Mit fünf Punkten Vorsprung ist der TSV Thiersheim als Tabellen Erster in die Landesliga Nord letzte Saison aufgestiegen. Gefolgt von Strullendorf, die als Zweiter dem Meister der Bezirksoberliga folgten. Dass die Stegauracher als Dritter auch noch eine Stufe höher klettern, hätte niemand erwartet. Am wenigsten die Stegauracher selbst. „Wir haben uns den Aufstieg verdient“, trotzt dennoch Trainer Henry Schwinn. Im gleichen Atemzug gesteht der Routinier aber, dass die Landesliga zu früh kam: „Mittelfristig wollten wir wieder Landesliga spielen.“ Der 1. FC Eintracht Bamberg ermöglichte durch seinen Aufstieg den Aurachtalern eine vorzeitige Bewährungsprobe in der schweren Landesliga. Allerdings mussten die Blau-Weißen sich erst in der Relegation beweisen und legten mit dem 2:1-Erfolg über Sulzfeld vor. Jetzt warteten Gegner wie Schweinfurt oder Würzburg statt Bad Berneck und Mistelgau.
Die Jungen sollen es richten
Die Landesliga ist ein anderes Kaliber als die BOL. Trainer Schwinn weiß: „Hier reicht es nicht mehr nur konditionell mithalten zu können. Hier sind alle Teams topp fit und da muss schon die Qualität stimmen“. Die traut er seiner jungen Mannschaft auch zu. Auch wenn durch „jugendliche Unerfahrenheit“ Spiele verloren wurden; der 19-jährige Jens Horbelt und der gleichaltrige Stefan Reck, die von der A-Jugend des FC Bamberg vor der Saison verpflichtet wurden, mussten sich an das Niveau bei den Senioren in der Landesliga erst gewöhnen. Ebenso wie der 21-jährige Bastian Thomann, der zumindest schon in Strullendorf seine Erfahrungen sammeln konnte. Dass die Spielvereinigung Stegaurach kein Krösus in der Liga ist, ist kein Geheimnis. Der Verein hat noch mit Altlasten zu kämpfen. Deshalb sieht sich Schwinn in der Landesliga auch als Underdog, der finanziellen Abzockern eine klare Absage erteilt. „Wir bauen auf junge Spieler oder auf solche, die gerne Landesliga spielen und die wir uns auch leisten können.“
"Wir haben uns an die Liga gewöhnt"
Der Weg in der Landesliga ist ein steiniger. Drei Spiele in Folge haben die Stegauracher zum Ende der Vorrunde verloren. Im Moment ist vom Potenzial her nicht mehr möglich. Obwohl der Trainer an seine Truppe felsenfest glaubt, wird der Verein in der Winterpause auf dem Markt aktiv werden. „Viel Geld gibt es woanders“, gibt Schwinn unumwunden zu. Aber die mangelnde Erfahrung der jungen Spieler soll der eine oder andere Neuzugang kompensieren. Denn viele Spiele haben die Aurachtaler entweder sehr knapp (fünf mal 1:2) oder sehr unglücklich (unter anderem eine 3:0-Führung verspielt) verloren. Es dauert seine Zeit, bis sich die Mannschaft an die Landesliga gewöhnt hat. Vom Verein haben sowohl Spieler als auch der Trainer „volle Unterstützung“. Trainer Schwinn wünscht sich natürlich am Ende der Saison wenigstens einen Rang vor dem Schleuderplatz zu stehen. Den nächsten Schritt kann er mit seiner Mannschaft am Sonntag machen. Gegen Lengfeld, die nur einen Punkt und einen Platz vor der Spielvereinigung ebenfalls ums Überleben kämpfen, muss die 1:2-Auftaktpleite wieder wettgemacht werden. „Wir haben uns an die Liga gewöhnt und alle Mann sind an Bord“, freut sich Schwinn. Das Abenteuer Landesliga geht weiter.
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