Zweistellige Klatsche für Heiligersdorf II: "Der Aufstieg kam zu früh" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.10.2008 um 12:00 Uhr
Zweistellige Klatsche für Heiligersdorf II: "Der Aufstieg kam zu früh"
Das Ergebnis lässt aufhorchen: 0:13 ging der Aufsteiger SV Heiligersdorf II gegen den SVM Untermerzbach baden. So weit weg schien der erste Saisonsieg für das Team von Trainer Volker Leffer noch nie. Im Gespräch mit anpfiff erklärt der Coach, wie es zu diesem Resultat kommen konnte und wie er die Zukunft der Mannschaft sieht.
Von Stefanie Nowak
Ist zuversichtlich, dass der erste Sieg bald kommt: Volker Leffer
privat
0:13, das klingt happig. Was ist schief gelaufen?

Volker Leffer: Es war eine besondere Situation. Im Vergleich zum letzten Heimspiel waren fünf Leute nicht dabei, außerdem mussten zwei Spieler angeschlagen auflaufen. Dazu ist das Spiel für uns sehr unglücklich gelaufen. Bei den ersten drei Toren sahen wir nicht gut aus, das drückt auf die Moral. Dann hat sich auch noch der Torhüter Christoph Braunreuther das Schultergelenk ausgerenkt – eine altes Problem bei ihm – und ein Feldspieler musste ins Tor. Daher kann ich der Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen, obwohl es von der Tabelle her natürlich inakzeptabel ist. 

Werden diese Personalprobleme in absehbarer Zeit weniger werden?
Volker Leffer: Der Torwart wird wohl erstmal ausfallen, aber unser Stammtorhüter Robert Päsler kommt aus dem Urlaub zurück. Auch in der ersten Mannschaft werden zwei Spieler wieder dabei sein, so dass es für uns weniger eng werden sollte – hoffe ich.

Auch abgesehen von der besonderen Situation am Sonntag lief es bisher nicht besonders gut...
Volker Leffer: Besonders ärgerlich war die Niederlage letzte Woche gegen Tambach, einen direkten Konkurrenten. Da hätten wir die Möglichkeit gehabt, ranzukommen. Das ist noch ärgerlicher als die Niederlage gegen Untermerzbach, was einfach auch eine sehr starke Mannschaft ist.

Was macht es Ihrer Mannschaft so schwer, in der Kreisklasse Fuß zu fassen?
Volker Leffer: Für uns kam der Aufstieg letzte Saison zu früh. Ein Jahr länger in der A-Klasse wäre vielleicht besser gewesen, um noch weiter zu reifen. Dazu kommt, dass gerade Leistungsträger wie Günther Bock, Jens Hartmann und Dominik Lissek schon zu Beginn der Saison angekündigt hatten, aus beruflichen Gründen kürzer treten zu wollen. Dominik Lissek wird diese Woche sein letztes Spiel für uns überhaupt machen, er arbeitet jetzt in Südbayern. So etwas macht die Klasse natürlich schwieriger.

Wie werden Sie nach dem Debakel gegen Untermerzbach mit der Mannschaft weiterarbeiten?
Volker Leffer: Vor allem gilt es, dieses Ergebnis aus den Köpfen zu kriegen. Da ist viel seelische Arbeit gefragt. Das Training soll auf jeden Fall Spaß machen.

Wie steht es um die Motivation der Spieler?
Volker Leffer: Die Mannschaft ist nach wie vor motiviert. Jeder ist gewillt, nicht die Flinte ins Korn zu werfen. Sie wollen zeigen, was sie können.

Wird dieses Können für den Klassenerhalt reichen?
Volker Leffer: So lange sich die Möglichkeit bietet, werden wir am Klassenerhalt arbeiten. Es soll endlich der erste Sieg her. In den ersten Spielen hatten wir ein paar knappe Niederlagen, damit war die Aufstiegseuphorie weg. Eventuell werden wir die Mannschaft zur Winterpause auch nochmals weiter verjüngen. Und wenn es dann nicht reichen sollte, dann wäre es auch keine Schande, es würde uns nicht zurückwerfen. Es war auf jeden Fall ein Lernjahr.

Was haben Sie und die Mannschaft denn bisher gelernt?
Volker Leffer: Für die Spieler, die bisher nur A-Klasse gespielt haben, ist es eine neue Erfahrung, dass in der Kreisklasse ein schnellerer, technischerer Fußball gespielt wird. Daran müssen sie sich Woche für Woche anpassen. Jetzt gibt es nicht nur alle vier Wochen ein besonderes Spiel, sondern jede Woche ein Topspiel.

Vielen Dank für das Gespräch.

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