Die meisten: 167 Zuschauer: Neue Serie zur Winterpause: „Hinter den Zahlen" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 29.11.2008 um 12:00 Uhr
Die meisten: 167 Zuschauer: Neue Serie zur Winterpause: „Hinter den Zahlen"
Die meisten, die wenigsten, der erfolgreichste, der katastrophalste... Die Winterpause ist traditionell die Zeit der Rück- und Überblicke – und damit auch die Zeit der Statistiken. anpfiff wird die spielfreie Zeit nutzten, um nicht nur einen Blick auf, sondern auch hinter die nackten Zahlen zu werfen. Vereinsoffizielle, Trainer und Spieler der Kreisklasse 3, die sich für markante Zahlen verantwortlich zeichnen, erklären, was diese bedeuten und wie sie zustande gekommen sind. Die Serie „Hinter den Zahlen“ startet mit der TSG Niederfüllbach, dem Verein mit dem größten Zuschauerzuspruch.
Von Stefanie Nowak
Seit sechs Jahren Vorsitzender der TSG Niederfüllbach: Achim Brückner
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167 im Durchschnitt, ein Spitzenwert von 250 und jedes Spiel im dreistelligen Bereich. Mit diesen Zahlen liegt die TSG Niederfüllbach ganz vorne in der Tabelle – der Zuschauer-Tabelle. „Man freut sich natürlich darüber, wenn die Resonanz da ist, wenn man merkt, dass es angenommen wird“, so Achim Brückner, Vorsitzender der TSGN. Den Grund für den hohen Zuschauerzuspruch sieht Brückner nicht alleine in den Toren, die dank dem wohl besten Sturmduo der Liga, Christian Neeb und Sebastian Pirsch, zu bejubeln sind. Für ihn ist auch die gute Jugendarbeit des Vereins ein Schlüssel zu guter Stimmung am Spielfeldrand. Für alle Altersklassen können dank der JFG Itzgrund Mannschaften angeboten werden, die TSG Niederfüllbach war einer der ersten Vereine, der sich eine Vereinsjugendsatzung gab. „Von den Jugendmannschaften an ist die Bindung zum Verein da“, erklärt Brückner, „und wenn die jungen Spieler dann in die erste Mannschaft oder in die Reserve kommen, bringen sie ihre Freunde zum Zuschauen mit.“ Auch Spieler, die aus anderen Ortschaften stammen und nur zur Mannschaft stoßen, identifizierten sich schnell mit dem Verein – und brächten bald ebenfalls ihren Anhang mit. Neben den Freunden der Spieler zieht es auch jene „Alteingesessene“ auf den Fußballplatz, die früher für den Verein kickten und ihm seitdem treu geblieben sind. Als „gesunde Mischung aus älteren und jungen“ bezeichnet Brückner die TSG-Anhängerschaft. Auch abseits des Platzes profitiert die TSG Niederfüllbach von ihren engagierten Mitgliedern aus neun Abteilungen. Bei Veranstaltungen ist es selbstverständlich, dass die Arbeit nicht an ein paar Älteren hängen bleibt, die schon immer im Verein engagiert waren. Es sind gerade die Jüngeren, die mit anpacken. Mit Stolz erinnert sich Brückner an die Baumaßnahmen zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins im letzten Jahr, als unter anderem ein Anbau an die Turnhalle und neue Umkleiden entstanden. Vieles durch Eigenleistung. Und immer mit genügend freiwilligen Helfern.


140 Zuschauer wollten die Partie gegen den TSV Untersiemau sehen – am Ende verlor Niederfüllbach 3:5.

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Der Aufstieg als Euphoriemotor

Nicht immer war die TSG Niederfüllbach mit regem Zuschauerinteresse gesegnet. Vor rund zehn Jahren ging es mit dem Verein sportlich bergab, man wurde von der damaligen A- in die C-Klasse durchgereicht. Der Versuch, Spieler durch Geld an den Verein zu binden, scheiterte, viele kehrten der Mannschaft den Rücken. Nicht nur unter den Spielern, auch unter den Zuschauern. „Wenn man in den unteren Klassen rumdümpelt, dann kommen die Leute auch nicht“, so Brückner. Erst als nach und nach Spieler aus der eigenen Jugend nachkamen, verbesserte sich das spielerische Niveau. Ein Highlight, auch im Hinblick auf die Begeisterung unter den Zuschauern, war die Aufstiegssaison 2005/06. Bereits zwei Spieltage vor Schluss hatte Niederfüllbach die Möglichkeit, die Meisterschaft klar zu machen. Zu dem entscheidenden Spiel in Altenstein fuhr die Mannschaft zusammen mit den Fans in einem extra angemieteten Stadtbus. Auf den 4:2-Sieg der TSGN folgte eine ausgelassene Meisterschaftsfeier und ein Feuerwerk mitten auf dem Platz. „Da war richtige Euphorie da“, erinnert sich Brückner, „und das hat sich bis heute fortgesetzt.“

Spitzenspiele – Spitzenzuspruch

Ein stimmungsmäßiges Highlight der aktuellen Saison war für Brückner das Heimspiel gegen Unterpreppach. Kirchweihwochenende, eine kämpferisch hervorragende Leistung seiner Mannschaft und am Ende ein 4:2-Erfolg über den Tabellenführer – Fanherz, was willst du mehr. Doch auch in Spitzenspielen, in denen Niederfüllbach nur einen Punkt holen konnte (2:2 gegen Dietersdorf) oder sich geschlagen geben musste (3:5 gegen Autenhausen), wurde die Mannschaft, laut Brückner, „ordentlich angefeuert“. Doch der Vorstand berichtet auch von Zuschauergruppen, bei denen die Stimmung bei Misserfolgen leicht kippe. Dann überwiege die Kritik, nicht mehr die Motivation. Dabei hätte die Mannschaft doch gerade dann die Unterstützung am nötigsten. Dementsprechend formuliert der Vorstand auch seine Hoffnungen für die Rückrunde: „Dass das Zuschauerinteresse nicht schwindet, und dass der ein oder andere mehr dazu findet, die Mannschaft zu motivieren. Und dass die Mannschaft am Schluss auf dem ersten Platz steht.“ In der Abschlusstabelle, nicht nur in der Zuschauer-Tabelle.

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