Ein Leckerbissen war es nicht, was der ASV Zirndorf seinen Zuschauern zum Heimspielauftakt 2014 an der Schwabacher Straße bot. Vor allem in der Anfangsphase wirkten die Bibertstädter gehemmt, hatten zwar ein leichtes Übergewicht, die Gäste verdichteten im Zentrum aber die Räume geschickt und unterbanden das Flügelspiel der Hausherren konsequent. Selbst versuchte die Fusionself, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, vergab dabei aber ihrerseits viele potentielle Möglichkeiten durch Fehlpässe - spätestens bei Heiko Tiessen war dann Schluss, Keeper Stefan Lösel brauchte anfangs kaum einzugreifen.
Viel Kampf, wenig Spielfluss: In der ersten halben Stunde waren spielerische Höhepunkte rar gesät.
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So tat sich die erste halbe Stunde leidlich wenig: Takmaks Halbchance (23.), als er in aussichtsreicher Position weit vorbeizielte, hätte kaum in irgendeinem Bericht Erwähnung gefunden, wenn es nur halbwegs Spannenderes zu berichten gegeben hätte. Als die favorisierten Zirndorfer auch nach fünfundzwanzig, dreisig Minuten weder spielerisch allzu viele Akzente setzten, noch in den Zweikämpfen immer auf der Höhe schienen, intensivierten die Gäste ihre Offensivbemühungen: Die SG wurde frecher, stand höher und unterband den - ohnehin schon nicht allzu stabilen - Spielaufbau der Zirndorfer noch konsequenter: Mandl und Rubio liefen die Zirndorfer Innenverteidigung früh und aggressiv an, provozierten so Fehler und erarbeiteten sich so Torgelegenheiten. Die erste gute hatte Miguel Ortega Torres nach einer halben Stunde, als er an Rubios Heber von halbrechts nicht mehr ganz herankam und mit Lösel und Schuster zusammenprallte, während der Ball über die Latte streifte. Sabsiz (33.) und Rubio (43.) nutzten ihre Geschwindigkeitsvorteile nach langen Bällen, konnten die Hereingabe aber nicht an den Mann bringen.
Gegen Ende des ersten Durchgangs brachte sich die SG ein ums andere Mal in Position vor dem Zirndorfer Tor, mit vereinten Kräften gelang es der Hintermannschaft um Heiko Tiessen (ganz hinten) aber, größeren Schaden abzuwenden.
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So war, in einer insgesamt äußerst schwachen ersten Hälfte, die SG am Ende noch die bessere Mannschaft - viel Luft nach oben für die Zirndorfer, die sich mit einem Sieg und einer gleichzeitigen Erlanger Niederlage in Baiersdorf immerhin auf Rang zwei verbessern könnten. Das war dem ASV dann in den ersten Minuten der zweiten Hälfte auch anzumerken: Die erste Gelegenheit hatte zwar Ortega Torres für die SG mit einem Freistoß aus rund zwanzig Metern (46.), brachte den Ball aber nicht aufs Tor. Während Zirndorfs Schlussmann Lösel also durchatmen durfte, war Gegenüber Andreas Hofmann nun gefordert: Erst wurde Schuster mit einem Heber hübsch in Szene gesetzt (49.), dann fasste sich Matthias Köhnlein aus rund fünfzehn Metern ein Herz - zweimal war Hofmann auf dem Posten, beim dritten aussichtsreichen Zirndorfer Angriff war dann auch der Schlussmann geschlagen. Schuster setzte sich im Strafraum geschickt gegen Schaffner durch und ließ dem herauseilenden Hofmann mit einem überlegten Heber keine Abwehrchance (53.).
Zu selten gelang es der SG, wirkliche Durchschlagskraft zu entwickeln, um den Zirndorfer Sprung auf Rang zwei noch ernstlich zu gefährden.
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Julian Mandl hätte durchaus eine Antwort parat gehabt, scheiterte mit seinem Schrägschuss im Gegenzug aber an Lösel, dann übernahmen die Zirndorfer wieder die Kontrolle: Vor allem über links, wo Köhnlein und der immer wieder nachrückende Scheuenstuhl schnelle Angriffe vortragen konnten, drohte Gefahr für das Tor der SG. Über Köhnleins klugen Querpass konnten sich Takmak und Torschütze Schuster aber nicht einigen (57.), für Scheuenstuhls Abschluss war kurz darauf der Winkel zu spitz (59.). Die SG auf der Gegenseite hatte kaum noch Zugriff, die Offensivaktionen blieben in der Spätphase weitgehend Stückwerk. Der zur Pause eingewechselte Haag zeigte noch einen starken Antritt, ließ zwei Gegenspieler stehen und schloss wuchtig ab, Lösel faustete den harten, aber etwas zu unplatzierten Schuss aber kompromisslos zur Ecke (66.).
Gute Schusstechnik, kein Ertrag: Auch Spielertrainer Taner Koc konnte nach seiner Einwechslung an der Niederlage nichts mehr ausrichten, sein Freistoß ging am Zirndorfer Tor vorbei.
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An der drohenden elften Saisonniederlage konnte schließlich auch Taner Koc nicht mehr viel ändern, der sich zwanzig Minuten vor Schluss selbst einwechselte und weitgehend blass blieb. Eine aussichtsreiche Freistoßgelegenheit zehn Minuten vor Schluss setzte der Spielertrainer der SG technisch fein links neben das Tor, sonst gab es spielerisch wenig zu vermelden - vielmehr wurde die Partie jetzt zunehmend zerfahren, fünfmal musste der insgesamt souverän leitende Marius Lämmermann in der Schlussviertelstunde den Gelben Karton zücken. Zirndorf war kurz vor Schluss dem zweiten Treffer noch einmal näher, Schuster und die eingewechselten Bieber und Hermann spielten aber eine vielversprechende Kontergelegenheit ganz schwach aus, so dass es bis zum Schluss spannend blieb - am Ende fehlten den Gästen aber die Möglichkeiten, den Sieg noch zu gefährden.
Zirndorf:
Lösel, Tiessen, Schuster, Oswald, Köhnlein (68. T. Hermann), Redl (81. Bieber), Richter, Takmak (90. Müller), Scheuenstuhl, Zwingel, Majewski
SG 83:
Hofmann, Rührer, Schillinger (80. Kühnlenz), Schaffner, Duschl, Bach, Sabsiz (46. Haag), Depperschmidt (68. Koc), Rubio, Mandl, Ortega
Tor: 1:0 Schuster (53.)
SR: Lämmermann (Roth) / Zuschauer: 100.