Chefscout "Robby" Frank im Portrait: Zwischen Chefscout und Stimmungskanone - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 12.07.2013 um 08:56 Uhr
Chefscout "Robby" Frank im Portrait: Zwischen Chefscout und Stimmungskanone
Keine Frage, die Erfolgsgeschichte des Bezirksoberliga-Aufsteigers FSV Stadeln hat viele Kapitel. Doch gerade das von Robert Frank, dem Chefscout des FSV, ist ein besonderes und macht deutlich, dass so manche Geschichte nur der Fußball schreiben kann.
Von Michael Watzinger

Vor über 15 Jahren fand Robert Frank über Schulfreunde den Weg zum FSV Stadeln. Der Beginn einer besonderen Beziehung, die sich über die Jahre intensiviert hat und „Robby“, wie er von allen gerufen wird, zu einem echten Stadelner Urgestein werden ließ, das inzwischen im gesamten Fußballbezirk bekannt und nicht mehr wegzudenken ist. Mit zehn Jahren begann er seine Fußballkarriere in der E-Jugend des FSV. Von Anfang an war Robert Frank mit Feuereifer beim Kicken dabei. Die aktive Fußballkarriere endete allerdings bereits wenige Jahre später in der D-Jugend, als er aufgrund gesundheitlicher Probleme mit dem geliebten Hobby als Spieler aufhören musste.

Hier beginnt also die Geschichte des heutigen Chefscouts. Auch wenn die aktive Laufbahn beendet war, blieb der Fußballplatz ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Viel zu groß war die Liebe zum Fußball und vor allen Dingen zu seinem Verein, beziehungsweise seiner Mannschaft. Er begleitete fortan seine Kameraden auch weiterhin zu den Spielen in den verschiedenen Altersklassen und blieb somit stets hautnah am Geschehen.

Als „seine Jungs“ dann zu den Herren in die Vollmannschaft aufrückten, bekam er seitens des Vereins das Angebot, im Funktionsteam mitzuwirken. „Als ich gefragt wurde, ob ich der Mannschaft auch weiterhin erhalten bleiben und eine Tätigkeit als Scout ausüben möchte, war ich überglücklich“, zeigt sich Robert Frank den Verantwortlichen gegenüber auch heute noch dankbar für das Vertrauen, dass Trainer Thomas Reiser, die Spielleiter Bernd Mielack, Michael Paul und das gesamte Team ihm gegenüber ausgesprochen haben.


Scout – wieso sollte es genau diese Aufgabe sein? Dafür lohnt ein Blick auf die Person Robert Franks. Zu seinen Hobbys zählt Robby neben dem FSV Stadeln und Fußball im Allgemeinen, auch das Feiern. „Darin bin ich richtig gut“, erzählt er mit breitem Grinsen. Nicht ohne Grund ist der Fürther als Stimmungskanone nicht nur im Lager der Stadelner bekannt. Durch seine offene Art fällt es ihm nicht schwer, auf potentielle Neuzugänge zuzugehen. „Hinzu kommt, dass ich relativ viele Leute kenne und ich bin, bedingt auch durch meine Größe, ebenfalls so Manchem ein Begriff. Ich falle eben auf“, erzählt der knapp 1,40 Meter große Kenner des regionalen Fußballgeschehens.


Genau diese Eigenschaften kommen dem Stadelner zu Gute. Er weiß, wie er auf die Leute zugehen muss, spricht interessante Spieler an und schaut, ob sie zu „seinem“ Verein passen. „Das ist für mich eine der wichtigsten Aufgaben. Gute Fußballer gibt es wirklich viele. Aber Spieler zu finden, die obendrein auch charakterlich in die Mannschaft passen, ist schon deutlich schwieriger. Dennoch glaube ich, dass es bisher ganz gut geklappt hat“, resümiert Frank recht bescheiden. In der Vergangenheit hat er viele Kontakte zu Spielern geknüpft, die anschließend das Stadelner-Trikot überstreiften. Christian Oriwoll, Maximilian Mohr, Sven Pelz, Dennis Laschet und Gerhard Strobel, um nur einige Akteure aus dem aktuellen Kader zu nennen, konnten dem Werben des umtriebigen FSV-Scouts früher oder später nicht widerstehen. Mit Denis Wittmaier, der 2005 nach Stadeln wechselte, teilt er sich ab Anfang August sogar eine WG. Doch auch, wenn er nach seinem Lieblingsspieler innerhalb der Mannschaft gefragt wird, verhält sich Robby diplomatisch wie ein Trainer: „Ich habe tatsächlich keinen Lieblingsspieler. Für mich ist nur das Team wichtig.“ Und dieses Team erlebte mit einem Durchmarsch von der Kreisklasse bis hinauf in die Bezirksoberliga in den letzten drei Jahren einen phänomenalen Aufstieg. Dabei legt man „Am Kronacher Wald“ besonders wert auf das Zwischenmenschliche und lockt nach wie vor keine Spieler mit Geld nach Stadeln. Dass das auch nicht notwendig ist, daran hat Robert Frank einen wesentlichen Anteil.


Trotz der Erfolge in den letzten Jahren ist es dem Chefscout wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Kader Jahr für Jahr immer nur punktuell verstärkt wurde. Auf diese Weise ist vor allem auch die Bindung zwischen Mannschaft und Fans niemals verloren gegangen, sondern durch die Erfolge sogar noch enger geworden. Dabei möchte sich Frank partout nicht ins Rampenlicht stellen. „Den größten Anteil am Erfolg hat mit Sicherheit die Mannschaft. Was sie leistet, ist wirklich beeindruckend. Doch viel machen auch unsere Fans aus. 450 Zuschauer kommen im Durchschnitt zu den Heimspielen – da geht immer die Post ab! Und dann wären da natürlich noch die Verantwortlichen und das Funktionsteam. Jeder einzelne von ihnen tut alles für die Jungs. Eigentlich ist das Gesamtgebilde der Grund für unseren Erfolg“, verteilt er Lob in alle Richtungen.

Über sechs Jahre arbeitet der Scout nun schon in seiner Tätigkeit beim FSV. Im Vergleich zu früher sei die Arbeit für ihn deutlich einfacher geworden. „Früher musste ich vielen Spielern hinterher laufen, damit sie kommen. Heute stellen sie sich vor und wollen ein Teil der Mannschaft sein“, blickt Robby auf andere Zeiten zurück. Heute hat der FSV Stadeln so manchen Nachbarverein hinter sich gelassen und wurde zu einer der besten Adresse im Bezirk Mittelfranken. Aber was macht den FSV Stadeln so besonders? „Wir sind eine große Familie“, bringt Frank die Trumpfkarte der Stadelner auf den Punkt.


Die große Familie hat auch in dieser Saison wieder Außergewöhnliches geleistet, belegt als Aufsteiger momentan einen fantastischen dritten Tabellenplatz. Doch nachdem man sich lange in der Spitzengruppe aufhielt, blickt der Chefscout mit gemischten Gefühlen auf die Saison zurück. „Es ist eine super Saison gewesen. Trotzdem ist es schade, dass wir nicht den ganz großen Wurf geschafft haben“. Nach einer kurzen Pause will er das aber dann doch nicht so stehen lassen: „Nein, ich bin absolut stolz auf die Mannschaft. Als Aufsteiger so weit vorne zu landen, ist eine großartige Leistung. Außerdem: Manches dauert eben ein bisschen länger“, lächelt Robby vielsagend.

Keine Frage, Robert Frank ist ein positiver Mensch. Dies wird auch ganz besonders deutlich wenn man mit ihm über die Zukunft und seine Wünsche für den FSV spricht. „Ich möchte einfach immer weiter dabei bleiben“, umschreibt er seine persönlichen Ziele ganz bescheiden, um dann hinterherzuschieben: „Und träumen darf ich ja. Ich würde gerne den FSV auch mal in der Landesliga sehen.“  Und eines steht heute bereits fest: sollte der Landesliga-Traum Wirklichkeit werden, dann wird Robby wieder gefragt sein – als unverzichtbare Stimmungskanone, der das Feiern liebt und versteht.


Verfasst im Mai 2009


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