Nicht ohne Nebengeräusche: Manfred Wild übernimmt beim SV 73 Süd - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 17.04.2015 um 05:58 Uhr
Nicht ohne Nebengeräusche: Manfred Wild übernimmt beim SV 73 Süd
Der SV 73 Süd erlebt in seinen letzten Tagen, ehe es zur kommenden Saison beim ATV 1873 Frankonia weitergeht, noch einmal richtig unruhige Tage. Nachdem die Abteilungsleitung mit der Entlassung von Trainer Michael Green noch ein Zeichen im Saisonendspurt setzen wollte, steht mittlerweile mit Jugendleiter Manfred Wild der Nachfolger zwar fest, jedoch haben sich sieben Akteure mit ihrem Ex-Trainer solidarisch erklärt
Von CW / MG

Zwei Tage nach der etwas überraschenden Entlassung von Trainer Michael Green gaben die Verantwortlichen des ATV 1873 Frankonia nun die Trainerlösung bekannt, die die 1. Mannschaft des SV 73 Süd bis zum Saisonende betreuen und nach Möglichkeit noch in Richtung Bezirksliga führen soll. Die ganz große Überraschung ist es wohl nicht, dass es sich hierbei um A-Jugend-Trainer und Jugendleiter Manfred Wild dreht, immerhin sprach Abteilungsleiter Antonio Giangrasso bereits im Zuge der Green-Trennung davon, dass von einer "internen Lösung" auszugehen sei.


Toni Giangrasso und Manni Wild

Noch am vergangenen Sonntag war A-Jugend-Coach Manni Wild (2.v.r.) zusammen mit Abteilungsleiter Toni Giangrasso (2.v.l.) Zuschauer beim "Bruderduell" gegen den ATV Frankonia - ab kommenden Sonntag wird Wild dann auch bei der 1. Mannschaft an der Seitenlinie stehen.
Foto: fussballn.de


Manfred Wild wird aber den SV 73 Süd nicht nur bis Saisonende, sondern ab der kommenden Saison auch die 1. Mannschaft des ATV 1873 Frankonia trainieren, wie die Abteilungsleitung des ATV 1873 Frankonia um Antonio Giangrasso und Dirk Sammiller gegenüber fussballn.de verlauten ließen: „Wir stehen voll und ganz hinter der Entscheidung, kurzfristig Manfred Wild einzusetzen. Dies soll auch keine Interimslösung bleiben, er steht als Cheftrainer für die kommende Saison ligaunabhängig fest.“


Wild, der in der hiesigen Amateurfußballszene als langjähriger Jugend-Trainer bestens bekannt und vernetzt ist, wird damit - abgesehen von einem kurzen Intermezzo bei der DJK BFC vor vielen Jahren - die erste Trainerstelle im Herrenfußball antreten, könnte dabei aber auch bereits auf einige ihm bestens bekannte A-Jugend-Akteure zurückgreifen. Genauer genommen wird er dies recht bald schon müssen.


"Spielerrücktritt ist Irrsinn"

Denn wie gegenüber fussballn.de mitgeteilt wurde, stehen im Zuge der Green-Entlassung nun einige Akteure ab sofort nicht mehr zur Verfügung. Dies betrifft neben Greens Co-Trainer Damian Gliscinski (der zuletzt auch spielte) auch die Spieler Michael Ulfig, Leonardo Lugbunari, Ismail Karokh, Ralf Tobor, Dominic Trebes und Robin Zucker - gerade Tobor und Zucker sind langjährige Süder.


Die Abteilungsleitung kann die Reaktion nicht nachvollziehen: „Die Spieler, die nun aufhören, sind mit ein Grund gewesen, wieso der Michael aufhören wollte zum Saisonende – waren Quertreiber, die nicht mitziehen, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. Die Stimmung hat ja bekanntlich darunter zuletzt gelitten. Diese unwilligen Spieler haben uns einen guten Trainer gekostet“.


„Wir wollten mit der sofortigen Trennung von Michael Impulse freisetzen und die Mannschaft wachrütteln, um vielleicht doch noch um den Aufstieg mitzuspielen. Scheinbar kam der Weckruf aber nicht bei allen an. Dass nun die Spieler, die wie erwähnt mit ein Grund für Michaels Rücktritt waren, ebenfalls zurücktreten, weil sie nun doch mit ihm hätten weitermachen wollen, ist Irrsinn", findet die Abteilungsleitung deutliche Worte.


Robin Zucker: "Entlassung ist menschlich gesehen nicht tragbar"

Robin Zucker, ein Süder Urgestein zog mit seinem Rücktritt die Konsequenzen aus der Art und Weise der Entlassung von Michael Green: "Es mag richtig sein, dass man die Mannschaft kritisiert, weil vieles zuletzt nicht mehr rund lief. Aber man hätte vorher mit der Mannschaft reden müssen, nicht einfach den Trainer, der hier alles dafür getan hat, um den Karren aus den Dreck zu ziehen, entlassen. Wir sind schließlich keine Regionalligatruppe, wo das mal so einfach über den Kopf der Spieler hinweg passieren kann. Ich bin menschlich enttäuscht, wie hier mit Michael, aber auch mit der Mannschaft, die sicher nicht perfekt intakt war und durchaus Schwierigkeiten bereitete, umgegangen wurde. Mit der Entlassung von Michael Green wurde nun das komplette Gegenteil bewirkt, es ist eben keine Ruhe eingetreten, sondern einige Spieler, darunter eben auch welche, die Ur-Süder sind, wollen nicht mehr."


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