Favoriten, graue Mäuse, Absteiger: Roland Winkler schätzt die Kreisklasse 4 ein - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 03.08.2017 um 10:00 Uhr
Favoriten, graue Mäuse, Absteiger: Roland Winkler schätzt die Kreisklasse 4 ein
Als Hersbrucker und langjähriger Trainer auf Kreis- und Bezirksebene kennt sich Roland Winkler im Pegnitzgrund hervorragend aus. Für anpfiff.info schätzt er die kommende Saison der Kreisklasse 4 ein, in der seine alte Liebe, der SC Rupprechtstegen, antritt - allerdings unter neuem Namen, was er sehr kritisch sieht.
Von Uwe Kellner
Roland Winkler geht ins zweite Jahr ohne Verein

Mit dem SC Rupprechtstegen ist Roland Winkler in die Bezirksliga aufgestiegen und trainierte den Verein über sechs Spielzeiten. Der wohnhafte Hersbrucker beendete sein Engagement dort im Sommer 2016 und versuchte sich im Folgejahr als Sportlicher Leiter des SK Lauf, was aber schon nach kurzer Zeit wieder endete. Mittlerweile geht er in die zweite Saison, ohne einen Verein zu trainieren und die Lust, wieder eine Aufgabe zu übernehmen, ist vorhanden. „Es ist schwierig, den richtigen Verein zu finden. Dabei geht es vor allem um das Umfeld und die vorhandenen Spieler. Dass alles passt, gestaltet sich immer schwieriger", so der 49-Jährige. Vor kurzem erst hat er sich ein Toto-Pokal-Turnier in Eschenbach angeschaut und war sichtlich geschockt. „Es hat mich sehr erschüttert, dass bei den Mannschaften teils Spieler mit 55 Jahren oder älter in der Ersten aufgelaufen sind. Das kann ja nicht die Zukunft eines Vereins sein." Gerne ist er am Sportplatz und schaut sich an, wie sich die ehemaligen Konkurrenten oder seine ehemaligen Klubs schlagen. „Es ist interessant zuzuschauen, wie es anderswo funktioniert." Vielleicht ergibt sich für den leidenschaftlichen Trainer ja demnächst mal wieder etwas. „Fußball ist halt doch das, womit man sich gerne befasst."

Gegen den TV Leinburg hat Roland Winkler zum Abschied aus Rupprechtstegen noch einmal auf dem Feld mitwirken dürfen und traf sogar.
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Klarer Top-Favorit in einem Feld von Favoriten

Für Roland Winkler geht in dieser Saison nichts über den TSV Lauf. „Mit dem Sebastian Szikal und aufgrund der starken letzten Spielzeiten, denke ich, dass sie es dieses Mal packen. Der Armin Kupfer leistet dort nun schon jahrelang gut Arbeit. Für mich sind sie der Meisterfavorit." Daneben gibt es aber auch weitere Teams, die für den anpfiff-Experten im Fokus stehen. „Den FSV Weißenbrunn darf man nicht unterschätzen, sie haben sich über die letzte Saison im vorderen Bereich etabliert. Dann gibt es natürlich noch den TV Leinburg, der meiner Meinung nach den richtigen Weg gegangen ist und sich mittlerweile als Mannschaft gefunden hat. Mit dem SV Henfenfeld muss man freilich auch rechnen. Zu ihnen sind der Franco Zemczak und der Jonas Burkhardt zurückgekehrt, außerdem haben sie einen neuen Trainer. Sie werden ein großes Wörtchen mitreden." Neben den vier genannten Teams vergibt Roland Winkler auch noch das Attribut Überraschungsmannschaft beziehungsweise Geheimfavorit. Dieser Titel gehört der SG am Lichtenstein. „Der Sven Löhner leistet dort seit zig Jahren hervorragende Arbeit und hat seinen Laden  im Griff.  Ich kann mir vorstellen, dass sie dieses Jahr vorne mit eingreifen werden."

Geheimfavorit SG am Lichtenstein? Roland Winkler traut der Truppe von Coach Sven Löhner einiges zu.
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Rupprechtstegens neue SG gefällt dem Ex-Coach nicht

In der Kreisklasse 4 gibt es zwei Absteiger aus der Kreisliga. Vom SV Osternohe glaubt Roland Winkler nicht, dass sie in den Aufstiegskampf eingreifen werden. Genauso wenig denkt er das von der SG Oberes Pegnitztal. Dies besteht bekanntlich aus dem SC Rupprechtstegen, dem TSV Velden, dem SV Hartenstein und dem SV Alfalter. „Diese Spielgemeinschaft sehe ich auf Platz sechs bis neun. Insgesamt betrachte ich diese Sache sehr skeptisch und kann diesen Zusammenschluss nicht nachvollziehen. Wenn zwei der vier Vereine nur noch zwei Fußballer stellen und die Spieler zum Training ihres Heimatvereins, weil sie jetzt bei einem SG-Partner trainieren, 15 Kilometer Fahrt haben, dann hat das für mich nichts mehr mit Identifikation zu tun. Die Erste und die Zweite haben beide ein Heimspiel, es gibt aber kein Vorspiel, weil die einen in Rupprechtstegen und die anderen in Velden spielen." Roland Winkler bezweifelt sogar, dass diese Lösung auf Dauer halten kann. Dass der Name SC Rupprechtstegen, mit dem er damals in der Bezirksliga für Furore sorgte, ganz verschwindet, enttäuscht Roland Winkler zusätzlich. „Das tut weh. Ich hätte den Namen nicht hergegeben und denke, das resultierte durch den Druck anderer." Für Roland Winkler wäre die Lösung eine andere gewesen. „Ich hätte eine einzige Mannschaft als SC Rupprechtstegen in der Kreisklasse antreten lassen, dann hätten einige Spieler vielleicht auch nicht aufgehört."

Mit der neuen SG Oberes Pegnitztal kann Roland Winkler wenig anfangen. Er vermisst den Namen SC Rupprechtstegen, der für so viel Aufsehen im Kreis und Bezirk gesorgt hat.
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Weites Feld möglicher Absteiger


„Ich glaube, dass sechs oder sieben Mannschaften um die beiden vorderen Plätze mitspielen, ab Platz acht müssen die Vereine aufpassen, nicht hinten reinzurutschen." Vom Aufsteiger SpVgg Weigendorf/Hartmannshof hält Roland Winkler derweil viel. „Sie werden nach hinten keine Probleme bekommen, bei ihnen könnte ich mir eher vorstellen, dass sie vorne mit reinrücken." Beim SV Neuhaus-Rothenbruck sieht es beinahe genauso aus. „Für mich ein Kandidat für Platz zehn ohne große Aufstiegs- oder Abstiegsambitionen." Beim SV Schwaig hat Roland Winkler am vergangenen Wochenende das Bezirksliga-Derby gegen Hersbruck angeschaut. „Ich glaube nicht, dass die Erste deren Zweite groß verstärken kann. Die brauchen selbst jeden Mann. Da kann ich mir vorstellen, dass sie aufpassen müssen, nicht hinten reinzurücken." Der SK Heuchling wird, so Roland Winkler, wie schon in den letzten Jahren wieder genauso seine Probleme mit dem Klassenerhalt bekommen. „Beim FSV Schönberg glaube ich auch nicht, dass sie ohne Abstiegssorgen durch die Saison kommen werden, nachdem sie letzte Saison bereits ihre Probleme hatten."

Der nächste Kandidat für den Abstiegskampf ist die SpVgg Neunkirchen-Speikern-Rollhofen. „Sie hatten letzte Saison bereits Glück, dass es nicht schief gegangen ist. Da werden sie dieses Mal wieder ihre Schwierigkeiten kriegen." Beim TSV Rückersdorf und dem SV Offenhausen sieht Roland Winkler die typischen Probleme eines Aufsteigers, der sich erst an die neue Spielklasse gewöhnen muss. „Da kann das Ziel nur der Klassenerhalt sein, auch wenn Offenhausen mit dem Armin Schmidt einen Trainerfuchs auf der Bank hat." Eine klare Meinung hat Roland Winkler zudem beim SC Eckenhaid 2. „Ich will niemandem zu nahe treten, glaube aber nicht, dass zwei Mannschaften in der Kreisklasse funktionieren können, wie wir schon in Henfenfeld gesehen haben. Für mich ist die Zweite Mannschaft der Abstiegskandidat." Am Ende wird man sehen, welche Prognosen zutreffen und welche Teams positiv oder auch negativ überraschen.

Aufpassen müssen die Aufsteiger allemal. Einzig bei der SpVgg Weigendorf/Hartmannshof kann sich Roland Winkler nicht vorstellen, dass sie Probleme bekommen werden.
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Teams 2017/18 Kreisklasse 4


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Königstein
 
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