließende Ecke köpfte Alexandros Efthymiadis knapp am Tor vorbei. Eine richtig gute Möglichkeit hatte noch Filip, der frei vor Sakelariou scheiterte (99.). Ein Freistoß von Panagiotis Karagounis aus dem Halbfeld ging an Freund und Feind und nur knapp am Tor vorbei (101.).
...und vollstreckte wenig später selbst mit einem satten Schuss, der den Aufstieg für den SV Laufamholz II in die A-Klasse bedeutet.
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Nach 106 Minuten schienen es die Griechen dann doch geschafft zu haben, als Georgiadis vor Gömmel cool blieb und zum 2:1 einschob. Wenig Konstruktives wusste Laufamholz nun noch entgegenzusetzen. Die berühmte Brechstange war ein Eckball in der Nachspielzeit. Matthias Maaß setzte im Liegen nach und so landete der Ball vor den Füßen von Martin Körner, der schließlich zum 2:2 einschießen konnte. Der Gefühlslage nach hätte man danach auf das Elfmeterschießen eigentlich verzichten können, aber so wurde der Laufamholzer Keeper zum Helden des Abends. Zwei Versuch entschärfte er, um dann höchstselbst den Aufstieg mit einem satten Schuss in die Maschen zu realisieren.
Bildunterschrift Wenig später war der Torwart mitten im Aufstiegsjubel des SV Laufamholz vertreten.
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Elektra Hellas II sollte wenige Tage später den SV Poppenreuth II mit 6:2 in die Schranken weisen und war kurz darauf auch aufgestiegen. Durch den Rückzug des SV 73 Süd III aus der A-Klasse wurde nämlich ein weiterer Platz frei, so entfiel ein finales Relegationsspiel gegen die SF Ammelbruch.
SSV Elektra II Hellas: Sakelariou, Mourgelas (27. Karagounis), Liontas (17. Naskas), Manis (90. Stoyanow), Burgutzidis, Efthymiatis, Mpeazidis, Nasiakos, Chatzilambrou, Georgiadis, Plimmyridis
SV Laufamholz II: Gömmel, Strauch, Wißerner, Körner, Leithner, Meyer, Filip, Albano (16. Schubert, 87. Bonn), Maaß (91. Junker), Ranft, S. Albrecht
Tore: 0:1 Maaß (9.), 1:1 Chatzilambrou (49.), 2:1 Georgiadis (106.), 2:2 Körner (120.)
Elfmeterschießen: 2:3 Meyer, Georgiadis scheitert an Gömmel, 2:4 Körner, 3:4 Karagounis, Sakelariou hält gegen Junker, 4:4 Naskas, 4:5 Strauch, Gömmel hält gegen Burgutzidis, 4:6 Gömmel
SR: Armin Kreß (TSV Langenzenn) / Zuschauer: 230 beim TSV Johannis 83
Gelb-Rote Karte: Chatzilambrou (Hellas) wegen Unsportlichkeit (120.).