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Artikel veröffentlicht am 02.10.2008 um 18:00 Uhr

Verfolgerduell der A-2 Lichtenfels: Begegnung auf Augenhöhe

Die einen kicken seit Jahren in der A-Klasse, die anderen gehörten vor zwei Jahren noch der Kreisliga an. Die Heimmannschaft wurde aufgrund von Abgängen schwächer eingeschätzt als in der Vorsaison, die Gäste verstärkten sich gegenüber der vergangenen Kreisklassen-Spielzeit sogar noch. Doch trotz dieser unterschiedlichen Voraussetzungen begegnen sich am Sonntag um 15 Uhr der FC Kirchlein und der 1.FC Baiersdorf im Duell Tabellensechster gegen -siebter auf Augenhöhe. Für beide gilt es dabei, den Kontakt zur Spitzengruppe zu halten.

Von Andreas Schmitt

Die Ausgangslage

Der Vorjahresfünfte FC Kirchlein wurde nach dem Abgang von Spielertrainer Volker Petterich etwas schwächer erwartet als in der letzten Serie. Die beiden Spieler Florian Hoffmann und Florian Kühn lenken seitdem als Trainerduo die Geschicke des FCK. In den ersten 8 Partien gab es vier Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen. Die letzten beiden Spiele verliefen nicht nach Plan: Einem enttäuschenden 1:1 gegen den FC Schney folgte zwar eine Leistungsteigerung bei der knappen 1:2-Niederlage beim Tabellenführer FV Mistelfeld, aber eben keine Punkte. Beim Kreisklassen-Absteiger aus Baiersdorf löste Mario Specht Joachim Riedel als Trainer ab. 4 Siege stehen im bisherigen Saisonverlauf 4 Niederlagen gegenüber. Auffallend dabei: Am heimischen Sportgelände glänzt der FCB mit einer makellosen Bilanz von 9:0 Toren und 9:0 Punkten. Vor Wochenfrist wurde der damalige Tabellenführer TSV Neuensorg durch den Baiersdorfer 1:0-Heimsieg vom Thron gestoßen. Doch auswärts zogen die Altenkunstadter Vorortler bereits viermal den Kürzeren. Im Vorfeld des anpfiff-Topspiels der Woche sprachen wir mit den beiden Spielleitern Thomas Erhardt (FCK) und Jürgen Schreck (FCB).

Haben Sie am Sonntag Ausfälle zu verkraften oder können Sie mit Ihrer Wunschelf an den Start gehen?

Thomas Erhardt (FCK): "Wir treffen auf ein Team unserer Kragenweite!"

FCK
Thomas Erhardt (Spielleiter FC Kirchlein): Von Wunschelf träumen wir in Kirchlein derzeit nur. In dieser Saison werden wir bisher von einer regelrechten Verletzungsmisere verfolgt. Unser Sturmfüherer Daniel Horn hat eine schlimme Bänderverletzung im Sprunggelenk erlitten und wird für noch unbestimmte Zeit fehlen. Auch ich selbst falle wegen Kreuzbandriss langfristig aus. Florian Göhl hat einen Bandscheibenvorfall. Unser Torwart Florian Hoffmann ist Gott sei Dank wieder einsatzbereit, ebenso wie Stürmer Sven Falkenhain, der aber nach ebenfalls längerer Verletzung noch nicht bei 100% ist. Die Ausfälle treffen uns umso mehr, da wir generell einen sehr kleinen Kader ohne Reserveteam haben.

Jürgen Schreck (Spielleiter 1.FC Baiersdorf): Das einzige Fragezeichen bei uns steht hinter meinem eigenen Einsatz, da ich am Knöchel angeschlagen bin. Ansonsten sind alle fit und die Stimmung nach dem Sieg gegen Neuensorg natürlich richtig gut.

Wen sehen Sie als Schlüsselspieler für die Partie?

Thomas Erhardt (Spielleiter FC Kirchlein): Viel wird sicher von unserem Routinier Bernhard Schmiegel (37) abhängen, der entweder als Libero oder zentraler Mann im Mittelfeld agiert. Andre Franke ist unser zweiter kreativer Kopf. Im Sturm sind Florian Kühn und Sven Falkenhain dafür zuständig, uns in Führung zu schießen, die dann Torwart Florian Hoffmann sowie die Verteidiger Markus Baar und Waldemar Maier über die Zeit retten müssen.

Jürgen Schreck (Spielleiter 1.FC Baiersdorf): Unser Spiel ist sehr von unserer zentralen Achse abhängig. Hier haben wir mit Kapitän Daniel Müller (Vorstopper), Christian Gampert (offensives Mittelfeld) und Heiko Klinke (Sturm) unsere besten Spieler. Wenn sie ihre 100%ige Leistung abrufen können, sind wir schwer zu schlagen.

Gibt es eine besondere Taktik?

Thomas Erhardt (Spielleiter FC Kirchlein): Nein, wir spielen wie gehabt. Ich sehe Baiersodrf als einen Gegner auf Augenhöhe, nicht wie Mistelfeld, Gestungshausen oder Neuensorg, die wahrscheinlich etwas stärker als wir sind.

Jürgen Schreck (Spielleiter 1.FC Baiersdorf): Wir haben in den letzten Partien aufgrund der zuvor ausgebliebenen Erfolge etwas defensiver agiert und sind damit gut gefahren. Vor allem auswärts werden wir dies deshalb sicher wiederholen.

Wo sehen Sie Ihre Stärken und wo die Schwächen?

Thomas Erhardt (Spielleiter FC Kirchlein): Gut für uns ist, dass wir in Kirchlein ohne jeden Druck vom Verein an die Sache herangehen können. Der Aufstieg ist natürlich ein Thema, aber es besteht kein Zwang dazu. Außerdem haben wir ein sehr harmonisches Mannschftsgefüge, da passt eigentlich alles zusammen. Unsere Schwächen liegen vor allem darin, dass wir beinahe in jedem Spiel einmal eine Phase von vielleicht 10 Minuten haben, in denen wir uns um den Lohn der Arbeit bringen. Du spielst 85 Minuten gut und bekommst dann kurz vor Schluss durch unsinnige individuelle Fehler noch vermeidbare Gegentore.

"Die Stimmung im Team ist nach dem 1:0 gegen Neuensorg blenden!", weiß J. Schreck (FCB).

anpfiff.info
Jürgen Schreck (Spielleiter 1.FC Baiersdorf): Die Stärken liegen bei uns sicher in der Offensive. Unsere Abwehr erweist sich nur daheim als standhaft, da haben wir noch kein einziges Gegentor gefangen, auswärts dagegen schon 19.

Welche Ihrer Spieler machen im bisherigen Saisonverlauf mit überraschend positiven Leistungen Furore?

Thomas Erhardt (Spielleiter FC Kirchlein): Da muss ich ganz klar unseren Verteidiger Markus Baar (22) nennen. In der Vorsaison nicht immer in der Startelf, hängt er sich jetzt in jedem Training und Spiel voll rein und ruft seine maximale Leistung ab. Des Weiteren überrascht mich Jörg Weiß (19) positiv. Er kämpft um jeden Ball und ist auch fussballerisch eine Bereicherung, obwohl er vor dieser Saison sechs Jahre lang keinen Fussball gespielt hatte.

Jürgen Schreck (Spielleiter 1. FC Baiersdorf): Alexander Schmidt (19) ist bei uns bisher der „Aufsteiger der Saison“. Der Flügelflitzer wird von Jahr zu Jahr stärker und ist aus der ersten Elf kaum mehr wegzudenken. Außerdem macht unser neugewählter Kapitän Daniel Müller (19) Woche für Woche mit seiner professionellen Einstellung auf sich aufmerksam.

Ihr Tipp?

Thomas Erhardt (Spielleiter FC Kirchlein): Wir sind stark genug, um einen 2:1-Heimsieg zu landen.

Jürgen Schreck (Spielleiter 1.FC Baiersdorf): Wir wollen nicht verlieren, ein Unentschieden würde uns bereits halbwegs zufrieden stellen. Da wir aber zur Zeit gut drauf sind und auch ein wenig das Glück des Tüchtigen haben, gewinnen wir mit 1:2.

Vielen Dank für das Gespräch!