1000 Einsätze für den Post SV: Andi Niklaus knackt die Schallmauer - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 16.05.2012 um 18:55 Uhr
1000 Einsätze für den Post SV: Andi Niklaus knackt die Schallmauer
Stefan Kühnlein ist nicht nur der erfolgreichste Torschütze im Team des Post SV, sondern war auch der Spieler mit den meisten Einsätze im PSV-Dress im aktuellen Bezirksliga-Kader - zumindest war das so bis zum vergangenen Sonntag. Da bekam "Mister Post SV", Andreas Niklaus, sein Jubiläumsspiel - das 1000. für seinen Klub vom Ebensee! 
Von Marco Galuska
1000 Einsätze für den Post SV und noch kein Ende in Sicht

Dass er gegen den TV 48 Erlangen binnen 40 Minuten gleich ein Tor selbst erzielte und eins auflegte, passte zum Ehrentag für den noch 45-jährigen Dauer(b)renner.


"Irgendeiner hat das Drehbuch so geschrieben, was soll man da machen", gibt sich Andi Niklaus gewohnt bescheiden, wenn man ihn auf seinen Treffer im Bezirksligaspiel gegen den TV 48 Erlangen, ausgerechnet in seinem 1000. Einsatz für seinen Post SV Nürnberg, anspricht. Eigentlich wollte Niklaus, der nun schon seit über zehn Jahren auch in der Abteilungsleitung der Ebensee-Kicker aktiv ist, die treuen Poster Spieler ehren und in der Vordergrund stellen. Leider konnten Sebastian Born (400 Einsätze), Michael Marthol (300), Michael Peric (200) und Frank Kiendl (200) nicht an der Ehrung teilnehmen. Dafür wurden Stefan Kühnlein (500), Michael Luntz, Mario Bierbrauer (je 300), Daniel Paulus, Philipp Clas (je 250) und Ingo Strasser für ihre Einsätze mit einem Shirt geehrt. Vierstellig war der Druck des Präsents aber nur bei Andi Niklaus.


Post SV - TV 48 3:3

Große Ehrung beim Post SV: Abteilungsleiter Werner Würfel (links) und PSV-Präsident Carsten Eckardt (rechts) ehrten neben Andi Niklaus auch Michael Luntz (über 300 Spiele), Daniel Paulus (250), Ingo Strasser (150), Mario Bierbrauer (300), Stefan Kühnlein (500) und Philipp Clas (250).
Foto: fussballn.de


An eine Ehrung für 1000 Spiele (Freundschaftsspiele nicht mitgerechnet!) eines anderen Spielers kann sich Andi Niklaus nicht wirklich erinnern. Dabei hat er selbst jede Menge erlebt und kennt den hiesigen Fußball so gut wie kaum ein anderer. Im Oktober 1972 wurde der Spielerpass von Niklaus ausgestellt, 1983 machte er sein erstes Spiel in der Herrenmannschaft des Post SV. Sportliche Weggefährten und Gegner von einst - sie haben sich längst auf die Außenlinie, in eine Rolle als Trainer, Spiel- oder Abteilungsleiter, oder ganz vom Fußball verabschiedet. "Was? Du spielst immer noch!" - diese eher rhetorische Frage kennt der allseits beliebte Kicker schon seit vielen Jahren, wenn er seine Fußballschuhe für die Gelb-Blauen schnürt und nimmt sie schmunzelnd zur Kenntnis. So wirklich mit dem Gedanken gespielt, den geliebten Fußball ganz aufzugeben, hat Niklaus bislang eigentlich nie. Vor einigen Jahren, als der Post SV aus der BOL absteigen musste, hatte Niklaus sich zumindest Richtung zweite Mannschaft orientiert. Dort ist er nach wie vor ein gern gesehener Mitspieler, der auch im reifen Fußball-Alter von (noch) 45 in der A-Klasse zu den Leistungsträgern zählt.


Ehrung Niklaus

Die Fußballabteilung um Werner Würfel (m.) und Stellvertreter Andreas Niklaus überreichten vor der Ehrung an Post-Präsident Christian Eckardt eine Spende für den Kunstrasenplatz und Kinderspielplatz.
Foto: fussballn.de


Auch für die kommende Saison wird Niklaus bei Post II noch zur Verfügung stehen: "sofern sie mich noch brauchen, ich mich fit fühle und es sich mit der Arbeit vereinbaren lässt", fügt er hinzu. Der Vollblutfußballer, der außer einer Schultereckgelenkssprengung vor größeren Blessuren in seiner Karriere verschont blieb, trainiert immer noch regelmäßig - "schließlich will man sich nicht blamieren." Sensationelle Erfolge feierte er gemeinsam mit seinen Zwillingsbruder Michael und dem ein Jahr älteren Bruder Thomas in der PSV-Jugend in der Bayernliga. Die Familienbande wurde von Vater Heinz Niklaus gecoacht, der selbst 31 Jahre lang als Trainer und Abteilungsleiter am Ebensee aktiv war. Während seine Brüder später den Sprung zur SpVgg Unterhaching wagten, blieb Andi Niklaus seinem Verein treu. Nur einmal ließ er sich von einem der zahlreichen Angebote, die dem Ausnahmekicker erreichten, überzeugen. So gab er Mitte der 1990er-Jahre dem Buhlen von Alois Reinhardt nach und wechselte während seiner Studienzeit in Bamberg zu Jahn Forchheim ("Das war ja nur eine Ausfahrt weiter"). Und obwohl es sportlich gut lief, zog es Niklaus nach einem Jahr doch ins gewohnte Umfeld an den Ebensee zurück. 


Bereut hat Andi Niklaus seine Vereinstreue nie. "An diesem Verein hängt mein Herz. Ich habe hier so viele tolle Jahre erlebt", stellt sich für den Familienvater kein Frage nach "Was wäre wenn?". Mit einem Ziel als Fußballer kokettiert Niklaus indes noch. Sohn Tim (14) spielt aktuell in der C1 des Vereins; in vier Jahren könnte der talentierte Junior also bei den Herren spielen und dann könnte es zu einem Zusammentreffen der nächsten Generation kommen, so wie einst Andi mit seinem Vater Heinz schon mal in der 2. Mannschaft gespielt hatte. Über seinen eigenen Fitnesszustand macht sich der dann 50-jährige weniger Gedanken und meint schelmisch: "Dann muss mich mein Sohn eben mitschleppen." Nicht erst seit dem würdigen Jubiläumsspiel am Sonntag steht fest: Der Name Niklaus wird auf ewig mit dem Post SV verbunden sein und der Fußball in der Region darf sich darüber freuen!


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