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"Bringen auch ordentlich Zuschauer mit": Ralf Pfeilert. |
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„Vor ein paar Jahren haben wir mal in Giech gespielt, daran kann ich mich noch gut erinnern,“ erzählt Ralf Pfeilert. „Die haben damals gesagt: wenn die Schnecken kommen, dann sind die Bratwürste alle,“ lacht der Spielleiter des SC Heiligenstadt. Und auch auf lange Sicht sollten die Giecher recht behalten: der Spitzenreiter ist der Zuschauermagnet der Kreisklasse 2. Sage und schreibe 226 Zuschauer jubeln der Spath-Elf im Durchschnitt zu, wenn Bartilla und Co. auf Torejagd gehen. Pfeilert indes überrascht dies wenig, sieht er doch einen gewachsenen Anhängerstamm im Markt. „Wir haben seit Jahren einen tollen Zuschauerschnitt, selbst letzte Saison, als wir abgestiegen sind. Wir haben eben treue Fans, das macht uns stolz.“ Und den Kassenwart froh. Die aktuelle Erfolgswelle locke freilich noch zusätzlich den ein oder anderen am Sonntag an den Fußballplatz: „wir spielen attraktiven Fußball, haben eine junge, gute Truppe. Das macht auch noch ein bisschen was aus. Und wir bringen, wie die Anekdote aus Giech beweist, auch stets eine Schar mit.“
Zweiter nach Punkten, Letzter nach Zuschauern
Dass jedoch Erfolg nicht unbedingt hohe Zuschauerzahlen garantiert, beweist der TSV Schammelsdorf. In der normalen Tabelle auf Rang zwei stehend, muss man in der Zuschauertabelle mit der roten Laterne Vorlieb nehmen. „Leider haben wir seit Jahren rückläufige Zahlen,“ analysiert Gerhard Uzelino, Abteilungsleiter der Vitzthum-Schützlinge. „Früher in den 90ern in der Kreisliga hatten wir schon bedeutend mehr. Ich denke schon, dass die Tatsache, dass wir nur noch Kreisklasse spielen ein Grund dafür ist.“ Zudem habe der Amateurfußball heute nicht mehr den Stellenwert und die Anziehungskraft wie früher. Zumindest in Schammelsdorf reicht es nur für 68 Zuschauer. Einen weiterer Beweis dafür, dass sportlicher Erfolg nicht unbedingt volle Ränge bringt, liefert der SC 08 Bamberg. Als Aufsteiger zur Winterpause auf einem starken achten Rang liegend, pilgern durchschnittlich nur 73 Personen an die Pödeldorfer Straße, wenn Greim, Riessland und Co. gegen das Leder treten. „Ich denke, dass unsere Zuschauermisere zwei Gründe hat,“ erklärt Abteilungsleiter Kevin Adams. „Zum Einen spielen wir samstags, da sind viele Leute vormittags berufstätig und haben einfach keine Lust mehr, am Nachmittag nur wegen eines Kreisklassenspiels außer Haus zu gehen.“ Höherklassige Vereine seien da prinzipiell attraktiver, bedauert er. „Zudem scheinen die rückläufigen Zahlen ein generelles Problem bei den Bamberger Vereinen zu sein, zumindest in den unteren Ligen.“
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Derbyliga KK2? Diese Bild lässt es zumindest vermuten, schließlich kamen gut 300 Zuschauer zum Derby zwischen Teuchatz und Heiligenstadt. Auch ansonsten haben beide viele Fans: Heiligenstadt ist mit durchschnittlich 226 die Nummer eins, Teuchatz mit 185 die Nummer zwei der Liga. |
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"Ziehen meist 200 oder mehr Zuschauer"
Einen ähnlichen Erklärungsansatz liefert Thomas Baum vom Vorletzten SV Weichendorf, der trotz sportlicher Probleme mit durchschnittlich 146 Zuschauern unter den Top Fünf steht. „Für uns in diesem Bereich des Landkreises ist die Liga klasse. Gundelsheim, Lichteneiche, Merkendorf, Scheßlitz, Giech, um nur ein paar zu nennen, alles Derbys,“ freut sich der Abteilungsleiter. „Die Spiele sind superinteressant und ziehen meist 200 oder mehr Zuschauer.“ Ganz im Sinne der Statistik stehen auch die Flop- und die Top-Zahlen. Nur je 50 Zuschauer wollten die Schammelsdorfer Spiele gegen den SC 08 Bamberg, Giech und Teuchatz sehen, bestens besucht hingegen war das Jura-Derby zwischen Heiligenstadt und Gunzendorf mit sage und schreibe 377 Fans. Mal sehen, ob das 2009 noch zu toppen ist...