Aufstiegsberechtigung: Vereine werden aktiv - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 18.11.2008 um 08:00 Uhr
Aufstiegsberechtigung: Vereine werden aktiv
So manchem Spielleiter dürften heute beim Öffnen seines E-Mailpostfaches die Augen aufgehen: darin nämlich wird er einen Rundbrief des Teuchatzer Fußballabteilungsleiters Robert Hattel finden. Inhalt: ein unterschriftsreifes Formular mit dem Adressat Hans-Georg Maciejonczyk, das sich im Namen des jeweiligen Vereins gegen die Einführung der Aufstiegsberechtigung aller Reservemannschaften und die anberaumte Gründung von B-Klassen ausspricht.
Von Benni Hofmann
Doch zunächst der Reihe nach, wir blicken zurück in die Kreistagungen des Sommers (anpfiff berichtete). Dort machten einige Vereine ihrem Unmut bezüglich der Thematik aufstiegsberechtigter Reserven Luft und forderten eine Intervention des Bezirks Oberfranken beim Landesverband in München. Schiedsrichterobmann Günther Reitzner legte damals den Vereinen eine Unterschriftenaktion ans Herz – gesagt, getan! Robert Hattel, Spielleiter der DJK Teuchatz, nahm sich der Sache an: „Nach einigen Gesprächen mit meinen Amtskollegen in anderen Vereinen war schnell klar, dass sich da etwas tun muss. Nun müssen wir die Resonanz abwarten.“ In dem anpfiff vorliegenden Brief (Download auf www.djk-teuchatz.de) fordern die Aktivisten, die Meldung aufstiegsberechtigter Reserven weiter der Freiwilligkeit zu überlassen. Wettbewerbsverzerrung, Niveauverlust im sportlichen Sinne und finanzielle Benachteiligung der niederklassigen Vereine sind nur drei der Argumente, die Hattel und seine Mitstreiter aufführen.

"Aufstiegsberechtigung ist eine Motivation"

Entscheidend ist der Bezirk: Hans-Georg Maciejonczyk.
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Hans-Georg Maciejonczyk hingegen sieht diese Tatbestände nicht erfüllt, er argumentiert mit dem Beispiel seines Heimatvereins TSV Burgebrach: „Da wächst gerade aufgrund der Aufstiegsberechtigung und der damit verbundenen Motivation eine durchaus konkurrenzfähige Mannschaft heran, wie man am aktuellen Tabellenplatz absehen kann.“ Ausnahme oder Regelfall? Die Situation, um nur die A-Klassen genauer unter die Lupe zu nehmen, ist folgende: in der A-Klasse 1 stehen zwei von fünf Reserven im Mittelfeld, drei am Tabellenende, die A-Klasse 2 gibt ein Bild wieder, das die Reserven durchaus als ernstzunehmende Konkurrenz im Aufstiegskampf erscheinen lässt, ebenso verteilt sieht das Szenario in der A-Klasse 3 aus. Extrembeispiel ist die A-Klasse 4, wo fünf der letzten sechs Tabellenplätze von zweiten Mannschaften belegt sind. „Es verteufelt ja niemand die Aufstiegsberechtigung, doch warum kann man es nicht bei der Freiwilligkeit belassen?“ fragt sich Hattel. Das Argument, das sei anderswo schon lange üblich, könne doch nicht zählen. Dies nenne der Kreisspielleiter gar nicht als gewichtigen Grund, es bestehe beim Landesverband der Wille, nun müsse man sehen, was auf dem Bezirkstag entschieden werde und da räumt er der Vereinsinitiative in dieser Form wenig Chancen ein: „Selbst eine Oberfrankenweite Briefaktion ist der vielen Arbeit nicht wert. Es gibt hingegen die Möglichkeit, über den Kreistag eine Unterschriftenliste zu organisieren, diese beim Bezirk einzureichen und dann abzuwarten, wie sich die anderen Kreise verhalten.“ Letzten Endes müsse man sich auf Bezirksebene dem Mehrheitsentscheid fügen. Wann dieser gefällt wird steht noch ebenso in den Sternen wie das B-Klassen-Modell (anpfiff berichtete).

"B-Klassen-Methode macht Sinn"

Entscheidung in Bälde: Günther Hahn.
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„Wir setzen uns intensiv mit dieser Thematik auseinander,“ verrät Bezirkspielleiter Günther Hahn. Er selbst fände es schade, dass momentan die nicht Aufstiegsberechtigten unter dem dünnen Spielbetrieb leiden. „Deshalb meine ich, dass das Modell mit den B-Klassen durchaus Sinn macht, so würde das Niveau in den A-Klassen langfristig erhalten und zudem durch den Konkurrenzkampf die Reservespieler motiviert.“ Man befinde sich unter einem gewissen Entscheidungsdruck: „Es steht noch kein Termin fest, doch bald muss etwas Spruchreifes her,“ so Hahn. Solange darf man noch ins Blaue raten, was denn nun die Zukunft für die „Zweiten“ bringen wird.

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