"Motivierter als in jedem anderen Spiel": Frankenderby in der Bayernliga - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 12.11.2008 um 19:42 Uhr
"Motivierter als in jedem anderen Spiel": Frankenderby in der Bayernliga
Die Rivalität ist fast schon sprichwörtlich. Zwar beschränkt sie sich ausschließlich auf den sportlichen Zweikampf auf dem grünen Rasen, doch wenn der RSV Drosendorf die Frauen der SpVgg Hausen empfängt, ist das für die beteiligten Mannschaften kein Allerweltsspiel. Neben drei Punkten geht es vor allem auch ums Prestige. anpfiff berichtet ausführlich vom Bayernligaschlager.
Von Bernd Riemke
"In so einem Derby macht es gleich noch viel mehr Spaß zu gewinnen", bringt SpVgg-Akteurin Martina Nögel die Fakten auf den Punkt. Während sich die Hausener Damen durch erfolgreiche letzte Wochen jedoch vom Tabellenende lösen konnten und das angestrebte Saisonziel wieder dicht vor Augen haben, steckt die Elf von Trainer Herrmann Kolb immer noch nur zwei Zähler vor dem ominösen Strich. Da tut das für kommenden Sonntag um 13 Uhr angesetzte Nachholspiel doppelt gut, weil die Konkurrenz nicht punkten kann. Nicht nur wegen der jüngsten Siege lastet die Bürde des Favoriten auf den Schultern der Mittelfränkinnen, die diese "Last" jedoch geradezu euphorisch annehmen. "Wir sind hoch motiviert und wenn wir den Schwung aus den letzten Spielen mitnehmen, werden wir das Feld auch als Sieger verlassen" strotzt Martina Nögel förmlich vor Selbstvertrauen. Nicht zu Unrecht, wie allein der Auftritt vor Wochenfrist deutlich belegt. Mit Platz 5 im Endklassement liebäugelt die Mannschaft von Trainer Gerhard Nöth und dazu wären drei Punkte beim direkten Konkurrenten FC Karsbach dringend nötig gewesen. Nach einer sicheren 3:0-Führung dezimierten sich die SpVgg-Frauen jedoch selber, standen bei Abpfiff nur noch zu neunt auf dem Rasen und ging dennoch als 3:2-Sieger vom Platz. Eine Energieleistung, die auf eine intakte Moral in der Truppe schließen lässt. Hausen ist nach einem wenig berauschenden Saisonstart allemal wieder "in der Spur", wie Nögel betont und daran soll sich auch beim Gastspiel bei den Grün-Gelben Hausherrinnen nichts ändern. Mit Verena Kaul als Regisseurin im Mittelfeld und einem Teamgeist bei dem jeder für den anderen kämpft und läuft, werden auch beim RSV drei weitere Zähler in Richtung Top 5 angesteuert. Bei aller Zuversicht ist jedoch auch Vorsicht geboten. Mit Carolin Ebert verfügen die Gastgeberinnen über eine schnelle Stürmerin, die es aller Voraussicht nach mit Nadine Eichhorn zu tun bekommen wird.

Unkonzentriertheiten abstellen


Es wird vielleicht nicht DAS spielentscheidende Duell, doch auf die wendige Offensivkraft baut man in Drosendorf. Die treffsicherste Akteurin des RSV tut das, was der Mannschaft insgesamt so schwer fällt: Tore schießen. "Wir haben zwar viele Chancen, verwerten diese aber nicht konsequent genug", nennt Corinna Köttig die Unkonzentriertheit im Abschluss als großes Manko des derzeitigen Tabellenzehnten. Köttig selbst ist eine der talentierten Nachwuchshoffnungen des Vereins. Eben erst der eigenen Junioren-Mannschaft entwachsen, fasste sie sofort in der Bayernliga Fuß und reift im Schatten er erfahrenen Sandra Langer - die Spielführerin schnupperte schon Regionalligaluft für den RSV - zu einer echten Größe. "Wir haben auch in der Jugend schon öfter gegen Hausen gespielt", nimmt die 17-Jährige im Vorfeld etwas von der Brisanz aus der Partie, wenn sie betont, dass es im Grunde genommen, kein besonderes Spiel sei. Selbst die Last des Favoriten weiß sie zwar eher auf Seiten der Gäste, doch es werde sich im Spiel zeigen, so die Allrounderin, wo die drei Punkte letztlich hinwandern. Drosendorf stünden sie zweifelsohne gut zu Gesicht, stehen in den letzten beiden Partien des Jahres schließlich die Begegnungen gegen Mögeldorf und den 1.FC Nürnberg auf dem Programm. Gegen den Club hängen die Trauben vermutlich zu hoch und ein Dreier gegen Punktelieferant Mögeldorf ist nicht mehr als ein Pflichtsieg. Heim-Coach Herrmann Kolb wird seine Damen demnach entsprechend ausrichten, wobei er auf Torfrau Christine Endres, die seit längerem an einer Verletzung laboriert, vermutlich verzichten muss. Doch die Elf, die auf dem Platz stehen wird, wird mehr als 90 Minuten Vollgas geben, um dem Nachbarn auf heimischem Gelände eben doch ein Bein zu stellen.

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